Zinsumfeld belastet |
27.02.2025 11:15:37
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Raiffeisen-Gruppe mit Gewinnrückgang in 2024
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Die Raiffeisen-Gruppe hat 2024 die Veränderung im Zinsumfeld zu spüren bekommen und vermeldet tiefere Gewinnzahlen als noch im Vorjahr.
Der Gruppengewinn lag mit 1,21 Milliarden Franken um 13,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, wie die zweitgrösste Bankengruppe der Schweiz am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg, also das operative Ergebnis, nahm mit einem Minus von 16,9 Prozent auf 1,42 Milliarden Franken noch etwas deutlicher ab.
Zinsengeschäft rückläufig
Insgesamt erwirtschafteten die Raiffeisen-Banken einen tieferen Gesamtertrag von 3,90 Milliarden Franken (-4,0 Prozent). Zurückzuführen war dies auf einen deutlichen Rückgang im bedeutenden Zinsengeschäft: Der Nettoerfolg lag mit 2,84 Milliarden um 7,5 Prozent unter dem "ausserordentlich hohen Vorjahresergebnis", wie die Bank schreibt.
Dagegen konnte die Bankengruppe etwa im Vorsorge- und Anlagegeschäft erneut zulegen, wo sie nicht zuletzt von deutlichen Nettoneugeld-Zuflüssen profitierte. Der Kommissions- und Dienstleistungserfolg legte in der Folge deutlich zu (+9,5% auf 625 Millionen Franken).
Einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung des Geschäfts liefere auch das Firmenkundengeschäft, betont Raiffeisen in der Mitteilung: Mittlerweile steuere es rund 20 Prozent des Geschäftsertrags bei. Im vergangenen Jahr konnte die Gruppe mehr als 5000 neue Firmenkunden gewinnen. Das Firmenkundengeschäft ist schweizweit seit der Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS in Bewegung.
Abschreiber auf Leonteq-Beteiligung
Höher fiel aber auch der Geschäftsaufwand aus (+4,8 Prozent auf 2,11 Milliarden), wo sich ein weiterer Personalausbau um 337 Vollstellen bemerkbar machte. In der Folge verschlechterte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf einen Wert von 56,7 Prozent (Vorjahr 51,9 Prozent).
Die Bankengruppe hat zudem auf ihrer Beteiligung am Finanzunternehmen Leonteq eine Wertberichtigung von 82,4 Millionen vorgenommen. Die Raiffeisen-Gruppe hält einen Anteil von knapp 30 Prozent am kriselnden Zürcher Derivatespezialisten.
Schnelles Hypothekenwachstum
Im Hypothekarmarkt hat die Raiffeisen-Gruppe im vergangenen Jahr das Wachstum noch beschleunigt. Insgesamt stiegen die Hypothekarforderungen im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent auf 220,8 Milliarden Franken an. Im Jahr 2023 hatte das Hypothekenwachstum noch bei 3,6 Prozent gelegen.
Die Bank hat damit nach eigener Einschätzung ihre Stellung im Hypothekengeschäft weiter ausgebaut: Der Marktanteil habe sich auf 18,1 Prozent nach 17,8 Prozent erhöht, schreibt Raiffeisen.
Gleichzeitig kann sich die Gruppe über einen weiteren Anstieg der Kundeneinlagen freuen: Diese legten mit einem Plus von 3,4 Prozent auf 214,9 Milliarden Franken ebenfalls deutlich zu. 2024 seien Raiffeisen mehr als doppelt so viele Kundeneinlagen zugeflossen als im Vorjahr, heisst es. Insgesamt zählen die Schweizer Raiffeisen-Banken rund 3,73 Millionen Kundinnen und Kunden.
Gehaltenes Ergebnis 2025
Für das Gesamtjahr zeigt sich Raiffeisen mit Hinweis auf das anspruchsvolle Umfeld zurückhaltend: Sie erwarte aber einen "soliden Geschäftsgang" mit einem Ergebnis im Rahmen des Vorjahres.
Die sinkenden Hypothekarzinsen dürften derweil die Immobiliennachfrage und damit die Preisdynamik sowohl im Eigenheimsegment als auch bei Renditeimmobilien wieder erhöhen, heisst es.
tp/hr
St. Gallen (awp)
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