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01.11.2013 10:02:56
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Die Harley vor dem Altersheim
Ältere Konsumenten seien ein hochinteressanter Markt, sagt Meret Gaugler. Die Managerin des Lombard-Odier-Fonds Golden Age erklärt, wie davon auch Anleger profitieren können.
Meret Gaugler: Wenn ein langfristiges Anlagethema zu eng eingegrenzt wird, besteht die Gefahr, dass es über kürzere und mittlere Phasen enttäuscht. Unser Anlagethema verspricht nicht nur langfristig Potenzial – denn die demografische Entwicklung ist unausweichlich. Wir können zusätzlich auch kurz- und mittelfristig viele Opportunitäten nutzen, weil der Ansatz breit und flexibel formuliert ist. Konkret sind wir z.B. hinsichtlich der branchenmässigen und geografischen Aufteilung völlig frei.
Was heisst das für die Asset Allocation Ihres Fonds LO Golden Age?
Gaugler: Zurzeit machen Aktien aus dem Gesundheitssektor knapp die Hälfte unseres Fonds aus, Konsumgüterfirmen gut einen Viertel und Finanztitel knapp 10 Prozent.
Wie hoch ist die Performance Ihres Fonds?
Gaugler: In den ersten neun Monaten 2013 erreichten wir in Dollar 21,4 Prozent gegenüber 18,8 Prozent des MSCI-Weltaktienindexes. Seit Johan Utermann und ich den Fonds vor 19 Monaten übernommen haben, erzielten wir sowohl in Auf- als auch Abwärtsphasen eine Outperformance.
Welche Aktien kommen überhaupt in Frage?
Gaugler: Bedingung ist, dass das Unternehmen mindestens 30 Prozent seines Umsatzes im Alterssegment «55 plus» erzielt. Über unser gesamtes Portfolio hinweg liegt der Anteil bei über der Hälfte. Ein klassisches Beispiel ist Harley- Davidson – viele US-Altersheime haben sogar Harley-Davidson-Clubs. Der Motorradhersteller achtet speziell auf ältere Kunden, z.B. mit gewärmten Griffen, mit einem Rückwärtsgang, weil es schwierig ist, das Gefährt zu schieben, oder mit Pedalen, bei denen das Knie nicht gebeugt werden muss, wenn man im fortgeschrittenen Alter Gelenkprobleme hat.
Auch Facebook und Apple würden nach Ihrer Definition in Ihren Fonds passen.
Gaugler: 50 Prozent der Baby-Boomer haben ein Facebook-Account. Aber wir achten diszipliniert darauf, dass wir Aktien nicht überzahlen. Hohe KGV, wie wir sie im Tech-Bereich antreffen können, sind uns suspekt. Wir halten daher keine Facebook Aktien. Im Tech-Bereich spielen wir andere Themen, z.B. mit Sysmex. Die japanische Firma fabriziert hämatologische Testmaschinen. Sysmex gehört zwar heute nicht in den Tech-Sektor, gründete aber unlängst mit Kawasaki ein Joint Venture für den Bau von medizinischen Robotern.
Auch China hat langfristig demografische Probleme. Ist das schon ein Thema für Sie?
Gaugler: Ja, wir halten z.B. Aktien des in Hongkong ge- handelten Versicherers AIA oder der in den USA kotierten chinesischen Medtechfirma Mindray. Allerdings unterscheidet sich der Seniorenmarkt in China und in anderen Schwellenländern in einem zentralen Punkt von jenem der westlichen Länder: Rentner sind in Emerging Markets im Schnitt deutlich weniger vermögend als der Rest der Bevölkerung. (ua)
Lesen Sie das vollständige Interview mit Meret Gaugler auf handelszeitung.ch.
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