Personelle Veränderungen |
06.10.2023 23:23:00
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Neue Doppelspitze bei Vontobel: Mehr Einfluss für Verwaltungsratspräsident Utermann?
Zeno Staub bat den Vontobel-Verwaltungsrat bereits im Mai dieses Jahres, sein Mandat spätestens zur kommenden Generalversammlung am 9. April 2024 niederlegen zu dürfen. Nun hat der Verwaltungsrat die Nachfolge für Staub beschlossen. Das Unternehmen setzt dabei auf eine Doppelspitze.
• Neue Doppelspitze übernimmt die Führung zum neuen Jahr
• ZKB-Analyst: Konstellation mit Co-CEOs nicht optimal
Vontobel-CEO Zeno Staub plant nach zwölf Jahren als Konzernchef seinen Rücktritt. Er wolle sich der Politik widmen, bleibe Vontobel aber verbunden. Auf Vorschlag des Verwaltungsrats soll Staub "nach einer einjährigen Abkühlungsphase der Vontobel Generalversammlung 2025 als einfaches Verwaltungsratsmitglied vorgeschlagen werden", wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Vontobel prüfte nach Bekanntwerden von Staubs Rücktritt sowohl interne als auch externe Kandidaten für seine Nachfolge. Mit Investmentchefin Christel Rendu de Lint, Finanz- und Risikochef Thomas Heinzl und dem Wealth-Management-Verantwortlichen Georg Schubiger kursierten direkt einige interne Namen als potenzielle Nachfolger. Auch Marko Röder, Head Asset Management bei Vontobel und bereits 17 Jahre bei dem Finanzhaus tätig, wurde als möglicher Nachfolger gehandelt.
In dieser Woche hat die Bank nun ihre Nachfolgeregelung vorgestellt.
Vontobel stellt neue Doppelspitze vor
Zeno Staub wird von einer Doppelspitze aus Head Investments Christel Rendu de Lint und Head Wealth Management Georg Schubiger abgelöst, wie Vontobel am Dienstag bekannt gab. Die beiden werden zum 1. Januar 2024 als Co-CEO die Führung von Vontobel übernehmen und zusätzlich zu ihrer neuen Rolle weiter die Bereiche Investments bzw. Wealth Management leiten. Schubiger werde, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt, im Zuge der Ernennung zum Co-CEO mit Wirkung zum Jahresstart auch in das Executive Committee der Vontobel Holding AG berufen. Staub werde seine beiden Nachfolger bei der Übernahme ihrer neuen Rolle unterstützen, "bis Ende des Jahres noch als CEO und ab 1. Januar 2024 bis zur Generalversammlung als Mitarbeiter von Vontobel", so der aktuelle Vontobel-CEO.
Die Ernennung der beiden Co-CEOs sowie die Berufung von Schubiger in das Executive Committee stünden laut Vontobel unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Regulators.
Aufteilung der Verantwortlichkeiten laut ZKB-Analyst nicht optimal
Laut Verwaltungsratspräsident Andreas E.F. Utermann habe man mit Rendu de Lint und Schubiger eine Besetzung gefunden, "die genau dem Profil entspricht, das dem Nachfolgeprozess mit internen wie externen Kandidatinnen und Kandidaten zu Grunde lag." Beide stünden für Vontobels "Strategie als global agierendes, kundenzentriertes Investmenthaus mit starken Schweizer Wurzeln", müssten sich nicht in das Unternehmen einarbeiten und würden Kunden und Mitarbeitende kennen.
Derweil kam die Neuigkeit auf Analystenseite weniger gut an. So sah der zuständige Analyst der ZKB laut awp zwar ebenfalls den Vorteil, dass sich Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger nicht in das Unternehmen einarbeiten müssten und die Kunden und Mitarbeitenden bereits kennen würden, die Aufteilung der Verantwortlichkeiten betrachte er aber als suboptimal. "Wenn in Gesellschaften Co-CEOs tätig sind, führt eine solche Konstellation oft zu unnötigen Reibungsverlusten und längeren Entscheidungswegen", zitiert awp den Analysten. Zudem habe das Unternehmen die Chance verpasst, einen Nachfolger "mit Format und externem Leistungsausweis" zu engagieren. "Frischer Wind hätte gut getan", glaubt er.
Mehr Einfluss für Verwaltungsratspräsident Utermann?
Von der neuen Konstellation profitieren könnte laut finews.ch Verwaltungsratspräsident Andreas Utermann, der eigentlich selbst alles mitgebracht hätte, was für die Rolle als CEO wichtig gewesen wäre, aber Präsident bleiben wollte, wie er mehrfach gegenüber finews.ch versichert habe. Durch die Doppelspitze müssen sich die beiden Nachfolger von Staub ihre Macht und ihren Einfluss teilen, was Utermann mehr Handlungsspielraum verschaffen könnte.
Weitere personelle Veränderung
Im Zuge der Bekanntmachung zu der neuen Doppelspitze informierte Vontobel über eine weitere personelle Veränderung: "Marko Röder hat den Verwaltungsrat darüber informiert, dass er aus persönlichen Gründen in 2024 seine derzeitige Aufgabe als Head Asset Management aufgeben und eine andere Aufgabe, innerhalb oder ausserhalb von Vontobel, wahrnehmen möchte", heißt es in Vontobels Mitteilung. Für Röder, der ebenfalls als Nachfolger für Staub gehandelt wurde, könnte dieser Schritt die Konsequenz aus Georg Schubiger und Christel Rendu de Lints Ernennung sein.
Redaktion finanzen.ch
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