Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
Trading-Depot
>
IPO 22.02.2022 17:56:00

Volkswagen-Konzern peilt Börsengang von Porsche an - VW-Aktie und Porsche SE-Papier springen hoch

Volkswagen-Konzern peilt Börsengang von Porsche an - VW-Aktie und Porsche SE-Papier springen hoch

Spekulationen gab es schon länger, jetzt liegen die ersten Karten auf dem Tisch: Auf der Suche nach zusätzlichen Milliarden für den Ausbau der Elektromobilität und Vernetzung nimmt der VW-Konzern jetzt einen Börsengang seiner Renditeperle Porsche konkret in den Blick.

Seit Jahren ist die Sport- und Geländewagenmarke aus Stuttgart eine zentrale "Cash Cow" in Europas grösster Autogruppe. Ob Anteile der Porsche AG wirklich für den öffentlichen Handel am Finanzmarkt freigegeben werden, hatten Eigentümer und Management bisher aber im Vagen gelassen.

Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess soll schon länger mehrere Optionen sondieren, um Extra-Kapital für Investitionen in die Kasse zu bekommen. Bereits heute ist eine hohe zweistellige Milliardensumme für die nächsten fünf Jahre verplant, wenn man allein die Projekte für E-Autos, Software und Digitalplattformen berücksichtigt. Im Dezember kündigte Diess an: "Wir werden Wolfsburg in zehn Jahren nicht mehr wiedererkennen. Mit den Veränderungen wird Wolfsburg zur Blaupause der Transformation."

Sollten Porsche-AG-Aktien aufs Parkett kommen, könnte dies neben der eigenen Finanzkraft den Börsenwert der Volkswagen AG steigern. Im Vergleich zum US-Rivalen Tesla dümpelten die deutschen Branchenschwergewichte bei der Marktkapitalisierung zuletzt eher im internationalen Mittelfeld vor sich hin.

Um das zu ändern, würde die lukrative Tochter eine wichtige Rolle spielen. In der Porsche AG ist das operative Geschäft mit Modellen wie dem 911er, Cayenne und dem Elektroboliden Taycan gebündelt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Holding Porsche SE (PSE), die vor allem die Anteile der Eigentümerfamilien am VW-Konzern verwaltet. Eine wichtige Klammer zwischen beiden Seiten bildet VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, der mit dem Porsche/Piëch-Clan eng vernetzt ist und auch der PSE vorsteht.

Beide Unternehmen teilten am Dienstag nun mit, es liefen "fortgeschrittene Gespräche" über einen möglichen Börsengang der Porsche AG. VW und die Porsche SE hätten eine Eckpunktevereinbarung dazu verhandelt - als Basis für weitere Schritte. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Investoren machen immer wieder Druck für eine Verselbstständigung von Porsche, weil der Wert der Marke unter dem Konzerndach nicht genügend zur Geltung komme. Die offizielle Bekanntgabe der Beratungen liess die Kurse der bestehenden Aktien am Dienstag deutlich ansteigen - die im DAX enthaltenen VW-Vorzüge notierten im XETRA-Handel letztlich 7,84 Prozent im Plus bei 188,70 Euro, die von PSE 11,30 Prozent höher bei 90,78 Euro. Schon vor einem Jahr hatten sich Gerüchte um einen Porsche-Börsengang verdichtet und mit für den damaligen Höhenflug der VW-Papiere gesorgt. In den Monaten danach ging es jedoch wieder abwärts.

PSE ist das institutionelle Machtzentrum im Wolfsburg-Stuttgarter Geflecht. Sie wird direkt von den Porsches und Piëchs kontrolliert - und der aktuelle Generationswechsel könnte noch viel Bewegung in die strategische Ausrichtung bringen. Zurzeit besitzt die Holding gut 53 Prozent der Stimmrechte am VW-Konzern. Die Porsche AG hatte sich mit dem viel grösseren Autobauer VW 2008 einen Übernahmekampf geliefert, am Ende drehten die Niedersachsen den Spiess um und schluckten ihrerseits den Angreifer aus dem Südwesten. Dafür hatten die beiden Familien im Gegenzug die Mehrheit an dem damals neu geschmiedeten Autoriesen bekommen.

Mit seinen beiden Oberklassetöchtern Audi und Porsche fährt der VW-Konzern die grössten Gewinne ein. Insbesondere Porsche glänzt dabei mit hohen Renditen, was Aktien auch für bisher Aussenstehende interessant machen könnte. So rechnen es sich zumindest die grossen Profi-Investoren aus. Die Analyse geht so: Wird Porsche an der Börse einzeln bewertet, könnte der Wert des Autobauers aus Stuttgart-Zuffenhausen freier zur Entfaltung kommen und auch den VW-Aktien selbst einen Schub geben.

Letzteres wäre ebenso im Interesse von Diess, der Volkswagen gern in die Nähe von Börsen-Stars wie Tesla katapultiert sehen würde. Beim grossen Wettbewerber aus den USA schienen die Erwartungen aus Sicht mancher Beobachter teils aber schon etwas überzogen, im Herbst war Tesla über eine Billion US-Dollar wert gewesen. Von derartigen Dimensionen wäre eine abgespaltene Porsche AG inklusive VW wohl noch weit entfernt. Experten der US-Investmentbank Jefferies etwa taxierten den Wert eines eigenständigen Porsche-Geschäfts aber in einer aktuellen Studie auf 60 bis 90 Milliarden Euro. Selbst einschliesslich des starken Anstiegs nach der VW-Mitteilung kommt der Gesamtkonzern derzeit nur auf rund 115 Milliarden Euro.

Die Schaffung finanzmarktnotierter Ableger grosser Konzerne ist im Trend. So trennte der VW-Konkurrent Daimler gerade sein Geschäft mit Lastwagen und Bussen von der Pkw-Sparte ab. Die Logik: Separat betrachtet sind beide Einheiten beweglicher und am Ende profitabler, wobei die schweren Nutzfahrzeuge schon jetzt Weltmarkführer sind und VW ihnen mit seiner eigenen Nutzfahrzeug-Holding Traton Anteile abjagen will. Eine ähnliche Ausgliederung gab es 2015/2016 auch im Fiat-Chrysler-Konzern, als dieser die Luxusmarke Ferrari in zwei Schritten an die Börse brachte.

Selbst im vergangenen Jahr, das von der Halbleiterkrise belastet war, konnte Porsche die globalen Auslieferungen um elf Prozent auf rund 302 000 Autos steigern. Dieses Jahr peilt Vertriebschef Detlev von Platen einen weiteren Zuwachs an. Im Gegensatz dazu gingen die Verkäufe der Kernmarke VW Pkw um acht Prozent zurück.

Die Eigentümerfamilien könnten mit einem Porsche-Börsengang wieder mehr direkten Zugriff auf den Autobauer mit ihrem Namen bekommen. In der Diskussion soll auch eine Sperrminorität sein. Am Dienstag erklärte PSE sogleich, im Fall eines Börsengangs auch Stammaktien der Porsche AG erwerben zu können. Laut "Manager Magazin" steht im Raum, die Hälfte des Kapitals als Stammaktien und die andere Hälfte als Vorzugsaktien auszugeben und insgesamt rund ein Viertel der Anteile am Markt zu platzieren. Von den stimmberechtigten Stammaktien würde dem Bericht zufolge PSE einen Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie bekommen - gegen die Zustimmung der Familien würde bei der Porsche AG dann nichts gehen.

Wie sich ein solcher Schritt auf die gesamte Machtbalance auswirken würde, wird sich erst noch zeigen müssen. Sollte sich bei den PSE-Anteilen etwas verschieben, könnte sich beispielsweise auch der Anteil Niedersachsens - des zweitgrössten VW-Aktionärs - ändern. Das Heimatbundesland hat über das VW-Gesetz weitreichende Sonderrechte, hielt sich zu den aktuellen Börsenüberlegungen aber zunächst betont bedeckt. Zu Aufsichtsrats-Interna wolle man sich nicht äussern, teilte die Staatskanzlei in Hannover mit. "Die Durchführung einer solchen Transaktion steht unter dem Vorbehalt weiterer Prüfungen sowie einer finalen Zustimmung der Gremien."

/men/jap/he

WOLFSBURG/STUTTGART (awp international)

Weitere Links:


Bildquelle: Porsche,ben smith / Shutterstock.com,tratong / Shutterstock.com,iStock/contrastaddict

Nachrichten zu Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • ?
Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Porsche Automobil Holding SE Vz

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
10.03.25 Porsche Automobil vz. Sell Goldman Sachs Group Inc.
10.02.25 Porsche Automobil vz. Hold Warburg Research
03.02.25 Porsche Automobil vz. Market-Perform Bernstein Research
22.01.25 Porsche Automobil vz. Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
16.01.25 Porsche Automobil vz. Market-Perform Bernstein Research
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

📈 Zitat: „Digitalisierung beginnt nicht bei der Technik – sie beginnt beim Menschen.“ 🔎

Wie gelingt eine erfolgreiche Verbindung zwischen Tradition und Innovation im Bankwesen? Und welche Rolle spielt eine starke Führungspersönlichkeit dabei? In dieser Ausgabe des BX Morningcall tauchen wir tief ein in die Zukunft des Schweizer Bankgeschäfts – gemeinsam mit Melek Ates, der neuen Leiterin für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Bank WIR. Sie bringt nicht nur über 30 Jahre Bankerfahrung mit, sondern auch frische Impulse in einer Zeit des Umbruchs und der digitalen Transformation.

Im Gespräch mit François Bloch und David Kunz gibt Melek Ates spannende Einblicke in ihre Vision für die Bank WIR, ihre Perspektiven auf den Schweizer KMU-Markt und ihre ganz persönliche Führungsphilosophie. Es geht um mehr als nur Zahlen – es geht um Werte, Wandel und Weitblick. Was macht Genossenschaftsbanken wie die Bank WIR besonders? Wie gelingt die digitale Transformation in einem traditionell geprägten Sektor? Und warum stehen dabei immer die Menschen im Mittelpunkt?

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

Bank WIR im Wandel – Digitalisierung, KMU und Privatkunden, Leadership» – Melek Ates zu Gast im BX Morningcall mit François Bloch

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’478.64 18.73 B1LSOU
Short 13’736.84 13.60 B02SIU
Short 14’260.40 8.73 BASSBU
SMI-Kurs: 12’916.81 14.03.2025 17:30:25
Long 12’395.51 19.88 BD5SNU
Long 12’100.00 13.93
Long 11’585.02 8.88 BBQSEU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}