Corona-Krise |
12.08.2021 18:02:00
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Zurich-Aktie legt zu: Zurich verdient so viel wie vor der Pandemie
Der Schweizer Versicherer Zurich hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr kräftig gesteigert.
Von Januar bis Juni kletterte der Reingewinn der Zurich Insurance Group um 86 Prozent auf 2,19 Milliarden US-Dollar, während sich das Betriebsergebnis (Business Operating Profit - BOP) um 60 Prozent auf 2,71 Milliarden Dollar verbesserte, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Analysten hatten nicht mit einem derart starken Anstieg gerechnet.
Zurück auf Vorkrisenniveau
Mit den Gewinnzahlen befinde sich die Zurich wieder auf dem Niveau von vor der Coronakrise aus dem Jahr 2019, sagte Konzernchef Mario Greco laut Communiqué. Im ersten Halbjahr Jahr 2019 hatte der Betriebsgewinn 2,8 Milliarden Dollar betragen. In der Vorjahresperiode wurde das Ergebnis dagegen durch die Coronapandemie mit knapp 690 Millionen Dollar belastet. In diesem Jahr belastete sie das Ergebnis bisher nur mit 73 Millionen.
Die Zurich setzte den bereits im ersten Quartal gesehenen, vom günstigen Preisumfeld getragenen Wachstumskurs im Halbjahr fort. Zudem habe die Gruppe weltweit mehr als 600'000 Privatkunden dazugewonnen, heisst es weiter. Damit zähle die Zurich nun 52,2 Millionen Kunden.
In der Schadensversicherung kletterte das Prämienvolumen in der ersten Jahreshälfte um 16 Prozent auf 22,0 Milliarden Dollar. Um Währungseffekte bereinigt betrug das Plus 12 Prozent. Dabei hätten alle Regionen zum Wachstum beigetragen. Die Preissteigerung betrug rund 8 Prozent, wobei insbesondere bei Firmenkunden in Nordamerika die Tarife erhöht werden konnten.
Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich in der Schadensparte um 6 Prozentpunkte auf 93,9 Prozent. Das sei der niedrigste Stand seit mehr als 20 Jahren, dies obwohl die Belastungen aus Naturkatastrophen höher als erwartet ausgefallen seien, so die Mitteilung.
Im Gesamtjahr wird mit einer Belastung aus Katastrophen von 5 Prozentpunkten gerechnet. Einen Teil davon dürfte aus den Überschwemmungen im Juli in Europa stammen, die vor allem in Deutschland grosse Schäden angerichtet haben. Ersten Schätzungen zufolge dürften sich die Nettokosten für die Zurich daraus auf 150 bis 200 Millionen Dollar belaufen, sagte Finanzchef George Quinn in einem Gespräch mit AWP.
Wachstum auch in Lebensparte
Die Einnahmen der Lebensparte nahmen um 12 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar und bereinigt um 8 Prozent zu. Dabei konnte die Zurich im für den Bereich wichtigen Neugeschäft punkten. Die dazu massgebende Kennzahl des Jahresprämienäquivalents (APE) stieg im Halbjahr um 14 Prozent auf 1,91 Milliarden Dollar.
Derweil konnte auch die Lebensparte das Betriebsergebnis um 44 Prozent auf 802 Millionen Dollar deutlich verbessern. Dabei lagen da aufgrund der in diesem Jahr teils nach wie vor hohen Sterblichkeitsraten die Coronabelastungen mit 137 Millionen leicht über Vorjahr.
Mit dem US-Partner Farmers verdiente die Zurich im ersten Halbjahr Erträge in Höhe von 2,00 Milliarden Dollar (+11%) und einen zum Vorjahr unveränderten Betriebsgewinn von 0,78 Milliarden.
Mit Zielen auf Kurs
Mit Blick auf den bis 2022 laufenden Dreijahresplan sieht CEO Greco den Konzern weiterhin auf Kurs. Der Versicherer strebt dabei unter anderem auf dem Betriebsgewinn eine Kapitalrendite von "über 14 Prozent" an. In der Berichtsperiode rückte die Kennzahl um 4,5 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent vor.
Dabei bleibt die Zurich gut kapitalisiert. Die Kapitalquote aus dem Schweizer Solvenztest SST lag Ende Juni bei geschätzten 206 Prozent auf hohem Niveau. Dank der guten Kapitalisierung dürfen die Anleger auch in diesem Jahr auf eine erneut attraktive Dividende der Zurich hoffen.
So reagiert die Zurich-Aktie
Die Aktien der Zurich-Gruppe sind am Donnerstag nach der Vorlage von Halbjahreszahlen fester in den Handel gestartet. Der Versicherer hat die Vorgaben der Analysten sowohl mit dem Betriebsgewinn (BOP) als auch mit dem Reingewinn klar übertroffen.
Bis zum Handelsende rückten die Zurich-Papiere an der SIX um 3,82 Prozent auf 404,90 Franken vor. Damit ging es mit Zurich an der Börse weiter nach oben. Vor einem Monat fiel der Kurs auch unter dem Eindruck der zu erwartenden Belastungen aus den Juli-Unwettern in Europa noch unter die Marke von 355 Franken zurück.
Doch die Unwetter-Belastung dürfte sich in Grenzen halten. Finanzchef George Quinn rechnet mit Kosten im Bereich von 150 bis 200 Millionen US-Dollar, wie er im Gespräch mit AWP erklärte. Die von der Zurich für 2021 erwartete gesamte Belastung aus Naturkatastrophen von 5 Prozentpunkten auf der Combined Ratio sei hoch aber gut verkraftbar, heisst es in Analystenkreisen.
Vielmehr verweisen Analysten auf das kräftige Wachstum der Zurich und die anhaltend gute Preisentwicklung. Das schlage nun auf die Ergebnisse des Konzerns, heisst es bei JPMorgan. Der Preisanstieg werde sich im zweiten Halbjahr fortsetzen und dürfte die inflationären Tendenzen, die bei Versicherungen allgemein zu höheren Schadenskosten führen, weiter übertreffen, so der JPMorgan-Analyst Ashik Mussadi weiter.
Auch Vontobel-Analyst Simon Fössmeier schreibt von einem starken Ergebnis. Besonders gut entwickle sich das Firmenkundengeschäft. Einzig von der gestiegenen Sterblichkeit und ihren Folgen auf die Ergebnisse der Lebensparte zeigt sich Fössmeier etwas enttäuscht. Das Geschäft der Zurich habe sich im ersten Halbjahr, von operativen Verbesserungen getragen, sehr gut entwickelt, heisst es im Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Dabei seien die Naturkatastrophen des Sommers in Europa kein grosses Thema, während die Schadenversicherung weitere deutliche Preissteigerungen erreicht habe.
Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, sei der Dividendenabgang vom April trotz des starken Julis allerdings nicht wieder aufgeholt. Ausserdem lasse die starke SST-Quote in Bezug auf die künftige Dividendenpolitik hoffen.
mk/cf
FRANKFURT / Zürich (Dow Jones / awp)
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