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stocksDIGITAL 02.11.2013 08:00:00

Der Wachstumshunger bleibt da

Der europäische ETF-Markt wächst. Mit neuen Indexansätzen buhlen die Anbieter um die Kundengelder und dringen dabei zusehends in das gehege aktiver Fonds ein.

Der europäische Markt für Indexfonds, Englisch Exchange Traded Funds (ETFs), hat die Schwelle von 400 Milliarden Dollar erreicht. Damit nahm das über ETFs verwaltete Vermögen im bisherigen Jahresverlauf um knapp einen Fünftel zu. Die jüngsten Ereignisse im Schweizer Markt zeigen, dass der Wachstumshunger des Sektors noch längst nicht gestillt ist. Mit der UBS hat die Nummer fünf auf dem alten Kontinent quer durch ihre Produktpalette die Gebühren teilweise massiv gesenkt. Derweil schluckte der globale Branchenprimus iShares die ETF-Sparte der Credit Suisse.

Im Kontrast zur schrumpfenden Zahl der Anbieter steht, dass um das Kapital der Investoren mit immer mehr neuen Produkten gebuhlt wird. Besonders erfolgreich war dabei im bisherigen Jahresverlauf State Street. Der US-Vermögensverwalter sammelte auf dem alten Kontinent mit acht frisch lancierten Indexfonds mehr als 650 Millionen Dollar ein. Weltweit ist er die Nummer zwei und an der Schweizer Börse mit 39 Produkten der ETF-Marke SPDR vertreten. «Wir sind davon überzeugt, dass der ETF-Markt in Europa weiter wachsen wird», sagt Rochus Appert, Leiter Intermediary Business Group bei State Street Global Advisors in Zürich. Als einen zentralen Treiber sieht er das Thema «Smart Beta».

Das heisst, dass ETF-Anbieter vermehrt auf speziell konstruierte Indizes setzen, deren Mitglieder zum Teil «per Hand» ausgesucht werden. Oder sie modifizieren das dem ETF zugrunde liegende Barometer mit dem Ziel, die Risiken zu begrenzen oder höhere Erträge zu generieren. Allein in Europa liegen laut Zahlen der Deutschen Bank mittlerweile rund 90 Milliarden Dollar in Smart-Beta-Produkten. Zu den grössten ETFs dieser Art zählt der SPDR US Dividend Aristocrates (ISIN: IE00B6YX5D40). Der an der SIX kotierte Indexfonds setzt auf US-Unternehmen, die eine hohe Dividendenrendite mitbringen und zudem die Ausschüttung 20 Jahre in Folge erhöht haben.

Ungeachtet dessen löst der Vorstoss des ETFs-Segments in das Gehege aktiv verwalteter Fonds auch Kritik aus. Ein Vorwurf: Im Dickicht von neuen und vor allem komplexen Ansätzen drohen Investoren den Überblick und damit das Interesse an ETFs zu verlieren. (wh)

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