Rote Zahlen erwartet |
08.01.2021 21:45:00
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Credit Suisse rechnet wegen höherer Rückstellungen mit Verlust im vierten Quartal - CS-Aktie gerät kräftig unter Druck
Credit Suisse rechnet im vierten Quartal nun mit einem Verlust, unter anderem wegen signifikant erhöhter Rückstellungen im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit in den USA, wie die Schweizer Bank mitteilte.
"Infolge dieser Erhöhung sowie der am 24. November 2020 bekannt gegebenen voraussichtlichen Wertberichtigung in Zusammenhang mit unserer Minderheitsbeteiligung an York Capital Management erwarten wir, dass wir für das vierte Quartal 2020 einen Reinverlust ausweisen werden", teilte die Bank mit.
Hauptgrund für die Erhöhung der Rückstellungen ist laut Mitteilung ein Rechtsstreit der Credit Suisse mit dem US-Finanzdienstleister MBIA, bei dem es um Garantien in Zusammenhang mit einer 2007 ausgegebenen US-RMBS geht.
Ende November habe der für den Fall zuständige Richter verfügt, dass beide Parteien Schadensschätzungen in Zusammenhang mit diesen Hypotheken einreichen müssen. Dieses könne "zu einem Urteil gegen die Credit Suisse in Höhe von bis zu rund 680 Millionen US-Dollar führen".
Bisher hatte die Bank für diesen Fall Rückstellungen in Höhe von 300 Millionen Dollar gebildet. Sie sei weiter überzeugt, dass sie über starke Berufungsgründe verfüge, werde aber die Rückstellungen erhöhen.
Credit Suisse teilte weiter mit, dass die Erträge im Investmentbankgeschäft im vierten Quartal in US-Dollar mehr als 15 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Die Finanzergebnisse will die Bank wie geplant am 18. Februar veröffentlichen.
Der im Dezember angekündigte Aktienrückkauf soll am 12. Januar beginnen. Credit Suisse will 2021 Aktien im Wert zwischen 1,0 Milliarden Schweizer Franken und 1,5 Milliarden Franken zurückzukaufen.
Die Hauptversammlung am 30. April soll coronabedingt online stattfinden.
Analysten überrascht
Analysten zeigen sich einigermassen überrascht von den erneuten RMBS-Abschreibungen, stufen die zusätzlichen Rückstellungen von immerhin 850 Millionen US-Dollar allerdings als nicht als allzu dramatisch ein. Es sei zwar eine negative Überraschung, meint man etwa bei der Bank Vontobel. Der Markt mache sich aber in der Regel keine allzu grossen Sorgen über solche Rückstellungen, da sie sich auf alte Fälle bezögen und daher keine Auswirkungen auf zukünftige Jahre haben sollte.
Es sei denn, sie seien in einer Grössenordnung, welche sich stark negativ auf die Kapitalquoten auswirken würde. Dies sei hier aber wohl nicht der Fall, habe die CS doch mitgeteilt, nächste Woche ihr früher angekündigtes Aktienrückkaufprogramm für 2021 zu starten, meint der zuständige Analyst der Privatbank.
Etwas weniger glimpflich sieht das die ZKB. Der Rückstellungsbedarf, so der zuständige Analyst, sei rund 470 Millionen Franken höher als seine Annahme von Anfang Dezember, als die Bank eine Überprüfung der Rückstellungen ankündigte. Er sei damals für das vierte Quartal von einer schwarzen Null ausgegangen, nun rechne er mit einem Reinverlust in der Höhe von 200 bis 400 Millionen Franken. Die Vertrauensbildung werde durch solche Ereignisse erschwert, zumal sich die operative Performance in den letzten Quartalen abgeschwächt habe, meint er.
In Bezug auf die heutige Kursentwicklung wird im Markt allerdings auch darauf verwiesen, dass die CS-Aktie im bisherigen Jahresverlauf bereits über 10 Prozent zugelegt hat und damit (Stand Donnerstagabend) bester Blue Chip war. Dies dürfte wohl ebenfalls dazu beitragen, dass nun einige Anleger zu Gewinnmitnahmen schreiten, heisst es. Nicht wenige Marktteilnehmer seien zudem bereits von einem Verlust im vierten Quartal ausgegangen.
Die CS-Aktie verlor im Schweizer Handel letztlich 3,62 Prozent auf 12,10 CHF.
Dow Jones Newswires /AWP
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