Die goldene Stunde |
06.09.2023 14:00:00
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Wieder steigende Preise bei Gold erwartet
Kolumne
Im Sog des ökonomischen Abschwungs in Europa kühlt auch die Wirtschaft in der Schweiz etwas ab. Der Niedergang der Credit Suisse erinnert stark an jenen der Schweizerischen Volksbank. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in den USA sind besser als erwartet. Die immer bedeutsamer werdende BRICS-Gemeinschaft hat in Johannesburg einen Zuwachs um 6 Staaten angekündigt. Investoren erwarten bei Gold wieder steigende Preise.
Auch die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bleibt ein Thema in den Medien. Die Frage, wie die staatlichen Sicherheiten für die verbliebene nunmehr einzige globale Grossbank zu gestalten sein werden, wird die Experten in den nächsten Monaten beschäftigen. Jedenfalls meldet die UBS dieser Tage einen Rekordgewinn von 29 Milliarden US-Dollar für das zweite Quartal, der mit der Übernahme in Zusammenhang gebracht wird. Man fühlt sich in einem altbekannten Sprichwort bestätigt: «Es ist selten ein Gewinn ohne des andern Schaden!»
Schweizer Wirtschaft kühlt ab
Der wirtschaftliche Abschwung in Europa, insbesondere im Nachbarland Deutschland, wirkt sich nun auch auf die Schweiz aus. Für das zweite Halbjahr ist nun auch hierzulande mit einer Konjunkturabschwächung zu rechnen. Nach Informationen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wird das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr nur um 0.8 Prozent wachsen, nach noch 2.1 Prozent im Vorjahr. Für 2024 rechnen die Experten dann wieder mit einer Steigerung um 1.8 Prozent. Positiv entwickelt sich das Tourismusgeschäft und die Uhrenproduktion.
Die Inflation dürfte dieses Jahr in der Schweiz mit 2.2 Prozent aber niedriger liegen als zunächst mit 2.6 Prozent angenommen. Dennoch hat die Schweizer Nationalbank ihren Leitzins zu Ende des zweiten Quartals auf 1.75 Prozent angehoben. Der Preisanstieg für August zeigt eine Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr von 1.6 Prozent und liegt damit im Rahmen der Prognosen. Die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe) lag im August bei 1.5 Prozent nach 1.7 Prozent im Vormonat.
Der Referenzzinssatz für Wohnungsmieten bleibt mit 1.5 Prozent vorerst konstant, teilt das Bundesamt für Wohnungswesen Anfang September mit. Der im Juni erhöhte Referenzzinssatz lässt im nächsten Quartal laut Bundesamt für Statistik allerdings Mietpreissteigerungen erwarten.
Wirtschaft in den USA besser als erwartet
In den USA haben sich die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Stagnation oder gar Deflation entgegen manchen Erwartungen bisher nicht bewahrheitet. Der Arbeitsmarkt scheint stabil zu bleiben. Die Industrie-Produktion liegt saisonbereinigt um 1 Prozent über dem Vorjahreswert.Die lange erwartete Entscheidung über die Zukunft der Leitzinspolitik ist von Jerome Powell, dem Vorsitzenden des Federal Reserve Board, in den letzten Augusttagen bei dem Meeting in Jackson Hole offengehalten worden. Zwar gab es - wie erwartet - nicht die Ankündigung einer neuen Erhöhung der US-Leitzinsen von zuletzt 5.5 Prozent, aber Powell machte deutlich klar, dass die Bekämpfung der Inflation noch nicht ihr Ziel - 2 Prozent - erreicht habe, und daher mit weiteren Schritten zu rechnen sei.
Jedenfalls, so Powell, sei der Rückgang der Inflationsrate von ihrem Höchststand im Juni des Vorjahres 9.1 Prozent auf 3.0 Prozent im Juni dieses Jahres zu begrüssen, allerdings ist der Wert im Juli wieder auf 3.2 Prozent gestiegen. Und Powell wies darauf hin, dass die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) seit Februar des Vorjahres nur von 5.4 auf 4.3 Prozent gesunken sei. Es gelte also weiter die Inflation zu drücken, meint Powell und lässt damit Schlüsse auf eine mögliche neuerliche Erhöhung der Leitzinsen im September offen.
EZB nach wie vor im Bann der Inflation
Auch die EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont die Notwendigkeit, die Inflationsrate weiter zu drücken und Zinspolitik ihres Instituts auch weiter an dieser Aufgabe ausrichten zu wollen. Die EZB beliess allerdings den Leitzins im August bei 4.25 Prozent.
In Europa hat das angesehene britische Wirtschaftsmagazin «ECONOMIST» mit seinem provokanten Titel «Erneuert kranker Mann Europas?» die Sorgen über die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im August in den Mittelpunkt gerückt.
Die Autoren des ECONOMIST nennen mehrere Faktoren, die zur gebremsten Entwicklung dieser Tage beitragen würden: Die extreme Sparsamkeit des Staates, die zurückhaltenden Investitionen und Innovationen, wie auch die überbordende Bürokratie, die eher behindere als nütze.
schwächelnde Wirtschaft von Deutschland in den Fokus.
Im Euroraum gesamt ist nach Eurostat die Wirtschaft im zweiten Quartal 2023 um 0.6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen (in der EU gesamt um 0.5 Prozent). Die Inflationsraten lagen im Euroraum im Jahresvergleich im Juli bei 5.3 Prozent gegenüber noch 5.5 Prozent im Vormonat Juni. Im Juli 2022 hatte der Durchschnittswert noch 8.9 Prozent betragen. Etwas höher lag der Wert in diesem Juli mit 6.1 Prozent im Schnitt aller EU-Staaten.
BRICS-Gruppe wird um 6 Staaten erweitert
Die BRICS-Staaten, die im August in Johannesburg ihre alljährliche Konferenz abhielten, gewinnen immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bildeten bisher die nach ihren Anfangsbuchstaben genannte informelle Staatengruppe von «Schwellenländern». Nun ist beschlossen worden, die Gruppe mit 1. Januar 2024 um Saudi-Arabien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, den Iran und Äthiopien zu erweitern. Beobachter erwarten eine Steigerung des Anteils der neuen Gruppe am Welt BIP auf 37 Prozent, das wäre deutlich mehr als die 30 Prozent der G7 Industriestaaten.
Es ist eine der Absichten dieser neuen Gruppe dem US-Dollar als dominante internationale Leitwährung Konkurrenz zu machen, auch bei der Kreditvergabe, etwa der Weltbank. Zur Diskussion steht, eine auf Goldstandard basierende gemeinsame Verrechnungswährung zu schaffen. Experten erwarten da aber keine allzu rasche Bewegung und verweisen darauf, dass fast 60 Prozent der allokierten Währungsreserven nach wie vor in US-Dollar gehalten werden, und (nur) 20 Prozent in Euro. Der chinesische Renminbi lag zuletzt mit weniger als 3 Prozent noch hinter dem japanischen Yen und dem Britischen Pfund.
Goldpreis wieder im Steigen begriffen
Der Goldpreis erholt sich zurzeit weltweit wieder nach einem kurzzeitigen Rückgang Mitte August und liegt Anfang September mit 1'944.18 US-Dollar je Feinunze um 14.4 Prozent über dem Wert des Vorjahres, in Euro beträgt der Preis 1'792.15 und ist damit abermals um fast 5 Prozent höher als im August des Vorjahres.
Trotz gestiegener Anleiherenditen und einem schwächeren Dollar zeigen professionelle Investoren in einer Umfrage von Bloomberg Optimismus für ihr weiteres Engagement in Gold. Die Mehrheit unter ihnen erwartet demnach weiter steigende Preise.
Zugelegt haben erneut die Goldbestände der People´s Bank of China, die im Juli ihre Bestände an Gold im neunten Monat in Folge erhöht hat. 740’000 Feinunzen habe man angekauft, heisst es in einer offiziellen Stellungnahme. Das entspräche 23 Tonnen. Damit hat China insgesamt 2’137 Tonnen Gold gelagert, seit November des Vorjahres insgesamt 188 Tonnen zugekauft.
Mit 8'133.5 Tonnen haben die USA derzeit die grössten Goldreserven, gefolgt von Deutschland mit 3'352.6 Tonnen, dem Internationalen Währungsfonds mit 2’814 Tonnen, Italien mit 2’452 Tonnen, Frankreich mit 2’436 Tonnen, Russland mit 2’330 Tonnen und eben China mit jetzt 2’137 Tonnen, gefolgt von der Schweiz mit 1’040 Tonnen (Quelle: World Gold Council «Official Gold Holdings July 2023»).
Der Wert sämtlich geförderten Goldes betrug Ende 2022 208’875 Tonnen; umgerechnet in Schweizer Franken 11.5 Billionen Franken.
Wer´s genau wissen will: 11’522’290’683’750 Franken (bei einem aktuellen Kurs von CHF 1’715,78 pro Feinunze). Das ist viel Geld. Ich bleibe jedoch lieber beim Gold, denn schon der Bankier J.P. Morgen wusste: «Gold ist Geld und nichts anderes.»
Ich wünsche Ihnen, dass Sie bei all den Zahlen, die täglich auf uns einprasseln, den Durchblick bewahren.
Mit goldenen Grüssen Ihr Christian Brenner Christian Brenner, Geschäftsführer philoro SCHWEIZ AG
Zum Autor
Christian Brenner, Geschäftsführer philoro SCHWEIZ AG
Christian Brenner hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert und ist seit 2017 Geschäftsführer des inhabergeführten Familienunternehmens philoro sowie Verwaltungsrat der philoro Global Trading, der philoro North America und der philoro International Holding. Zuvor hatte er 2011 bis 2019 als Geschäftsführer der philoro EDELMETALLE GmbH in Deutschland agiert. Er ist zudem als Gastdozent an der Universität St. Gallen (HSG) tätig und Mitglied mehrerer Handelsausschüsse der IHK.
Christian Brenner, Geschäftsführer philoro SCHWEIZ AG
Name | Kaufen | Verkaufen | |
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Gold CombiBar® 100 x 1 g philoro - LBMA zertifiziert | 7’929.73 | 7’454.26 | |
Gold Krügerrand 1 oz | 2’461.15 | 2’318.36 | |
Gold Philharmoniker 1 oz | 2’441.75 | 2’317.22 | |
Gold Vreneli 20 Franken | 469.70 | 430.92 | |
Goldbarren 250 g philoro - LBMA zertifiziert | 19’360.83 | 18’557.64 | |
Platin Philharmoniker 1 oz - diverse Jahrgänge | 1’158.59 | 846.88 | |
Silber CombiBar® 100 g | 197.46 | 114.68 | |
Silber Maple Leaf 1 oz | 35.96 | 28.40 | |
Silberbarren 1000 g divers - LBMA zertifiziert | 1’066.64 | 864.08 |
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