Geldpolitik |
31.07.2025 09:59:00
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US-Notenbank lässt Leitzins unverändert

Mit Spannung hatten die Anleger auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Fed gewartet. Am Mittwochabend gaben die Währungshüter ihre Leitzinsentscheidung bekannt.
Wie am Markt erwartet worden war, passte die US-Notenbank diesen nicht an, er liegt damit weiterhin in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent und bleibt damit seit Dezember 2024 unverändert.
Zollpolitik der US-Regierung prägt die Geldpolitik
Hintergrund der Entscheidung sind vor allem die von US-Präsident Donald Trump forcierten Zölle: Die Fed sieht Inflationsrisiken und Belastungen für die heimische Wirtschaft.
Der US-Präsident selbst hatte sich immer wieder vehement gegen hohe Leitzinsen ausgesprochen und den Druck auf die US-Notenbank und insbesondere dessen Chef Jerome Powell erhöht. Seine immer wieder vorgebrachten Forderungen nach Zinssenkungen hatte der Republikaner damit begründet, dass die Wirtschaft angekurbelt werde.
Zudem fällt es Regierungen bei niedrigem Zins einfacher, sich zu verschulden: Laut einer Einschätzung des Haushaltsamts des US-Kongresses - dem Congressional Budget Office - wird sich das Defizit durch Trumps neuestes Steuer-Gesetz innerhalb der nächsten zehn Jahre um rund 3,3 Billionen US-Dollar (etwa 2,8 Billionen Euro) erhöhen.
Die US-Notenbank schätzt aber offenbar die Inflationsgefahren, die von der Handelspolitik Trumps ausgehen, für eklatanter ein und hat daher beschlossen, die Leitzinsen nicht nach unten anzupassen. Die Inflation ist gegenüber den Höchstständen von 2021 bis 2023 deutlich zurückgegangen, ohne dass es zu der von vielen Ökonomen prognostizierten Rezession gekommen ist. Die US-Notenbanker sind jedoch vorsichtig, einen Sieg zu verkünden und durch eine vorzeitige Zinssenkung möglicherweise erneut Preisdruck auszulösen.
Keine einheitliche Entscheidung
Der Fed-Offenmarktausschuss sah sich bei seiner Entscheidung nit seltenen Gegenstimmen von zwei Fed-Gouverneuren konfrontiert, die eine sofortige Senkung forderten.
Der Beschluss fiel mit 9 zu 2 Stimmen. Die beiden Fed-Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman votierten für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Es war das erste Mal seit 1993, dass zwei Fed-Gouverneure ein abweichendes Votum abgaben.
Bowmans abweichende Meinung war eine bemerkenswerte Kehrtwende, nachdem sie in den vergangenen Jahren eine führende Befürworterin einer strafferen Geldpolitik war und sich im vergangenen September gegen eine erste Senkung von einem höheren Niveau aus ausgesprochen hatte.
Powell und seine Kollegen beobachten derzeit, wie sich die Zölle auf die Inflationsdaten auswirken, weil befürchtet wird, dass höhere Warenpreise die Inflation das fünfte Jahr in Folge über dem Zielwert der Fed von 2 Prozent halten könnten.
Redaktion finanzen.ch mit Material von AWP und Dow Jones Newswires
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