Seit 1930 |
27.10.2024 15:47:00
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SIX Group: So entstand die Schweizer Börse
Heute gehört die Schweizer Börse zu den drei grössten Finanzinfrastrukturbetreibern Europas und ist mit mehreren Tausend Mitarbeitenden in über 20 Ländern aktiv. Die Geschichte der SIX Group begann vor fast 100 Jahren mit der Gründung der Ticker AG und der "Neuen Börse".
• 2008 wurde die Schweizer Börse offiziell zur SIX Group
• Für die Zukunft steht bei der Schweizer Börse organisches Wachstum im Fokus
Innovation in den 1970er-Jahren: Zentrale Verwaltung der Wertschriften aller Schweizer Banken
Im Jahr 1930 wurden in Zürich sowohl die "Neue Börse", als auch die Ticker AG gegründet. Letztere machte es sich zur Aufgabe, als Ticker Börsenkurse bekanntzugeben. Nach 30 Jahren Betriebserfahrung stieg die Ticker AG mit dem ersten Börsenfernsehen weltweit ins Geschäft der Telekommunikation ein und benannte sich 1962 um zur "Telekurs AG".
Unabhängig davon gründeten im Jahr 1970 die Schweizer Banken gemeinsam die Schweizerische Effekten-Giro AG (SEGA) und realisierten die zentrale Verwaltung von Wertschriften aller Schweizer Banken. 14 Jahre später entwickelte die SEGA ein über das Internet laufendes System für die Wertschriftenabwicklung: die SECOM.
Geburtsstunde: 1993 schlossen sich die Schweizer Börsen zur Swiss Exchange zusammen
1985 machte die Telekurs AG mit der Einführung von ec-Direct die Kartenzahlung an Tankstellen möglich und erweiterte dies kurz darauf auch auf den Einzelhandel. Kurz darauf stellte das Unternehmen in Kooperation mit dem Grossprojekt Swiss Interbank Clearing (SIC) erstmals den elektronischen Zahlungsverkehr zwischen den Banken her.
Angesichts der deutlich gestiegenen Zusammenarbeit fusionierten die Börsen in Basel, Genf und Zürich im Jahr 1993 zur Swiss Exchange - dies betrachtet die SIX Group heute als Geburtsstunde der Schweizer Börse.
In den 1990er-Jahren stellte die Swiss Exchange zudem über eine Verknüpfung der Systeme mit SECOM und dem von Telekurs geleiteten Interbank-Zahlungssystem SIC den weltweit ersten elektronischen Börsenhandel mit integrierter Abwicklung und Verwahrung auf und nahm mit euroSIC das Clearingsystem für Euro-Zahlungen in Betrieb. Erstmals waren die Schweizer Banken nun an die europäischen Zahlungssysteme angeschlossen. 2008 schlossen sich die Schweizer Börse, Telekurs und die SIS Group zur SIX Group zusammen - seither arbeitet die SIX in den Bereichen Wertschriftenhandel, Börsentransaktionen, Finanzinformationen und Zahlungsverkehr.
2020 wurde SIX zur drittgrössten Zahlungsinfrastrukturbetreiberin Europas
Nach der Fusion begann die SIX mit SIX Pay die Expansion nach Luxemburg, es folgte im Rahmen der Übernahme von PayLife die Expansion nach Österreich. 2015 erhielt PayLife offiziell den Namen SIX Payment Services Austria.
Zwei Jahre später lancierte die SIX Group in Kooperation mit den grössten Schweizer Banken das Zahlungssystem TWINT, 2018 erwarb die SIX Group im Rahmen einer strategischen Partnerschaft 27 Prozent der Firma Worldline. 2020 schliesslich folgte die Übernahme der spanischen Börsen, womit die SIX Group eigenen Angaben zufolge nach Umsätzen gerechnet die drittgrösste Finanzinfrastrukturbetreiberin Europas wurde.
Mit Blick auf die Zukunft erklärt die Schweizer Börse im Geschäftsbericht 2021: "Wir werden unser Portfolio auch weiterhin mit Akquisitionen und Partnerschaften ergänzen und stärken. So ist auch der Aufbau eines Daten-Ökosystems ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Ziel ist es, den Vertrieb und die Analyse von Daten sowie die daraus gewonnenen Informationen in einer nahtlosen Lösung anbieten zu können. Dies markiert für SIX den Übergang von der Datenlieferantin zu einer Anbieterin von Analysen und Workflow-Solutions in einem vollständig integrierten Finanzmarkt-Ökosystem."
Redaktion finanzen.ch
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