| ETF-Sparpläne |
20.06.2024 10:28:00
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PostFinance will den Markt mit ETF-Sparplänen aufmischen - So funktioniert das langfristige und systematische Sparen
ETF-Sparpläne sind in der Schweiz bislang noch eher Mangelware. Mit PostFinance tritt jetzt ein etablierter Player in den Markt für langfristige Vermögensbildung mit Hilfe von Exchange Traded Funds ein. So funktioniert das neue Angebot.
PostFinance steigt in den Markt ein
Neben dem Direktinvestment in einen ETF, den man bei Bedarf aufstockt oder (teil-)verkauft, bietet PostFinance, eine Tochtergesellschaft der staatlichen Schweizerischen Post, nun auch ETF-Sparpläne an. Damit ermöglicht der Finanzdienstleister Schweizer Anlegern, auf einfache, transparente und langfristige Art und Weise am Vermögensaufbau zu arbeiten. In der Schweiz gibt es bislang noch wenig Angebote dieser Art. Mit Postfinance erfährt der Markt nun hierzulande einen Schub.
Diese Art der Geldanlage funktioniert ähnlich wie ein Banksparplan: Anleger investieren regelmässig in einem bestimmten Intervall - in der Regel monatlich - einen vorher festgelegten Betrag in einen ETF und bauen so ihr ETF-Investment kontinuierlich aus. Benötigt wird dafür lediglich ein Wertpapierdepot. Festlegen müssen potenzielle Sparplan-Nutzer im Vorfeld neben der Höhe der Investition das Investitionsintervall sowie die Laufzeit. Zudem legen sie sich im Vorfeld auf ein bestimmtes ETF-Produkt fest. PostFinance verfügt eigenen Angaben zufolge über ein diversifiziertes Angebot von 30 ETFs, Nutzer der Sparplanfunktion haben darüber hinaus mehr als 300 Aktien und spezifische Themenzertifikate (Strukturierte Produkte) zur Auswahl. Nach Abschluss eines Sparplans funktioniert das regelmässige Investieren automatisch, ohne dass Anleger gezielte Käufe tätigen müssen.
Gehandelt werden kann bei PostFinance bereits ab einem Franken Courtage. Der Finanzdienstleister verlangt dafür eine Gebühr von 1% auf den Anlagebetrag, gehandelt werden kann dann kostenlos im Gegenwert der E-Trading-Depotgebühr.
ETF-Sparplan-Anleger profitieren vom Cost-Average-Effekt
Bei ETF-Sparplänen profitieren Anleger vom so genannten Cost-Average-Effekt, darauf weist PostFinance auch explizit hin. Aufgrund verschiedener Preise zu verschiedenen Zeitpunkten für ein Finanzprodukt erwerben Anleger von ETF-Sparplänen Anteile ebenfalls zu unterschiedlichen Preisen. Über einen gewissen Zeitraum ergibt sich so ein durchschnittlicher Einstiegskurs. Dieser so genannte Durchschnittskosten-Effekt sorgt dafür, dass ETF-Sparplan-Besitzer bei starken Schwankungen am Markt oder längerfristigen Preisrückgängen gegenüber Einmalinvestoren im Vorteil sind, da der durchschnittliche Einstiegskurs dann niedriger liegen kann als der Kaufpreis von ETF-Anlegern, die nur einmalig investieren.
Zugute kommt Investoren dabei insbesondere die Tatsache, dass sie sich vorab auf einen festen Anlagebetrag festgelegt haben: Sind die Marktkurse niedrig, werden von diesem Sparbetrag entsprechend mehr Anteile erworben als zu einem Zeitpunkt, an dem die Anteilspreise höher sind.
Warum ETF-Sparpläne in der Schweiz noch Mangelware sind
Dass ETF-Sparpläne in der Schweiz bislang noch ein Nischendasein führen, ist vor allem der Kostenstruktur zu schulden. Denn Fondssparpläne sind für Anbieter häufig ein lukrativeres Geschäft, während die Gebühren bei ETF-Sparplänen - und damit auch der negative Einfluss auf den Sparerfolg - überschaubarer ausfallen. Dafür nehmen Investoren aber auch in Kauf, dass es kein aktives Management der Fondspositionen gibt.
Langfristhorizont im Fokus
"Ein ETF-Sparplan hat umso mehr Chance auf Rendite, je länger der Anlagehorizont ist", fasst PostFinance zusammen. Da ETF-Sparpläne in der Regel aber dem Vermögensaufbau dienen, sollten Investoren in regelmässigen Abständen ihre Lebensumstände und damit auch die eigene Investmentstrategie kritisch hinterfragen. Im Zweifel bietet sich ein Produktwechsel an, auch mit Blick auf eine mögliche Übergewichtung von bestimmten Anlagen in einem Produkt. Ein Sparplan kann allerdings jederzeit pausiert oder beendet werden, zudem ist auch ein Produktwechsel in der Regel jederzeit möglich. Alle bisher getätigten Einzahlungen bleiben als Einmalanlage erhalten und entwickeln sich je nach Markt weiter.
Redaktion finanzen.ch
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