SCHWEIZ
Der Schweizer Markt zeigte sich im Mittwochshandel in Rot.
So eröffnete der SMI tiefer, wies auch später ein rotes Vorzeichen aus und schloss mit einem Minus von 0,66 Prozent bei 12'243,73 Punkten.
Auch die Nebenwerteindizes gaben ab und beendeten den Tag schwächer. Der SLI schloss mit -0,82 Prozent und 1'939,37 Zählern und der SPI verlor 0,66 Prozent auf 15'658 Einheiten.
Zur Wochenmitte hielten die Marktteilnehmer am Schweizer Aktienmarkt zunächst inne und konsolidierten die Kursgewinne seit Wochenbeginn. Auch an den wichtigsten europäischen Börsenplätzen gaben die Kurse nach einem starken Lauf nach. Vor allem die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine hatte die Kurse zuletzt gestützt. Nun warteten Investoren auf verlässliche Zeichen, dass die Feindseligkeiten weiter zurückgefahren werden. "Die Anleger werden wohl die kommenden Entwicklungen abwarten", meinte ein Marktteilnehmer.
Die aktuellen Abgaben seien teilweise aber auch technisch zu erklären, da die Aktienmärkte nach der jüngsten Überwindung wichtiger Widerstände einen neuen Boden bilden müssten, bevor sie neue Höchststände erreichen könnten, so ein Händler. Allerdings stellten die anhaltend hohen Rohstoffkosten und die sich möglicherweise abschwächende Konjunktur in Europa auch weiterhin ein Risiko dar. "Die Gemengelage hat sich in den letzten Handelswochen eingetrübt und wird derzeit von den Marktteilnehmern nicht vollends wahrgenommen." Daher bleibe die Lage fragil.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex gab am Mittwoch kräftig nach.
So startete der DAX mit einem Minus in den Tag und vergrösserte dieses im weiteren Handelsverlauf noch. Er fiel schlussendlich mit 1,45 Prozent auf 14'606,05 Punkte.
Die jüngste Euphorie an den Aktienmärkten hatte zur Wochenmitte zunächst ein Ende gefunden. Am Vortag hatte die Nachricht, dass Russland die Kampfhandlungen bei Kiew drosseln wolle, die Märkte stark angetrieben. Ob die Massnahme Russlands von Dauer sein werde, müsse sich jedoch erst noch zeigen, mahnte die Landesbank Helaba. "Noch geht der Krieg weiter und es gibt Sorgen vor einem Lieferstopp für Energie aus Russland". An den Rohstoffmärkten legte der Ölpreis wieder zu.
Der russische Teilrückzug sei "wohl weniger als Friedensangebot, sondern mehr als militärstrategische Operation zu werten", schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank LBBW. Auch habe der US-Aussenminister Antony Blinken keine wirklichen Fortschritte in den Gesprächen der Kriegsparteien erkennen können. Die Anleger hätten am Vortag "wohl zu optimistisch" reagiert.
WALL STREET
An der Wall Street war von der guten Stimmung vom Vortag am Mittwoch nichts mehr zu sehen.
Der Dow Jones begann die Sitzung minimal im Minus und gab dann weiter nach. Zeitweise kletterte er ins Plus, fiel dann jedoch wieder zurück. Aus dem Handel ging er letztlich mit einem Abschlag von 0,19 Prozent bei 35'228,81 Punkten. Der NASDAQ Composite bewegte sich zum Start ebenfalls schwächer. Anschliessend verblieb er auf rotem Terrain. Sein Schlussstand: 14'442,27 Zähler (-1,21 Prozent).
Berichte über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hatten die Kurse an der Wall Street am Dienstag kräftig nach oben getrieben. Gleichzeitig gaben die Ölpreise weiter nach, was am Aktienmarkt ebenfalls mit Erleichterung aufgenommen wurde. Am Mittwoch legten die Preise am Ölmarkt allerdings wieder deutlicher zu. Russland hat dem am Dienstag bekundeten Willen zur Deeskalation bislang noch keine Tagen folgen lassen.
Unternehmensseitig richtete sich der Blick der Anleger auf BioNTech, das Unternehmen hatte vorbörslich Zahlen vorgelegt.
Frische US-Arbeitsmarktdaten wirkten sich negativ auf die Notierungen aus. Die Privatwirtschaft der USA hat im März erneut zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Gegenüber dem Vormonat kamen 455 000 Stellen hinzu, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Der Zuwachs liegt nur leicht unter dem Jobaufbau im Vormonat. Analysten hatten im Schnitt mit 450 000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Besonders viele Stellen kamen im Dienstleistungssektor hinzu, der von weniger Corona-Beschränkungen profitiert haben dürfte.
ASIEN
In Asien ging es am Mittwoch mit den Indizes mehrheitlich aufwärts.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem Verlust von 0,80 Prozent bei 28'027,25 Punkten. Hier kam Gegenwind vom sich weiter erholenden Yen.
Auf dem chinesischen Festland legte unterdessen der Shanghai Composite bis Handelsende um 1,96 Prozent auf 3'266,60 Indexpunkte zu. Fester präsentierte sich auch der Markt in Hongkong, wo der Hang Seng um 1,39 Prozent auf 22'232,03 Punkte stieg.
Wie bereits am Vortag in Europa und den USA zu sehen, sorgte die scheinbare Bewegung bei den russisch-ukrainischen Gesprächen für Zuversicht und Kaufbereitschaft. Russland hat angekündigt, seine militärischen Angriffe im Norden der Ukraine zurückzufahren, angeblich weil man dort beträchtliche Erfolge erzielt habe. Auch wenn dieser Ankündigung vielfach nicht getraut wird, legten die Aktienkurse zu. Dabei half, dass bei den Ölpreisen nach deren jüngstem deutlichen Rücksetzer relative Ruhe herrschte.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires