Bayer Aktie 326835 / US0727303028
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02.12.2025 13:56:00
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Bayer-Aktie schnellt hoch: Bayer erhält wichtige Rückendeckung im Glyphosat-Verfahren
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer kann rund um die milliardenteuren Rechtsstreitigkeiten um angebliche Gesundheitsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat weiter auf ein Grundsatzurteil des höchsten US-Gerichts hoffen.
Das Papier legte nach XETRA-Handelsbeginn an der Spitze des Leitindex um fast 15 Prozent auf 35,02 Euro zu. Der Kurs baute damit die Gewinne seit Jahresanfang auf über 80 Prozent aus. Teurer war die Aktie zuletzt im Januar 2024. Am Mittag beträgt der Aufschlag zeitweise noch 11,75 Prozent auf 34,05 Euro.
Die Unterstützung durch den Solicitor General sei ein weitreichender Schritt, die Belastungen aus den Rechtsstreitigkeiten endlich abzuhaken, kommentierte Analyst James Quigley von Goldman Sachs. Die Annahme durch das oberste US-Gericht sei nun wohl nur noch eine Formalie. Sollte sie erfolgen, dürfte bis Ende Juni 2026 eine Entscheidung fallen. Dann ändert sich nämlich die Besetzung des Gerichts.
Auch Experte Chris Counihan von Jefferies wertete die Nachricht positiv. Bayer habe schliesslich vor, die Streitigkeiten bis Ende 2026 endlich abhaken zu können. Die Rückstellungen für aktuell verhandelte und künftige Glyphosat-Fälle bezifferte er auf 6,60 Euro je Aktie.
Bayer setzt zur Lösung der langwierigen und teuren Rechtsstreitigkeiten in den USA auf ein Grundsatzurteil des obersten US-Gerichts wegen widersprüchlicher Urteile von Bundesberufungsgerichten. Der Supreme Court hatte sich zunächst an den Solicitor General gewandt, um dessen Meinung in der Sache einzuholen.
Die Fälle drehen sich um angebliche Krebsrisiken durch Glyphosat. Aus Sicht der US-Umweltbehörde EPA birgt Glyphosat keine Gesundheitsrisiken, wenn es entsprechend der Vorschriften angewendet wird. Die EPA hatte das Produktlabel entsprechend ohne Warnung genehmigt. Im Kern geht es in den laufenden Rechtsverfahren für Bayer nun um die Frage, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf der Unkrautvernichter über dem Recht von Bundesstaaten steht.
Bayer begrüsse, dass der Solicitor General den Antrag auf Prüfung des Falls Durnell durch den US Supreme Court unterstütze und die Argumentation des Unternehmens in der Frage nach dem Vorrang von Bundesrecht teile, hiess es von den Leverkusenern. Dieser Rückhalt durch die US-Regierung habe grossen Einfluss auf die Entscheidung des Gerichts, ob es den Fall annehme. "Diese Rechtsfrage hat erhebliche Bedeutung, weil die falsche Anwendung von Bundesrecht die Verfügbarkeit von innovativen Lösungen für Landwirte sowie Investitionen in die US-Wirtschaft grundsätzlich gefährdet", sagte Bayer-Vorstandschef Bill Anderson laut Mitteilung.
In einem anderen Rechtsstreit um die Folgen der bereits seit Jahrzehnten verbotenen Umweltchemikalie PCB verglichen sich die Leverkusener unterdessen mit dem US-Bundesstaat Illinois. Die übernommene Bayer-Tochter Monsanto stimmte der Zahlung von 120 Millionen US-Dollar zu, wie der Staatsanwalt von Illinois, Kwame Raoul, mitteilte. Dabei ging es um ein Verfahren aus dem Jahr 2022 rund um mit gefährlichen Schadstoffen belastete Gewässer und Mülldeponien.
Beide Probleme - Glyphosat und PCB - hatte Bayer sich 2018 unter dem ehemaligen Chef Werner Baumann mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Haus geholt.
Zum Vergleich: Zum Vortagsschluss war Bayer an der Börse nur rund 30 Milliarden Euro wert. Der Konzern musste kurz nach dem Abschluss des Zukaufs eine erste Niederlage in einem Glyphosat-Prozess einstecken, die eine teure Klagewelle in den USA auslöste. Der Aktienkurs war dann über Jahre mehr oder weniger im freien Fall, der erst im April 2025 bei gut 18 Euro endete. Seither läuft ein Erholungsversuch.
/men/mis/err/jha/
LEVERKUSEN (awp international)
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