Fondsplatz Schweiz mit guten Karten

Die bedeutendsten Fondsdomizile sind Luxemburg, Irland und Cayman Islands. Seit die Regulierung auf das Asset Management und auf den Vertrieb fokussiert, wird das Domizil von Fonds jedoch zunehmend sekundär. Wichtig ist deshalb für die Schweiz, optimale Bedingungen für den Vertrieb und für die Vermögensverwaltung zu schaffen.

Aber auch die Administration für komplexe ausländische Fonds kann ein interessantes Geschäft sein. Wirtschaftliche und rechtliche Stabilität sowie hochqualifizierte Arbeitskräfte führen schon heute dazu, dass gewisse institutionelle Fonds wieder vermehrt in der Schweiz lanciert werden. Hingegen ist das Potenzial für das UCITS-Massengeschäft allein schon bedingt dadurch, dass die Schweiz nicht EU-Mitglied ist und durch die damit verbundenen Marktzugangserschwernisse limitiert.

Grosses Fondsuniversum und seine Probleme

Ein strukturelles Problem ist das tendenziell zu grosse Fondsuniversum, das heisst, dass es viele (regulierte) Kleinstprodukte gibt, die aus ökonomischer Sicht wenig Sinn machen. Der offene Schweizer Fondsmarkt sorgt andererseits für einen effizienten Wettbewerb und erlaubt es den Vermögensverwaltern, die jeweils besten Produkte zu selektieren. Probleme bereiten jedoch die Verrechnungssteuern sowie die Stempelabgaben. Hier ist es wichtig, dass die Besteuerung endlich vollumfänglich auf Stufe Anleger erfolgt und nicht mehr auf Produktstufe.

Die Reputation von Finanzplätzen und von deren Akteuren spielt in der Fonds- und Asset-Management-Branche eine immer wichtigere Rolle. Zentrales Element ist dabei die Qualität der Aufsicht und der anwendbaren Standards. Aber auch ein gewisser Pragmatismus ist gefragt, denn die Industrie benötigt im Rahmen der bestehenden Regelungen Raum für Innovationen.

Von Markus Fuchs, Geschäftsführer Swiss Funds & Asset Management Association SFAMA