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Just Eat Takeaway.com Aktie 34016213 / NL0012015705

Milliardendeal 24.02.2025 18:04:00

Prosus-Aktie verliert, Just Eat Takeaway.com-Aktie +53%: Prosus übernimmt Just Eat in Milliardendeal

Prosus-Aktie verliert, Just Eat Takeaway.com-Aktie +53%: Prosus übernimmt Just Eat in Milliardendeal

Der Delivery-Hero-Grossaktionär Prosus will sich die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway in einem Milliardendeal einverleiben.

Pro Aktie will die niederländische Internet-Beteiligungsholding 20,30 Euro bar auf den Tisch legen, wie die Tochter des in Kapstadt ansässigen Naspers-Konzerns am Montag in Amsterdam mitteilte. Das entspreche einer Prämie von 49 Prozent zum volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate. Insgesamt würde die Übernahme Prosus 4,1 Milliarden Euro kosten. Das Management und der Aufsichtsrat von Just Eat Takeaway unterstützen den Deal.

Seit einiger Zeit wird in der Branche über eine Konsolidierung der verschiedenen Essenslieferdienste spekuliert. Im Fokus standen dabei Delivery Hero und Just Eat Takeaway, die sich bislang in einer Reihe von Ländern gegenseitig die Kunden streitig machen. Neben dem MDax-Konzern hat Prosus etwa auch den Lieferdienst iFood aus Brasilien im Portfolio. Prosus hält nach eigenen Angaben 28 Prozent an Delivery Hero.

Unterdessen gab die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway frühzeitig ihre Zahlen für das abgeschlossene Jahr bekannt. Auf Basis vorläufiger Erkenntnisse rutschte der Bruttotransaktionswert (Gross Transaction Value, GTV) um zwei Prozent auf 26,3 Milliarden Euro ab. Der Umsatz ging um ein Prozent auf gut 5,1 Milliarden Euro zurück. Der Vorstand um Just-Eat-Takeaway-Chef Jitse Groen begründete die Entwicklung damit, dass weniger bestellt wurde und die "Marktkonditionen" in Nordamerika sowie Südeuropa und Australien ungünstiger ausgefallen seien.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg dagegen um rund 120 Millionen auf nun 460 Millionen Euro. Dabei verdiente das Unternehmen in seinen profitableren Regionen Grossbritannien und Irland. Unter dem Strich schreibt der niederländische Konzern aber nach wie vor Verluste: Nach gut 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr lag der Fehlbetrag 2024 bei 1,6 Milliarden Euro. Das lag nach Unternehmensangaben vor allem an nicht zahlungswirksamen Wertminderungen von rund einer Milliarde Euro im Zusammenhang mit dem Verkauf des kriselnden Nordamerika-Geschäft Grubhub.

Der Rückenwind beim operativen Gewinn dürfte dabei nicht anhalten: Für 2025 prognostiziert das Management bereits jetzt einen Rückgang auf 360 bis 380 Millionen Euro. Das liegt am Verkauf von Grubhub, erklärte Groen in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Ohne Wechselkurseffekte dürfte der Bruttotransaktionswert des laufenden Jahres um vier bis acht Prozent zulegen - 2024 lag das Plus bei zwei Prozent.

Bereits Mitte Februar hatte JPMorgan-Analyst Marcus Diebel Anzeichen dafür ausgemacht, dass es in der Essenslieferbranche zu einer Konsolidierung kommen könnte. Nach seiner Ansicht sollte Prosus dabei die Rolle des "Königmachers" einnehmen. Demnach könnte das Lateinamerika-Geschäft von Delivery Hero mit den Aktivitäten der iFood-Tochter in Brasilien zusammengeworfen werden. Innerhalb Europas gäbe es Potenzial für Synergien zwischen Just Eat Takeaway und Delivery Hero, wo sich beide nach eigenen Angaben etwa Kunden in Österreich, Polen, Italien und Spanien Kunden gegenseitig streitig machen.

Diebel geht davon aus, dass es weltweit zu mehr Konsolidierungen kommen könnte. In Südostasien etwa will der Platzhirsch Grab Holdings aus Singapur laut einem Medienbericht den kleineren indonesischen Konkurrenten GoTo schlucken. Grab ist neben Essenslieferungen vor allem für seine Fahrdienste wie bei Uber oder Bolt bekannt.

Die Branche befindet im Umbruch, nachdem Investoren in den vergangenen Jahren den Weg zur Profitabilität gefordert haben. Wachstum steht seither an zweiter Stelle - Just Eat Takeaway und Delivery Hero konzentrieren sich seither darauf, im operativen Geschäft Gewinne zu erzielen.

Die Prosus-Aktie verlor an der EURONEXT in Amsterdam letztlich 7,87 Prozent auf 42,355 Euro, während die Just Eat Takeaway.com-Aktie 54,99 Prozent auf 19,265 Euro zulegte.

/ngu/nas/stk

AMSTERDAM (awp international)

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Bildquelle: Prosus,rafapress / Shutterstock.com, rafapress / Shutterstock.com

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