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28.08.2024 23:57:00
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Trump oder Harris - Wiederholt sich 2016?
Amerika steht Kopf. Nicht nur der Rückzug des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden aus der Kandidatur für eine weitere Amtszeit sorgte in den letzten Wochen für Turbulenzen, auch die fast schon beispiellose Aufholjagd der Vize-Präsidentin Kamala Harris.
Indes: In Vielem erinnert die derzeitige Situation doch stark an den Präsidentschaftswahlkampf 2016, als faktisch alle einen Sieg von Hillary Clinton vorhersagten, am Ende der Präsident aber Donald Trump hiess. Was mit dem US-Wahlsystem zu tun hat, wo nicht der prozentuale Gewinner ins Weisse Haus zieht, sondern derjenige, der die meisten Wahlmänner gewinnen kann. Das rückt insbesondere die sogenannte Swing States in den Fokus, wo weder die Republikaner noch die Demokraten eine feste Mehrheit haben. Auf die aktuelle Wahl bezogen heisst das aktuell, dass Harris bisher wahrscheinlich nur auf 210 sichere Wahlmänner kommt, Trump aber auf 218. Weitere 110 Wahlmännerstimmen sind noch unentschieden und sind damit das Zünglein an der Waage.
Daraus folgt: Auch wenn die sogenannten Trump-Trades aufgrund der veränderten Umfragen deutlich an Dynamik verloren haben, so gibt es doch weiterhin Bereiche, die positive Perspektiven aufweisen. Das gilt vor allem für den Bankensektor. Dieser könnte einerseits von einer weiteren Deregulierungsphase unter einem Präsidenten Trump profitieren wie auch von niedrigeren Unternehmenssteuern. Zudem spielt hier noch ein anderes Thema mit hinein. Denn durch das hohe Zinsniveau sind viele Immobilienfirmen in Schieflage geraten und damit auch die Kreditbücher, was die Banken und insbesondere Regionalbanken zuletzt belastet hat. Jetzt, wo sich das Zinsniveau offenbar stabilisiert hat und über kurz oder lang auch mit neuen Zinssenkungen durch die US-Notenbank gerechnet werden darf, bietet sich das Investment in einen Banken-ETF an. So etwa in den iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD -Acc- (Valor 41255174, ISIN IE00BD3V0B10). Hierbei handelt es sich um einen ETF, der den S&P 900 Bank 7/4 Capped Index nachbildet.
Die Besonderheit dabei: Die fünf grössten Positionen dürfen maximal eine Einzelgewichtung von 7 % haben. Das trifft aktuell auf Citigroup, J.P. Morgan, Wells Fargo, U.S. Bancorp und Bank of America zu. Alle weiteren Positionen dürfen jeweils maximal 4 % Gewichtung haben. Damit will der ETF eine möglichst breite Diversifizierung und Risikostreuung gewährleisten. Allerdings haben die zehn grössten Positionen insgesamt eine Gewichtung von derzeit knapp 54 %. Der ETF selbst bewegt sich mit einer Gesamtkostenquote von 0.35 % pro Jahr im Mittelfeld bei den laufenden Kosten. Es handelt sich hierbei um einen thesaurierenden ETF, der Dividenden etc. einbehält. Seit Jahresanfang konnte dieser Fonds in der Spitze um mehr als 20 % zulegen, die aktuelle scharfe Korrektur bietet möglicherweise eine neue Chance.
Da die weitere Wertentwicklung der Banken auch vom Zinsthema abhängt, wird auch darüber spekuliert, wie sich die Zinsen unter einem Präsidenten Trump entwickeln könnten. Es wird erwartet, dass Trump spätestens nach 2026, wenn die Amtszeit des aktuellen Fed-Chefs Jerome Powell endet, jemanden einsetzen wird, der eher geneigt ist, umfangreiche Zinssenkungen durchzusetzen. Dies geschieht trotz der Annahme, dass wirtschaftspolitische Massnahmen der Trump-Administration voraussichtlich zu einer erneuten Anheizung der Inflation führen werden, zumindest nach Markteinschätzung.
Dies würde höchstwahrscheinlich zu einem deutlichen Anstieg der Renditen am langen Ende führen, da Anleger fordern, für die entsprechenden Unsicherheiten am langen Ende besser bezahlt zu werden. So ist es sinnvoll, sich entsprechend zu positionieren, was z.B. der Amundi US Curve steepening 2-10Y UCITS ETF Acc ETF (Valor: 49260183, ISIN LU2018762653) ermöglicht. Hierbei handelt es sich um einen ETF, der auf die Unterschiede bei den Zinsen am kurzen und am langen Ende abstellt. Konkret heisst das, dass der ETF eine Long-Position bei den zweijährigen US-Treasuries innehat. Er spekuliert also hier auf fallende Renditen. Im Gegenzug hat er eine Short-Position bei den zehnjährigen US-Treasuries, weil er mit steigenden Renditen, also fallenden Anleihenkursen, rechnet. Der ETF selbst ist ein richtiges Schwergewicht mit einem Fonds-Volumen von rund 1.1 Mrd. Euro. Die Gesamtkostenquote pro Jahr beträgt angesichts des Spezial-Themas moderate 0.30 %. Da sich aktuell erst erste Signale dafür zeigen, dass die Zinskurve einen steileren Verlauf nehmen könnte, scheint die Zeit für einen Einstieg immer noch günstig.
Weitere Links:
ETF-Sparpläne bei neon invest – Experteninterview mit Jörg Sandrock, CEO von neon
Wie kommt neon invest bei den Schweizerinnen und Schweizern an? Was sind die Pläne für die Zukunft und wie sieht es mit dem ETF-Sparplan-Angebot aus? Diese Fragen beantwortet Jörg Sandrock, CEO von neon, im heutigen Experteninterview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG.
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