Wachstumslokomotive |
15.02.2022 17:48:00
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Straumann-Aktie schliesst im Plus: Straumann erzielt 2021 Umsatzrekord und Gewinnsprung - Aktiensplit geplant
Der Dentalhersteller Straumann ist seinem Ruf als Wachstumslokomotive erneut gerecht geworden.
Konkret stiegen die Verkäufe im vergangenen Geschäftsjahr um knapp 42 Prozent auf 2,02 Milliarden Franken. Der Konzern überschritt beim Umsatz somit erstmals die Schwelle von 2 Milliarden. Bis 2030 will das Unternehmen bekanntlich einen Umsatz von jährlich 5 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften.
Organisch - also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen - wuchs Straumann um 41,7 Prozent (Kern-Wert). Im Vorjahr hatte der Konzern wegen der Corona-Pandemie hier für einmal ein Minus von 5,6 Prozent hinnehmen müssen.
Gewinnsprung
Der Betriebsgewinn (EBIT) sprang auf 543 Millionen von 157 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge legte auf 26,8 Prozent von 11,0 Prozent zu. Unter dem Strich gelang dem Basler Unternehmen ein Gewinnsprung. Der Reingewinn vervierfachte sich gut auf 399 Millionen.
Mit diesen Resultaten hat Straumann die Erwartungen der Analysten in etwa erreicht. Sie hatten aufgrund des Abflauens der Pandemie bereits mit einem starken Wachstum gerechnet. Die eigenen Ziele eines organischen Umsatzwachstums im hohen 30-Prozent-Bereich und eine Profitabilität auf dem Niveau von 2019 wurden übertroffen.
Die Aktionäre sollen eine deutlich höhere Dividende von 6,75 Franken je Aktie erhalten (VJ 5,75 Fr.).
Neuer Ausblick
Mit Blick nach vorne gibt das Unternehmen nun eine neue Prognose ab. So erwartet der Konzern für 2022 ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und eine Marge von etwa 26 Prozent. Die Pandemie werde sich dabei wohl nicht mehr stark auf die Patientenbesuche in Zahnarztpraxen auswirken, so der Konzern. Dabei möchte der Konzern umfangreich in weiteres Wachstum investieren, wie er schrieb.
Was die längerfristigen Ziele anbelangt, so hatten sich die Basler am Capital Markets Day im vergangenen Dezember geäussert. Bis 2030 will das Unternehmen einen Umsatz von jährlich 5 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften. Angestrebt werde bis dahin eine jährliche organische Wachstumsrate von 10 Prozent.
Schliesslich gab Straumann noch einen Wechsel im Verwaltungsrat bekannt. Sebastian Burckhardt wolle per nächster GV nicht mehr antreten. An seiner Stelle solle Nadia Tarolli Schmidt in das Gremium nachrücken.
Aktiensplit geplant
Darüber hinasus plant das Unternehmen einen Aktiensplit. Konkret beabsichtigt die Gruppe, eine Aktie in zehn aufzuteilen, damit diese für mehr potentielle Aktionärinnen und Aktionäre erschwinglicher wird.
Die Aktie des Konzerns hatte sich in den vergangenen fünf Jahren von weniger als 500 Franken pro Stück auf zeitweise über 2000 Franken verteuert. In den letzten Wochen waren die Valoren allerdings wieder etwas zurückgekommen. Am Montag schloss das Papier aber immer noch bei 1381 Franken. Händler machen jedoch nicht firmenspezifische Gründe für diesen Rückgang verantwortlich, als vielmehr die steigenden Zinsen. Steigende Zinsen gelten als Gift für Wachstumsaktien wie jenen von Straumann.
Mit dem Aktiensplit wolle man es auch den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erleichtern, Aktien von Straumann zu erwerben, sagte Konzernchef Guillaume Daniellot am Dienstag im Anschluss an die Zahlenpublikation in einem Call mit der Nachrichtenagentur AWP. Straumann lege einen starken Fokus auf die Unternehmenskultur. Daher wolle man allen Mitarbeitenden auch die Möglichkeit geben, dies wirklich zu tun.
Dividendenpolitik unverändert
Weiter äusserte sich der Manager in dem Gespräch zur Dividende des Konzerns. Diese soll für das abgelaufenen Geschäftsjahr um einen Franken auf neu 6,75 Franken steigen. An der Dividendenpolitik von Straumann an sich ändere sich damit aber nichts, so Daniellot, diese bleibe unverändert.
Mit Blick nach vorne gab sich das Unternehmen zwar grundsätzlich optimistisch, doch war die Gruppe in ihrer Prognose auch um eine gewisse Vorsicht bemüht. So erwartet Straumann für 2022 zwar grundsätzlich nicht, dass sich die Pandemie noch stark auf Patientenbesuche in Zahnarztpraxen auswirken wird. "Wir werden aber erst im Herbst sehen, ob es wirklich nicht zu weiteren Einschränkungen kommt", führte der Manager aus.
Innovation, Produktion und Digitalisierung
Um weiteres Wachstum sicherzustellen, möchte sein Unternehmen in den kommenden Jahren dafür erneut umfangreich in Wachstum investieren. Einerseits wolle man die Produktion stärken, andererseits die Innovation, führte Daniellot aus. Auch die Digitalisierung solle weiter vorangetrieben werden.
Straumann befinde sich ausserdem in einer starken finanziellen Position und halte immer Ausschau nach guten Übernahmekandidaten. Erst im Dezember hatte der Konzern in Japan eine Vereinbarung zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an Nihon Implant unterzeichnet, wie er ebenfalls am Dienstag bekannt gab.
Straumann-Aktien weiten nach Investoren-Call Gewinne deutlich aus
Die Aktien von Straumann sind am Dienstag in einem festen Markt stark gesucht. Händler verweisen einerseits auf einen Investoren-Call, der am Markt sehr gut angekommen sei. Zudem habe die Aktie seit November auch massiv korrigiert.Straumann notierten letztendlich um 4,89 Prozent höher mit 1'448,50 Franken, nachdem sich die Aktien bis zum Analystencall am Vormittag nicht für eine klare Richtung entscheiden konnten. Die Straumann-Aktie bewegte sich dabei in einer Spanne von 1'333 bis 1'496 Franken.
Straumann war im vergangene Jahr mit einem Kursgewinn von fast 90 Prozent der beste Schweizer Blue chip. Seit Jahresanfang, parallel zum Einsetzen der Zins- und Inflationssorgen, war der Titel im Rahmen der Korrektur bei den Wachstumswerten unter die Räder geraten und hat bis zum heuten Tagestief bei 1333 Franken über 35 Prozent korrigiert. "Kein Wunder, wenn es da zu einer Gegenbewegung kommt", sagt ein Händler. Der Kurs von 1333 ist zugleich der tiefste Wert seit Mai 2021.
Die Kurserholung sei durch die Analysten-Konferenz, die bei Investoren gut angekommen sei, noch verstärkt worden, heisst es am Markt. Der Dentalimplantathersteller will sich demnach auf Wachstum sowohl im Premium- wie auch im Value-Segment konzentrieren. Im Premium-Bereich stehen dabei einerseits die 2019 lancierten BLX-Implantate im Vordergrund, zudem werden die neuen TLX-Implantate nun global angeboten. Bei den günstigeren Marken des sogenannten Value-Segments sieht Straumann ebenfalls noch viel Potential.
Die Jahresvorgaben von Straumann könnten daher etwas zu konservativ sein und dürften wohl übertroffen werden, meint ein Händler. Nach dem guten Abschneiden - Straumann hat 2021 einen Umsatz- und Gewinnsprung gemacht - könnte sich mancher Analyst, der bisher an der Wachstumsgeschichte gewisse Zweifel gehabt habe, ins Lager der Optimisten wechseln und die Aktie zum Kauf empfehlen, sagte ein anderer Händler.
Basel / Zürich (awp)
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