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03.03.2025 16:13:02

MÄRKTE EUROPA/Von der Leyen schickt DAX auf neues Allzeithoch

DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte bauen bis Montagnachmittag die Gewinne weiter aus aus. Der DAX legt um 2,5 Prozent zu auf 23.115 Punkte und hat bei 23.308 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,3 Prozent auf 5.535 Punkte an. Thema Nummer eins ist der Eklat um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weissen Haus am Freitag. Europa reagierte darauf mit einem solidarischen Treffen der führenden Politiker in London und einer Bestärkung der Zusammenarbeit mit der Ukraine. Die Kurse von Rüstungswerten, die zuletzt bereits sehr fest im Markt lagen, gehen darauf durch die Decke in Erwartung deutlich höherer Rüstungsausgaben durch die Europäer.

EU will CO2-Auflagen für Autosektor lockern

Zusätzliche Unterstützung für die Börsen und insbesondere den Automobilsektor kommt von Aussagen der EU: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat erklärt, dass europäischen Autoproduzenten ein zusätzlicher Zeitraum von drei Jahren gewährt werden soll, um die ab eigentlich diesem Jahr verbindlichen CO2-Ziele zu erreichen. Über eine Aufweichung der CO2-Vorgaben wird bereits seit längerem spekuliert, nun sind sie offiziell. Der ökologische Umbau hat stark an Bedeutung für die EU verloren, der Fokus liegt nun auf Wirtschaftswachstum und der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Blocks. Für Autowerte geht es im Schnitt 1,1 Prozent nach oben.

Europa dürfte nun seine Anstrengungen erhöhen, verteidigungspolitisch stärker auf sich selbst zu bauen. Chris Weston, Leiter Research bei Pepperstone, erwartet, dass auf dem anberaumten EU-Notfallgipfel am Donnerstag fiskalische Verschuldungsgrenzen zur Debatte stehen werden. Laut Medienberichten empfehlen Ökonomen allein für Deutschland 400 Milliarden Euro an Mitteln für Verteidigungsausgaben und 400 bis 500 Milliarden Euro für Infrastrukturinvestitionen. Die höhere Verschuldung dürfte strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben. Entsprechend geht es mit den Renditen kräftig nach oben, im deutschen Zehnjahresbereich um 12 Basispunkte auf 2,51 Prozent. Der Euro profitiert davon und zieht auf 1,0492 Dollar an.

Im Markt ist mit Blick auf die mögliche Lockerung von Verschuldungsgrenzen von einer Art Konjunkturpaket die Rede. Die Deutsche Bank spricht von einem möglichen "Shock and Awe"-Moment. Neben Rüstungsaktien dürften davon auch Infrastrukturtitel profitieren. Die Kurse von Rüstungswerten, die zuletzt bereits sehr fest im Markt lagen, gehen erneut durch die Decke. Rheinmetall gewinnen 9,8 Prozent, für Hensoldt geht es um 25 Prozent und für Renk um 15 Prozent nach oben. In Mailand gewinnen Leonardo 15 Prozent, in Paris Thales 15,6 Prozent. Thyssenkrupp machen einen Satz um fast 15 Prozent, für Heidelberg Materials geht es 4,7 Prozent aufwärts.

Immobilienwerte sind das Schlusslicht mit einem Minus ihres Stoxx-Subindex von 1,9 Prozent. Sie leiden unter den steigenden Marktzinsen. Vonovia verlieren 4 Prozent oder TAG Immobilien 2,6 Prozent. Für die ebenfalls zinssensiblen Techwerte geht es dagegen 1,0 Prozent nach oben.

Shell (+1,2%) reagieren leicht positiv auf einen Bericht des Wall Street Journal über einen möglichen Verkauf der Chemieaktivitäten in Europa und den USA. Mit Morgan Stanley werde an einer strategischen Überprüfung des Chemiegeschäfts gearbeitet, wie Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, dem Journal sagten.

Trump erklärt Kryptowährungen zur strategischen Reserve

Regelrecht explodiert sind am Wochenende die Kurse von Bitcoin, Ripple, Solana und anderen Kryptowährungen. Auslöser war US-Präsident Trump mit der Ankündigung, weitere Kryptowährungen für die strategischen Reserven in den Blick zu nehmen. Trump sagte, Währungen wie Bitcoin und Ethereum sollten das "Herz der Reserve" bilden. Aber auch Ripple, Solana und Cardano wurden genannt. Der Bitcoin machte einen Satz von 85.000 auf 95.000 Dollar, aktuell notiert er bei 91.300 Dollar. Davon profitieren wiederum Aktien von Unternehmen mit Bezug zu Kryptowährungen. Bitcoin Group legen um 7,6 Prozent zu.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.534,58 +1,3% +71,0% +11,6% +11,6%

Stoxx-50 4.805,17 +0,9% +43,6% +10,5% +10,5%

DAX 23.115,13 +2,5% +563,7% +13,3% +13,3%

MDAX 28.980,92 +2,4% +682,5% +10,6% +10,6%

TecDAX 3.850,20 +1,9% +73,1% +10,5% +10,5%

SDAX 15.263,58 +2,8% +416,1% +8,3% +8,3%

CAC 8.213,87 +1,3% +102,2% +9,9% +9,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,0492 +0,9% 1,0403 1,0451 +0,2%

EUR/JPY 157,7705 +0,6% 156,7875 157,6940 -4,0%

EUR/CHF 0,9419 +0,4% 0,9385 0,9415 +0,3%

EUR/GBP 0,8265 +0,0% 0,8262 0,8260 -0,2%

USD/JPY 150,3650 -0,2% 150,7120 150,8970 -4,3%

GBP/USD 1,2695 +0,8% 1,2591 1,2652 +0,4%

USD/CNY 7,1743 -0,1% 7,1830 7,1799 -0,4%

USD/CNH 7,2944 +0,0% 7,2911 7,3007 -0,5%

AUS/USD 0,6244 +0,5% 0,6210 0,6223 +0,3%

Bitcoin USD 90.042,90 -4,6% 94.377,55 92.489,65 -9,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,12 69,76 +0,5% 0,36 -0,5%

Brent/ICE 72,96 73,08 -0,2% -0,12 -2,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.879,87 2.857,60 +0,8% 22,27 +8,9%

Silber (Spot) 30,12 29,94 +0,6% 0,18 +7,5%

Platin (Spot) 915,2 914,14 +0,1% 1,06 +4,7%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2025 10:13 ET (15:13 GMT)

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