Zwei unterbewertete Aktien |
13.01.2024 22:38:00
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Undurchsichtiger Öl-Markt: Auf diese Öl-Aktien setzt Goldman Sachs 2024
Auch 2024 dürften die Turbulenzen am Öl-Markt anhalten. Wem eine Spekulation auf den Ölpreis zu riskant erscheint, könnte sich für den Kauf von einzelnen Energie-Aktien entscheiden. Die Goldman Sachs-Analysten halten zwei Kandidaten aus dem Sektor für besonders aussichtsreich.
• Prognosen der Experten für den Ölmarkt gehen weit auseinander
• Goldman Sachs empfiehlt Investment in zwei unterbewertete Öl-Aktien aus den USA
Über die Entwicklung des Ölpreises im neuen Jahr herrscht unter Analysten keine Einigkeit. Einige Experten rechnen wegen der OPEC-Förderkürzungen und dem Nahostkrieg mit Angebotsengpässen, während andere wegen einer drohenden Rezession eine sinkende Nachfrage erwarten.
Ölpreis-Analysten schwanken zwischen Pessimismus...
Beispielsweise sieht Max Layton, globaler Leiter der Rohstoffforschung bei der Citigroup, enorme Abwärtsrisiken mit einem potenziellen Einbruch des Ölpreises um bis zu 50 Prozent. Auch die Goldman Sachs-Analysten schraubten jüngst ihre Ölpreis-Prognose für 2024 nach unten.
... und Optimismus
Ganz anders schätzen die Bank of America-Rohstoffexperten die Lage am Ölmarkt ein. Sie rechnen mit einem gewaltigen Aufwärtspotenzial, sofern sich die Lage im Nahen Osten verschärfe. "Wir haben kürzlich vier Szenarien für den Ölmarkt skizziert und gehen davon aus, dass die Preise 150 US-Dollar pro Barrel oder mehr erreichen, wenn ein sich ausweitender regionaler Konflikt zu Schäden an der Energieinfrastruktur im Nahen Osten führt", zitiert Kitco aus der entsprechenden Studie.
Auch Investorenlegende Warren Buffett scheint bullish für den Ölpreis zu sein, hat das "Orakel von Omaha" doch kürzlich mittels seines Investmentvehikels Berkshire Hathaway weitere 10,5 Millionen Aktien des US-amerikanischen Ölkonzerns Occidental Petroleum im Wert von 588,7 Millionen US-Dollar hinzugekauft.
Was Goldman Sachs-Analyst Neil Mehta Anlegern empfiehlt
Inmitten dieser verwirrenden Gemengelage sieht Goldman Sachs-Analyst Neil Mehta eine Chance. Mehta erkennt die nuancierten Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Teilsektoren des Energiesektors und identifiziert latentes Potenzial in zwei ausgewählten Aktien mit unterdurchschnittlicher Performance. Anstelle eines breiten Engagements im Öl-Sektor oder gar einer Spekulation auf den Ölpreis sollten Anleger sich besser folgende zwei Aktien genauer anschauen, wie aus der von "TipRanks" zitierten Analyse des Analysten zu entnehmen ist.
Schlumberger: Innovatives Unternehmen mit Kurspotenzial
Das erste Unternehmen, bei dem Mehta ein hohes Kurspotenzial wittert, dürfte nicht allen europäischen Anlegern ein Begriff sein: Schlumberger. Während sich Explorations- und Produktionsunternehmen auf die Entdeckung und Förderung von Öl konzentrieren, fehlt es ihnen oft an Fachwissen für die Durchführung dieser Arbeiten. Hier kommt Schlumberger ins Spiel - ein auf Curaçao beheimatetes und an der NYSE hauptkotiertes Unternehmen, das spezialisierte Engineering-, Bohr-, Hydraulik- und technische Lösungen anbietet, die für die Fertigstellung und den Betrieb von Bohrungen unerlässlich sind.
Schlumberger hat die Entwicklung weg von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen frühzeitig erkannt und diversifiziert seine Geschäftsmodelle. Das Unternehmen investiert in digitale Technologien, um massgeschneiderte Lösungen für die Datenanalyse und Leistungsverbesserung zu entwickeln. Darüber hinaus wagt sich das Unternehmen in den Bereich der künstlichen Intelligenz vor, um autonome Operationen auf Ölfeldern zu ermöglichen.
Trotz robuster Finanzergebnisse im dritten Quartal 2023 mit gestiegenen Gewinnen und Umsätzen verfehlte Schlumberger die Umsatzprognosen der Analysten um etwa zehn Millionen US-Dollar. Obwohl das Unternehmen einen starken Cashflow erwirtschaftete, stagnierte die Aktie während des Jahres 2023.
Goldman-Analyst Neil Mehta ist optimistisch für Schlumberger. Er verweist auf die solide Leistung des Unternehmens bei Offshore-Bohrungen und seine Bemühungen im Bereich der digitalen Technologien. Mehta hält die Aktie für unterbewertet, da Anleger vielversprechende Faktoren wie die robuste Offshore-Aktivität und die Expansion im Digitalgeschäft noch nicht vollumfänglich eingepreist hätten. Mehta gibt der Aktie eine Kaufempfehlung und teilt damit die Meinung der allermeisten Analysten, die für die Papiere des Explorations- und Ölfeldserviceunternehmens bullish eingestellt sind. Das von Mehta ausgegebene Kursziel für die Schlumberger-Aktie liegt bei 65 US-Dollar.
Chevron: Öl-Gigant mit Wachstumsideen
Der zweite Ratschlag des Goldman Sachs-Analysten dürfte Anlegern hierzulande eher ein Begriff sein: Chevron. Der US-Ölkonzern ist in verschiedenen Sektoren tätig, darunter in der Öl- und Gasförderung, dem Transport von Kohlenwasserstoffprodukten oder in der Seeschifffahrt für Rohöl und Erdgas. Zudem verfügt Chevron über eine bedeutende Erdölraffinerie und ist ein bedeutender Produzent und Lieferant verschiedener petrochemischer Produkte, die es über ein Netz von Markentankstellen vertreibt.
Die jüngsten Entwicklungen haben die Aufmerksamkeit auf zwei wichtige Neuerungen im Ölgeschäft des Unternehmens gelenkt. Im Jahr 2023 wurde ein bedeutendes Abkommen mit der Hess Corporation geschlossen, das einen 60-Milliarden-Dollar-Deal vorsieht, einschliesslich einer 53-Milliarden-Dollar-Akquisition auf Aktienbasis und der Übernahme von Schulden in Höhe von circa sieben Milliarden Dollar durch Chevron. Die Hess-Übernahme soll bis zum ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen sein. Darüber hinaus standen Chevrons Expansionsbemühungen im kasachischen Tengis-Ölfeld im Mittelpunkt, das vom kasachischen Unternehmen Tengizchevroil verwaltet wird, einer wichtigen Betriebseinheit mit beträchtlichen Reserven von etwa 25,5 Milliarden Barrel förderbarem Öl.
Obwohl Chevron im dritten Quartal 2023 Einnahmen in Höhe von 54,08 Milliarden US-Dollar meldete, was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, übertraf es die Analystenerwartungen um 1,08 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie von 3,05 US-Dollar verfehlte jedoch die Prognose um 64 Cent, was zu einem starken Verkaufsdruck bei der Chevron-Aktie führte.
Goldman Sachs-Analyst Mehta sieht nun Aufwärtspotenzial bei den Chevron-Aktien. Er weist bei seiner Einschätzung vor allem auf potenzielle Gewinne aus der Übernahme von Hess und der Erweiterung des Ölfelds Tengiz hin. Seine Analyse unterstreicht die Verbesserung der Ertragslage, das Engagement für Kapitalrückflüsse und eine positive Geschäftsbilanz, die seiner Ansicht nach zu einer Outperformance der Aktie im Jahr 2024 führen wird. Mehtas Chevron-Kursziel liegt bei 180 US-Dollar.
Redaktion finanzen.ch
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