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Abgestuft 28.01.2020 19:45:00

Schweizer zu hoch verschuldet: Moody's macht sich Sorgen

Schweizer zu hoch verschuldet: Moody's macht sich Sorgen

Während die Schweiz im Allgemeinen als Vorzeigeland für finanzielle und wirtschaftliche Stabilität inmitten Europas gilt, schauen die Experten der renommierten Ratingagentur Moody’s mit Sorge auf den Alpenstaat. Schuld ist die hohe Verschuldung der Privathaushalte sowie der Unternehmen.

Berner Kantonalbank
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• Moody's senkt Rating fürs Schweizer Konjunktur-Profil
• Hohe Verschuldungsrate von Privathaushalten
• Auch zwei Kantonalbanken abgestuft

Die US-Ratingagentur Moody’s sah sich jüngst gezwungen ihre Einschätzung des schweizerischen Makro-Profils leicht nach unten zu korrigieren. Während sie zuvor das Land mit "sehr stark" (-) und einem "negativen" Ausblick bewertete, gab sie jüngst bekannt, den Alpenstaat fortan nur noch mit "stark" (+) und einem "positiven" Ausblick einzuschätzen.

Privatverschuldung wächst

Hintergrund ist insbesondere die hohe Verschuldung der Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Diese beläuft sich nach Angaben der Neuen Zürcher Zeitung bereits auf knapp 180 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Allerdings muss man in Anbetracht dieser hohen Verschuldungsrate auch sehen, dass sie von den Verbrauchern zu großen Teilen nicht für den Konsum, sondern vielmehr für den Erwerb von Immobilien aufgewendet wurden. Der Immobilienmarkt wurde schon im letzten Jahr wiederum durch Hypothekarzinsen in Rekordtiefe angetrieben, was zu einem regelrechten Bauboom führte. Angetrieben wurde dieser Trend zusätzlich durch anhaltende Negativzinsen der Banken sowie niedrige Kapitalbeschaffungskosten.

Anfälligkeit für Krisen nimmt zu

Doch auch wenn hinter den hohen Schulden potenziell große Vermögenswerte stehen, sieht Moody’s die Frage kritisch, wie der Alpenstaat im Falle einer ausgeprägten Wirtschaftseintrübung noch angemessen reagieren will. Die hohen Schulden würden die Schweiz dementsprechend anfällig machen für Krisen. Dies dürfte auch Anlegern zu denken geben, bedenkt man die massiven Ausverkäufe, die durch Ausbreitung des Coronavirus in kürzester Zeit ausgelöst wurden. Dabei werden Hypotheken aus Sicht der Schweizerischen Nationalbank sehr schnell vergeben und oft sogar noch steuerlich begünstigt. Angesichts dessen sollte die Abstufung Moody’s als Zeichen verstanden werden, dass künftig Maßnahmen privilegiert werden sollten, die zur Finanzstabilität beitragen und diese im Falle einer Krise nicht gefährden. Im Übrigen warnt auch die UBS davor, dass der anhaltende Immobilienboom zu einem wachsenden Ungleichgewicht auf dem Schweizer Immobilienmarkt führt.

Auch Kantonalbanken abgestuft

Mit der Herabsetzung des Ratings des Konjunktur-Profils der Schweiz ging auch die Überprüfung mehrerer Schweizer Kreditinstitute einher. Zwei der Banken wurden in diesem Zuge abgestuft: die Berner Kantonalbank sowie die Clientis AG. Die Kantonalbanken von Zürich und St. Gallen hingegen befinden sich derzeit auf dem Prüfstand. Auch ihre Bonität könnte potenziell abgestuft werden.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Aleksey Klints / Shutterstock.com,iStockphoto/SeanShot,keystone

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