08.11.2017 10:48:09
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Schroders Global Investor Study 2017 - Kapitalanlage ist für Anleger wichtiger als Sparen und Immobilienerwerb
Die Kapitalanlage hat Vorrang vor Spareinlagen, dem Kauf von Luxusgütern und dem Schuldenabbau
Wenn es um die Verwendung ihrer verfügbaren Einkommen geht, wollen die meisten Befragten im nächsten Jahr an den Finanzmärkten investieren. 23 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen Geld in Aktien, rohstoffbasierten Anlagen, Anleihen oder ähnlichen Instrumenten anlegen. An zweiter Stelle (20 Prozent) steht das Sparen des Einkommens, entweder durch Einlagen bei Banken (16 Prozent) oder durch Geldaufbewahrung zuhause (4 Prozent) - trotz niedriger oder gar keiner Zinsen.
Grafik 1: Auf die Frage, was für sie im nächsten Jahr in Bezug auf ihr verfügbares Einkommen (nach Begleichung aller monatlichen Rechnungen und sonstiger regelmässiger Zahlungen) oberste Priorität hat, nannten Anleger auf der ganzen Welt die Kapitalanlage an den Finanzmärkten.
Regionale Unterschiede
Asien
Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in Asien, wo in China und Taiwan für jeweils 45 Prozent, in Hongkong für 39 Prozent und in Japan für 38 Prozent der Befragten die Kapitalanlage oberste Priorität hat. Südkorea weicht von diesem Trend ab. Dort geben 19 Prozent der Umfrageteilnehmer Spareinlagen bei Banken und 16 Prozent dem Immobilienerwerb Vorrang vor einer Kapitalanlage an den Finanzmärkten (12 Prozent).
Europa
In Europa messen Schweden (29 Prozent) und Italiener (26 Prozent) der Kapitalanlage die höchste Bedeutung bei. Dagegen haben Spareinlagen bei Banken für Anleger in Frankreich (16 Prozent Kapitalanlage / 21 Prozent Spareinlagen), Russland (18 Prozent Kapitalanlage / 24 Prozent Spareinlagen) und Portugal (23 Prozent Kapitalanlage / 29 Prozent Spareinlagen) höchste Priorität, was angesichts der europaweit niedrigen Zinssätze verwundert.
Nord- und Südamerika
Tabelle 1: Weltweit hat die Kapitalanlage an den Finanzmärkten Vorrang. Die unten stehende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Prioritäten bei der Verwendung verfügbarer Einkommen in verschiedenen Regionen.
Unrealistische Ertragserwartungen
Die Umfrage hat deutlich gemacht, dass die Anleger unrealistisch hohe Ertragserwartungen haben. In den nächsten fünf Jahren erwarten Anleger weltweit eine durchschnittliche jährliche Rendite von 10,2 Prozent (8,7 Prozent in Europa und jeweils 11,7 Prozent in Asien sowie in Nord- und Südamerika), während der MSCI World Index in den letzten 30 Jahren eine jährliche Rendite von 7,2 Prozent erreicht hat.1
Tabelle 2: Weltweit haben Anleger hohe Renditeerwartungen und zeigen Interesse, mehr über das Thema Kapitalanlage zu erfahren. Die unten stehende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen.
Diese hohen Renditeerwartungen weisen auf unzureichendes Wissen darüber hin, was man realistischerweise bei der Kapitalanlage erwarten kann. Allerdings wollen erfreulicherweise 88 Prozent der Anleger ihr Wissen zu diesem Thema erweitern.
Zuversicht der Anleger
Auf die Frage nach der aktuellen geopolitischen Lage und deren Einfluss auf ihre Anlageentscheidungen gaben die Investoren unterschiedliche und teils widersprüchliche Antworten.
Auf die Frage, wie sich die derzeitige Unsicherheit mit Blick auf die internationale Politik auf ihre Geldanlagen auswirkt, sagte mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (59 Prozent), dass sie gegenwärtig nicht so hohe Anlagerisiken eingehen wollen. Doch fast ebenso viele (57 Prozent) meinen, dass das Weltgeschehen Anlagechancen bietet, oder sagten, dass sie wegen der Politik oder des Weltgeschehens keine Abstriche an ihren Anlagezielen machen wollen (54 Prozent).
Dies könnte ein Hinweis sein, dass die Anleger zuversichtlich sind und bei der Verwendung ihres verfügbaren Einkommens der Kapitalanlage Vorrang geben, dabei gleichzeitig aber vorsichtig agieren.
Sasha Miller, Head of Market Intelligence bei Schroders:
"Dass für Anleger die Kapitalanlage Priorität hat, weist darauf hin, dass sie relativ zuversichtlich sind - vielleicht, weil wir uns im neunten Jahr einer Hausse befinden, oder wegen des langsamen, aber stabilen Weltwirtschaftswachstums. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass Investoren die geopolitischen Risiken nicht ausklammern.
Interessanterweise stehen die Ergebnisse der Umfrage mit dem tatsächlichen Anlegerverhalten in diesem Jahr in Einklang, da Investmentfonds weltweit Mittel in Rekordhöhe zufliessen dürften.
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass die Anleger unrealistische Renditeerwartungen haben, weshalb manche von ihnen Enttäuschungen erleben oder ihre finanziellen Ziele zum Beispiel in Bezug auf die Altersvorsorge verfehlen könnten. Erfreulicherweise besteht jedoch grosses Interesse, mehr über das Thema Kapitalanlage zu erfahren.
Wir möchten Anleger ermuntern, mit einem Finanzberater zu sprechen, um ausgehend von ihren persönlichen Anlageerfordernissen zu planen."
Die vollständigen Ergebnisse der Schroders Global Investor Study 2017 finden Sie hier: http://www.schroders.com/en/insights/global-investor-study/2017findings/
Fondsfinder
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