Nach Fed-Leitzins-Aussagen |
19.06.2020 21:37:00
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SGKB-Anlagechef: SNB wird Leitzins in den nächsten Jahren nicht anheben
Die US-amerikanische Zentralbank hat angekündigt, den Leitzins bis mindestens 2020 im Null-Bereich zu belassen. Anlagechef Thomas Stucki ist der Meinung, dass sich auch am Negativzins der Schweizer Nationalbank von 0,75 Prozent in den nächsten Jahren nichts ändern wird.
• Negativzins der SNB von Fed abhängig
• Weitere Senkung möglich
Anhaltend niedriges Zinsniveau
Die Corona-Krise hat die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in den USA stark angegriffen. So erwarten Vertreter der US-Zentralbank Fed, dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 im Schnitt um 6,5 Prozent einbrechen werde, bevor es 2021 wieder um 5,0 Prozent steigen soll. Weiter sei mit einer Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent zu rechnen, wobei sich der Wert im folgenden Jahr bereits auf 6,5 Prozent erholt haben soll. Um gegen diese Prognosen anzukämpfen, hat die Fed angekündigt, den Leitzins im Bereich zwischen 0 und 0,25 Prozent zu belassen - und angedeutet, bis 2022 daran auch nicht rütteln zu wollen. Erst wenn sich die Arbeitslosenzahl auf einem niedrigen Niveau eingependelt habe, solle der Leitzins wieder erhöht werden.
Von SNB keine Zinserhöhung zu erwarten
Thomas Stucki, Anlagechef der St. Galler Kantonalbank, geht davon aus, dass der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von minus 0,75 Prozent in den nächsten Jahren ebenfalls nicht steigen werde, wie er in einem Anlagekommentar seiner Bank verriet, auf den das Finanzmagazin cash Bezug nimmt. Erst wenn die Fed eine Zinserhöhung durchführe, werde die Europäische Zentralbank (EZB) folgen, ist sich Stucki sicher. Und erst dann komme eine Erhöhung des Leitzinses auch für die SNB in Frage. Bis es soweit sei, könne es aber noch einige Jahre dauern. "Nach der Finanzkrise wartete die Fed, bis die Arbeitslosenrate gegen 5 Prozent gesunken ist. Dies dauerte sechs Jahre, und es ist unwahrscheinlich, dass es nach der Corona-Rezession viel schneller gehen wird", zitiert cash Stuckis Kommentar.
Weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen
Die SNB hat den Leitzins von minus 0,75 Prozent Anfang 2015 eingeführt, um die Aufwertung des Schweizer Franken zu verhindern, die Anlage in diesen damit unattraktiver zu gestalten und so den Aussenhandel zu schützen. Um dies durchzusetzen, hält die SNB den Abstand zum Leitzinsniveau der Eurozone grosszügig ein. Klare Verlierer dieses Vorgehens sind aber Pensionskassen, Banken und Sparer. Sollte sich die wirtschaftliche Situation aufgrund der Coronapandemie weiter verschlechtern, scheint eine Senkung auf einen Negativzins von 1 nicht ausgeschlossen, so cash.
Redaktion finanzen.ch
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