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Schatzsuche 15.07.2022 23:06:00

Nazi-Milliarden bei der Credit Suisse? Das steckt dahinter

Nazi-Milliarden bei der Credit Suisse? Das steckt dahinter

Jüngst wird über neue Hinweise auf den Verbleib von Nazi-Milliarden berichtet, die in die Schweiz führen - genauer zur Credit Suisse.

Deutsche Bank
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• Nazi-Milliarden aus Argentinien auf Schweizer Bankkonto?
• Credit Suisse weist Vorwürfe zurück
• "Suisse-Secrets"-Leak machte Daten über Schweizer Vermögen internationaler Krimineller öffentlich

Zahlreiche Medien berufen sich auf einen Artikel der Bild-Zeitung, in dem auf eine neue Spur auf der "Jagd nach den Nazi-Milliarden" (Titel des Bild-Artikels) verwiesen wird, die in die Schweiz führen. Bereits in den vergangenen Jahren kamen in Medienberichten immer wieder Hinweise auf, die zu Milliarden-Konten bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse führen sollten. Spätestens seit dem Bergier-Bericht aus dem Jahr 2002 ist bekannt, dass Schweizer Banken während des Zweiten Weltkriegs Gelder des nationalsozialistischen Regimes verwalteten und mit Devisen versorgten.

Milliarden der "Deutschen Winterhilfe"?

Über die Deutsche Bank-Tochtergesellschaft Banco Transatlantico Aleman sollen aus Argentinien Milliarden an die "Deutsche Winterhilfe" geflossen sein. Die Gelder der Hitler-Sympathisanten sollen vom argentinischen Bank-Präsidenten persönlich verwaltet worden und zu einem Grossteil nicht an die NSDAP, sondern auf ein Konto der Schweizerischen Kreditanstalt geflossen sein. Es soll sich laut verschiedener Quellen um ein Vermögen von bis zu 33 Milliarden Euro handeln.

Die Entdeckung möglicher Beweise für das verschwundene Nazi-Vermögen hat eine lange Vorgeschichte: Bereits 1984 war ein argentinischer Forscher, Pedro Filipuzzi, im Archiv einer Bank in Buenos Aires auf eine Liste mit über 10‘000 Namen aus den Dreissiger- und Vierzigerjahren gestossen, die neben den Namen auch Geburtsdaten, Parteieintritt und eine fünfstellige Nummer enthielten. Die Namensliste trägt den Titel "Nationalistische Arbeiterpartei, Landesgruppe Argentinien". Erst Jahre nach seinem Fund, 2018, übergab der Forscher laut Handelsblatt die Liste dem Simon Wiesenthal Center (SWC), das wiederum 2020 bestätigte, im Besitz des Dokuments zu sein.

Vergebliche Satzsuche

Laut Medienberichten hatte Pedro Filipuzzi wohl jahrelang selbst versucht, den verschollenen Milliardenschatz der Nazis aufzuspüren. Ohne Erfolg, denn die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) sowie die Credit Suisse, die 1997 aus ihr hervorging, verwehrten den Zugang zum Archiv unter Berufung auf das Bankgeheimnis. Auch die kalifornische NGO erhielt keinen Zugang. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte ein Sprecher des Simon Wiesenthal Center: "Wir glauben, dass sich auf dem Konto Geld befindet, das den Opfern des Nationalsozialismus gestohlen worden ist".

Bereits Ende der Neunzigerjahre soll nach Geldern aus der Zeit des Nationalsozialismus gesucht worden sein, gab die Credit Suisse 2018 laut Handelsblatt bekannt, und zwar unter der Leitung des ehemaligen Chefs der US-Notenbank Paul Volcker. Ein Konto, das in Verbindung der argentinischen Namensliste stehe, sei jedoch nicht gefunden worden.

Immer wieder schwere Vorwürfe gegen die Credit Suisse

Im Februar diesen Jahres veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung eine Artikelserie über die Schweizer Bankkonten korrupter Autokraten, Kriegsverbrecher, Menschenhändler und Straftäter, nachdem ihr geheime Daten zu über 30'000, zum Teil fragwürdigen Kunden der Credit Suisse anonym zugespielt wurden, die insgesamt von 48 Medienhäusern weltweit ausgewertet wurden. Die zweitgrösste Schweizer Bank habe die Kunden entgegen ihrer Pflicht nicht sorgfältig überprüft, obwohl Beweise für Straftaten vorlagen. Die Bank dementierte die Vorwürfe der "Suisse-Secrets".

Zu den aktuellen Vorwürfen seitens der Bild-Zeitung äusserte sich die Credit Suisse wie folgt: "Wie im Jahr 2020 zugesagt, untersucht die Crédit Suisse sorgfältig, ob Vorgängerbanken der Crédit Suisse in den 1930er und 1940er Jahren Kundenbeziehungen zu Personen auf der vom SWC genannten Liste unterhalten hatten". Man ergreife im Bedarfsfall die "erforderlichen Massnahmen".

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: simon zenger / Shutterstock.com,Pincasso / Shutterstock.com

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