SCHWEIZ
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich im Mittwochshandel schwächer und schloss an der Nulllinie.
Der SMI war mit einem marginalen Plus gestartet, im weiteren Verlauf pendelte er lange Zeit um die Nulllinie, gegen Mittag wurde der Abgabedruck aber grösser. Der Schweizer Index schloss dann aber nahezu unverändert mit 12'378,68 Punkten.
Der Nebenwerteindex SLI zeigte sich am Mittwoch mit einem Abschlag von 0,22 Prozent und schloss bei 1'913,36 Einheiten, für SPI war es um 0,13 Prozent auf 15'815,65 Zähler abwärts gegangen.
Vor dem Beginn der US-Quartalsbilanzsaison und den Osterfeiertagen hielten sich die Anleger zurück, sagte ein Händler. "Inflationsangst, Ukrainekrieg und Lockdowns in China, dazu zunehmende Rezessionsbefürchtungen. Das hält die Anleger an der Seitenlinie", sagte der Händler. Zudem veröffentlicht die Europäische Zentralbank (EZB) am morgigen Donnerstag die Zinsentscheidung. Angesichts der galoppierenden Inflation werde auch EZB-Chefin Christine Lagarde auf kurz oder lang nicht an Zinserhöhungen vorbei kommen, hiess es.
Den Auftakt der Berichtssaison der US-Investmentbanken machte heute JPMorgan. Das Finanzhaus enttäuschte mit seiner Gewinnentwicklung.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Mittwoch zum Handelsschluss auf rotem Terrain.
Der DAX war mit einem Abschlag in den Handel eingestiegen und blieb auch im Tagesverlauf in der Verlustzone. Letztlich ging er mit einem Minus von 0,34 Prozent bei 14.076,44 Zählern aus dem Handel.
Dabei waren bereits am Morgen wichtige Konjunkturdaten aus Asien gekommen. Aufgrund der endlosen Lockdowns spiegelte sich in den chinesischen Handelszahlen für den März eindeutig die flaue Binnennachfrage wider. Für die Marktstrategen der Commerzbank machten die Exportzahlen wegen der lebhaften globalen Nachfrage noch immer einen stabilen Eindruck, doch die Entwicklung der Importe verfehlte die Markterwartungen deutlich. Die Lockdowns seien offensichtlich der Hauptgrund für die schwachen Importe, da viele Menschen zu Hause bleiben müssten und keine langlebigen Güter kaufen könnten.
Der Angriffskrieg Russlands auf den Nachbarn Ukraine ging unverändert weiter. US-Präsident Joe Biden hatte dem russischen Staatschef Wladimir Putin angesichts von Gräueltaten in der Ukraine "Völkermord" vorgeworfen. Der Kreml-Chef hatte zuvor eine "planmässige" Fortsetzung der Angriffe in der Ukraine angekündigt.
Die Welle der Inflationsdaten von Grossbritannien bis in die USA riss nicht ab. In Grossbritannien stiegen im März die Verbraucherpreise um 7 Prozent, erwartet wurde ein Plus von 6,7 Prozent.
Dazu bekräftigte Fed-Gouverneurin Lael Brainard nach der CPI-Veröffentlichung die Bereitschaft der Notenbank, die Preisexplosion entschlossen zu bekämpfen. In Neuseeland hat die Notenbank am Morgen bereits den Leitzins stärker als erwartet in einem grossen Schritt von 1,00 auf 1,50 Prozent erhöht. Damit rückt die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag in den Fokus. Die Marktzinsen der Bundesanleihen zogen zuletzt bereits deutlich an, während sich die Peripherie-Spreads einengten.
WALL STREET
Die US-Börsen entwickelte sich am Mittwoch stärker.
Der Dow Jones drehte nach einem schwächeren Start ins Plus und schloss 1,01 Prozent stärker bei 34'564,59 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite konnte seinen anfänglichen Gewinn deutlich ausbauen und beendete den Tag 2,03 Prozent höher bei 13'643,59 Zählern.
Hatten die US-Verbraucherpreise am Vortag noch die leichte Hoffnung geschürt, dass die Inflation schon bald ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, wurde dies durch die Erzeugerpreise für den März nicht untermauert. Diese legten stärker zu als von den Analysten erwartet und lagen um 11,2 (Februar: 10,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In der Kernrate fiel die Zunahme auf Monatssicht mit plus 1,1 Prozent sogar mehr als doppelt so stark aus wie prognostiziert. Zudem wurde der Vormonat leicht nach oben revidiert. Damit wird die US-Notenbank in ihrem geldpolitischen Kurs bestätigt, mit einer kräftigen Straffung zu versuchen, die galoppierende Inflation einzudämmen.
In der anlaufenden US-Berichtssaison bilden die Quartalszahlen der US-Banken einen ersten Höhepunkt. Dabei hat JPMorgan Chase mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes enttäuscht.
Keine neuen Entwicklungen gab es im Ukraine-Krieg. Beobachter erwarten in den kommenden Tagen wieder verstärkte russische Angriffe, vor allem im Osten der Ukraine. Erst am Vortag hatte der russische Präsident Wladimir Putin die "planmässige" Fortsetzung des Militäreinsatzes angekündigt. Damit scheint es derzeit keine Hoffnung auf eine Verhandlungslösung zu geben. Vielmehr rücken die immer deutlicher sichtbar werdenden negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur in den Mittelpunkt.
ASIEN
Die Börsen in Fernost schlugen am Mittwoch unterschiedliche Richtungen ein.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem Plus von 1,93 Prozent bei 26'843,49 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging es unterdessen abwärts: Der Shanghai Composite verlor 0,82 Prozent auf 3'186,82 Zähler. In Hongkong legte der Hang Seng daneben zu und gewann 0,26 Prozent auf 21'374,37 Punkte.
Im Fokus standen US-Inflationsdaten vom Vortag, die zwar hoch ausgefallen waren. Doch in der Kernrate erhöhten sich die Verbraucherpreise etwas weniger stark als erwartet. Marktteilnehmer schöpften daraus Hoffnung, dass die Inflation vielleicht schon bald ihren Zenit erreicht haben könnte. Derweil hat Neuseelands Zentralbank den Leitzins um einen halben Prozentpunkt angehoben, und in China fielen Importdaten schwach aus.
Die gängigen Sorgen wegen steigender Zinsen, der hohen Inflation und des Ukrainekriegs schwelten allenfalls im Hintergrund. Am Vortag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die "planmässige" Fortsetzung des Militäreinsatzes in der Ukraine angekündigt.
In Japan erholten sich die Aktienkurse von den Vortagesabgaben, gestützt auch von der jüngsten massiven Schwäche des Yen. Überdies sind die Maschinenbauaufträge im Februar im Kern besser ausgefallen als erwartet. Finanzwerte blieben aber zurück, weil die US-Renditen über Nacht nachgegeben haben.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires