Ausblick Lindt&Sprüngli: Jahres-EBIT von 876 Millionen Franken erwartet

Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

2024
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens   2023  

EBIT                   876      813
- Marge (in %)        16,1     15,6
Reingewinn             653      671

(in Fr.)
Dividende je NA      1'485    1'400

FOKUS:

Wenn Lindt & Sprüngli seine Gewinn- und Margenzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr publiziert, rechnen einige Analysten mit einem operativen Rekordgewinn. Dies liegt an den Aussagen des der Schokoladen-Herstellers von Mitte Januar. Seinerzeit hatte Lindt zusammen mit den Umsatzzahlen eine operative Gewinnmarge (EBIT) von mindestens 16,0 Prozent angekündigt (VJ 15,6%).

Angesichts des Ergebnisses gehen die Experten auch von einer erneuten Dividendenerhöhung aus. Es wäre die 22. in Folge.

Lindt ist als reiner Schokoladenkonzern stark betroffen von markant gestiegenen Kakao-Preisen. 2024 hatte sich der Preis für Kakao innerhalb eines Jahres fast vervierfacht. Lindt war nach Ansicht von Experten bislang erfolgreich im Umgang mit steigenden Rohstoffkosten und steigerte die Renditen etwa durch Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen in seinen Fabriken.

Darüber hinaus erhöhte Lindt im vergangenen Jahr die Preise. Angesichts des gegenwärtig rekordhohen Kakao-Preises sind Analysten gespannt auf Aussagen des Managements zur Marktlage und zur künftigen möglichen Entwicklung.

Beeindruckt hat die Analysten zuletzt das hohe Tempo des laufenden Aktien-Rückkaufprogramms. Dieses könnte möglicherweise ein Jahr früher abgeschlossen werden als erwartet. Der Rückkauf im Umfang von 500 Millionen Franken war im August gestartet und sollte ursprünglich bis Ende Juli 2026 dauern. Inzwischen wurden mehr als 55 Prozent der Aktien zurückgekauft. Hält Lindt dieses Tempo hoch, könnte das Programm schon bis im kommenden Juli abgeschlossen sein.

ZIELE:

Lindt erwartet für 2024 eine EBIT-Marge von mindestens 16,0 Prozent, was einem EBIT von über 875 Millionen Franken entspricht.

Für das bereits laufende Jahr 2025 geht das Unternehmen von einer Steigerung des organischen Wachstums um 7 bis 9 Prozent aus. Die mittel- bis langfristigen Ziele bleiben danach wieder bei einem organischen Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent mit einer Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 0,20 bis 0,40 Prozentpunkten pro Jahr.

PRO MEMORIA:

Lindt ist 2024 stark gewachsen und hat damit weltweit Marktanteile gewonnen. Wie im Januar bereits publiziert stieg der Jahresumsatz 2024 mit Lindorkugeln, Pralinés und Schoggihasen um 5,1 Prozent auf 5,47 Milliarden Franken. Es ist das zweite Mal in der Unternehmensgeschichte, dass die 5-Milliarden-Marke übertroffen wurde. Gewachsen ist der Konzern laut den Angaben vor allem dank Preissteigerungen im mittleren einstelligen Bereich. Damit wurden höhere Kakaopreise kompensiert. Dazu kam aber auch eine "solide Entwicklung" bei den Verkaufsvolumen und ein Trend zu höherpreisigen Produkten.

Im Dezember wehrte sich Lindt&Sprüngli vor dem Handelsgericht des Kantons Aargau erfolgreich gegen Aldi Suisse wegen Verletzung der Markenrechte seiner Lindor-Kugeln. Die Schweizer Tochter des deutschen Discounters musste darum den Vertrieb der eigenen Schokoladenkugeln vorläufig einstellen.

AKTIENKURS:

Die Partizipationsscheine von Lindt sind seit Jahresbeginn in etwa mit dem Markt nach oben gegangen. Während die PS in den ersten zwei Monaten um etwa 12 Prozent gestiegen sind, hat der SPI etwa 10 Prozent hinzugewonnen. Damit scheiden sie im laufenden Jahr bislang besser ab als 2024.

Website: www.lindt.ch

ab/nb/to

Kilchberg (awp)