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11.12.2014 16:00:46
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Weshalb in asiatische Märkte investieren?
Kolumne
Asien (ohne Japan) zählt zu den am schnellsten wachsenden und dynamischsten Regionen der Welt. Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Asien.
In zahlreichen asiatischen Ländern sorgen starke demografische Trends für höhere Haushaltseinkommen, wovon auch viele Sektoren und Unternehmen profitieren. Die Aktienmärkte der Region entwickeln und verändern sich ebenfalls substantiell, was attraktive Gelegenheiten für aktive Investoren bietet. Nachdem sie in den letzten Jahren im Vergleich zu den entwickelten Märkten schlechter abgeschnitten hatten, könnte nun der richtige Zeitpunkt gekommen sein, um in Asien (ohne Japan) zu investieren. Dies nicht zuletzt angesichts einer Reihe von positiver politischer und ökonomischer Entwicklungen.
Demographische Trends
In Asien leben heute beinahe 4 Milliarden Menschen. Grosse inländische Bevölkerungen schaffen attraktive Märkte für Unternehmen. Und wenn sie richtig eingesetzt werden, können Pools von jungen Arbeitskräften das Wirtschaftswachstum vorantreiben, insbesondere in Kombination mit Produktivitätssteigerungen. Natürlich ist diese demographische Entwicklung nicht gleichmässig über die Region verteilt. Insbesondere in China, aber auch in den stärker entwickelten Teilen Asiens wie beispielsweise Korea sind heute steigende Abhängigkeitsquotienten - das Verhältnis der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter zur übrigen Bevölkerung - sichtbar. Dies stellt eine besondere Herausforderung für das Wachstum in diesen Ländern dar, kann jedoch in bestimmten Sektoren auch Gelegenheiten an den Aktienmärkten schaffen.
Zudem sehen wir weitere demografische Trends. Mit einer zunehmenden Industrialisierung - einer Verschiebung von unqualifizierter- oder Landarbeit hin zu produktiverer Anstellung - ziehen Landarbeiter in die Stadt. Die Urbanisierungsraten in Asien liegen hinter jenen der entwickelten Märkte zurück, nehmen jedoch konstant zu. Qualifiziertere Tätigkeit resultiert in steigenden Löhnen überall in Asien, viele Arbeitnehmer nach wie vor von jährlichen Lohnsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich profitieren.
Dieser Konsum dürfte in Asien noch etliche Jahre andauern. Hiervon dürften viele Branchen profitieren und nicht nur diejenigen, die herkömmlich als Konsumgüter-Branchen gelten - z.B. Versicherungen, Banken, die Darlehen und Hypothekarkredite vergeben, Anbieter im Gesundheits- und Bildungswesen, Reiseanbieter, Akteure der Online-Wirtschaft und im Bereich mobile Datennutzung und selbst Energieanbieter.
Gute Gelegenheiten
In der Region Asien (ohne Japan) finden derzeit wohl grössere Veränderungen statt, als in anderen Aktien-Regionen der Welt. Nicht nur führt der Unternehmergeist der Asiaten zur Gründung zahlreicher neuer Unternehmen, die sich schnell zu grossen börsenkapitalisierten Betrieben entwickeln, sondern es eröffnen sich uns auch vollständig neue Märkte. Die künftigen Schwellenmärkte Asiens werden in zunehmendem Masse bereit für Investitionen, indem institutionelle Reformen die operativen Rahmenbedingungen verbessern und die Liquidität zunimmt, wenn sich die Marktkapitalisierung im Streubesitz erhöht. Auch hinsichtlich des chinesischen Marktes für A-Aktien wird in den kommenden Jahren mit einer schrittweisen Öffnung gerechnet.
Wirtschaftliche und politische Stabilität
Die asiatischen Volkswirtschaften haben sich nach der globalen Finanzkrise schnell erholt. Grund dafür war vor allem, dass sie im Jahr 1997 bereits ihre eigene Finanzkrise durchlitten hatten, deren Ursachen in externen Defiziten und Fremdwährungsschulden lagen. Als Folge davon wurde seither eine viel orthodoxere Wirtschaftspolitik gehandhabt. Konkret bedeutete dies freier fliessende Währungen, weniger Fremdwährungsschulden und höhere Fremdwährungsreserven in der gesamten Region.
Gleichzeitig mit der sich verbessernden Wirtschaftsentwicklung wurden viele asiatische Regierungen stabiler und haben Reformen lanciert und umgesetzt. Während sich die Fortschritte auf diesem Gebiet zwar jüngst etwas verlangsamt haben mögen (Indonesien, Indien), haben die Verbesserungen des vergangenen Jahrzehnts über die ganze Region hinweg zu strukturell niedrigeren Kapitalkosten geführt, was wiederum in einem positiveren Betriebs- und Investitionsklima für Betriebe resultiert hat. Die Profitabilität hat sich dadurch verbessert. Natürlich agieren einige Volkswirtschaften in Asien weiterhin sehr unorthodox (China), und in anderen bieten externe Risiken und Inflation weiterhin Grund zur Sorge. Die Richtung der Veränderungen dürfte allerdings positiv bleiben.
Die Entwicklung der Aktienmärkte Asiens (ohne Japan) ist jener ihrer Mitstreiter in den entwickelten Märkten, allen voran des US-Aktienmarktes, in den vergangenen Jahren hinterhergehinkt. Interessanterweise hat Asien jedoch über das letzte Jahr, die letzten drei und die letzten fünf Jahre betrachtet komfortabel besser abgeschnitten als der breitere Emerging Market-Index. Die schlechtere Performance Asiens im Vergleich zu den entwickelten Märkten war im Jahr 2014 allerdings weniger ausgeprägt, und wir denken deshalb, wir könnten am Beginn eines Zyklus’ mit einer besseren Performance für die Region stehen. Einer der Hauptgründe für unseren positiven Ausblick ist, dass sich die Bewertungen für die Region derzeit deutlich unter den früheren Höchstniveaus bewegen. Zudem ist die Kluft zu den entwickelten Märkten, beispielsweise in Bezug auf das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis, wieder sehr breit und steht nahe bei einem Zehnjahres-Hoch.
In letzter Zeit haben wir Hinweise dafür gesehen, dass sich das Gewinnwachstum in der Region erneut in einem Aufwärtstrend befindet. Dieser Trend wird unterstützt durch eine Margenerholung, weil die Unternehmensleitungen in Sachen Investitionsaufwand eine grössere Disziplin an den Tag legen.
Nick Beecroft, Equity Portfolio Specialist, T. Rowe Price.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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