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14.12.2022 22:10:00
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Geplante Neuausrichtung: Aktivistischer Investor Bohli übt Kritik an Strategie der Credit Suisse
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Ende Oktober stellte die krisengeplagte Credit Suisse ihren Umstrukturierungsplan vor, der der Bank den Weg in eine solide Zukunft ebnen soll. Der aktivistische Investor Rudolf Bohli nennt die Pläne jedoch "halbgar".
• CS-Aktie fällt erstmals unter Marke von drei Franken
• Rudolf Bohli hält Umstrukturierungspläne für "halbgar"
Seit Monaten kommt die Schweizer Grossbank Credit Suisse nicht aus den Schlagzeilen. Eine Krise jagte die andere, um das verlorene Anlegervertrauen wieder aufzubauen, soll nun eine Neuausrichtung her. Diese stellte das Finanzhaus am 27. Oktober 2022 vor.
So soll das Investmentbanking-Geschäft stark reduziert werden. Aus diesem Grund verkauft die Credit Suisse einen "wesentlichen Teil" ihres Geschäfts mit verbrieften Produkten an das Private-Equity-Unternehmen Apollo, um die verlustbringende Investmentbanksparte loszuwerden. Mit der Umstrukturierung geht auch ein signifikanter Stellenabbau einher. So wurde ein sofortiger Abbau von 2‘700 Stellen angekündigt, bis 2025 sollen es jedoch rund 9‘000 Mitarbeiter weniger als zur Zeit der Ankündigung sein. Dabei betrifft der Stellenschwund insbesondere die Schweiz, wo circa 2‘000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Ziel der Streichungen ist es die jährlichen Kosten bis 2025 drastisch auf 14,5 Milliarden Franken zu senken.
Kapitalerhöhung soll Umstrukturierung ermöglichen
Um die Umstrukturierung über die Bühne zu bringen, wurde ausserdem eine Kapitalerhöhung angekündigt, die rund vier Milliarden Franken einbringen soll. Über ein Bezugsrechtsangebot, welches Aktionäre der Credit Suisse wahrnehmen konnten, sind bis zum 9. Dezember bereits 98,2 Prozent der neuen Aktien zu einem Preis von 2,52 Franken je Anteilsschein gezeichnet worden, wodurch in etwa 2,24 Milliarden Franken eingenommen werden konnten. Im Rahmen einer Fremdkapitalerhöhung durch qualifizierte Aktionäre konnten Ende November bereits 1,76 Milliarden Franken an Land gezogen werden. Auch die Saudi National Bank gehörte zu den Kapitalgebern und wird mit einem Anteil von 9,9 Prozent nun grösster Aktionär der Schweizer Bank.
Credit Suisse-Aktie fällt und fällt
Bei den Anlegern hatte die Credit Suisse-Aktie in den letzten Wochen einen schweren Stand. So fiel der Anteilsschein Ende November erstmals unter die Marke von drei Franken. Hintergrund war zum einem die Kapitalerhöhung sowie das mangelnde Vertrauen der Anleger in die Fähigkeit der Bank, das Ruder wieder rumreissen zu können. Darüber hinaus verkündete das Kreditinstitut nach dem Milliardenverlust im dritten Quartal 2022 auch für das Schlussquartal voraussichtlich rote Zahlen. Auch aktuell bewegt sich das CS-Papier weiter in einer engen Range um die psychologisch wichtige Marke von drei Franken.
Rudolf Bohli kein Fan von Neuausrichtung
Die Anleger sind nicht die einzigen, die skeptisch angesichts der Erfolgsaussichten der Kreditanstalt sind. So äusserte auch der aktivistische Aktionär Rudolf Bohli erst kürzlich gegenüber der Financial News London Kritik an der Neuausrichtung der Bank. Der Gründer des Hedgefonds RBR Capital Advisors empfindet die Vorhaben der Credit Suisse als halbgar und sieht weitere Verluste auf CS-Aktionäre zukommen: "Eine Menge Wert wurde in den letzten fünf Jahren zerstört. Für die Investmentbank ist schwer abzusehen, wie sie sich ohne zusätzliche Kosten davon verabschieden wollen. Und das bedeutet weitere Verluste für Anteilseigner."
Um die Investmentbanking-Sparte zu reduzieren, will die Credit Suisse eine eigene separate Einheit namens CS First Boston ins Leben rufen, die als sogenannte "Bad Bank" für ungewollte Vermögenswerte im Wert von 35 Milliarden US-Dollar fungieren soll. Daneben will sich das Finanzinstitut aus dem Trading zurückziehen und sich stattdessen auf die Vermögensverwaltung fokussieren. Auch hier findet Bohli deutliche Worte: "Vieles davon kratzt gerade Mal an der Oberfläche. Dabei wird die gleiche Organisation grösstenteils erhalten und nur ein wenig abgespalten. Es ist ein weiterer halbgarer Umstrukturierungsplan. Die Schweizer Privatkundenbank hätte abgespalten werden können und auch die Mitarbeiterzahl muss weiter deutlich reduziert werden."
Bohli ein alter Bekannter bei der Credit Suisse
Bohli ist kein Unbekannter bei der Schweizer Grossbank. So stieg der aktivistische Investor 2017 mit seinem Hedgefonds mit 100 Millionen Franken bei der Credit Suisse ein und pochte schon damals auf eine Aufspaltung der Bank in drei Teile zu denen auch eine Wiederbelebung der Marke First Boston als Investmentbank gehörte. Daneben gehörte auch der Fokus auf die Vermögensverwaltung zu Bohlis Forderungen. Allerdings blitzte der aktivistische Investor mit seinen Ideen beim Vorstand sowie den Anteilseignern ab, woraufhin RBR Capital Advisors seine Anteile nur ein Jahr später wieder veräusserte. Interessant sind dabei die Parallelen zwischen den Vorschlägen Bohlis vor fünf Jahren und der gerade vorgestellten Neuausrichtung der Bank. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Credit Suisse der Turnaround gelingen kann.
Redaktion finanzen.ch
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