Stabiles Quartal |
04.02.2021 17:53:21
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ABB mit leichtem Umsatzplus im Schlussquartal - ABB-Aktie von Gewinnmitnahmen stark belastet
Der Industriekonzern ABB blickt auf ein stabiles viertes Quartal 2020 zurück.
Der Umsatz nahm um 2 Prozent auf 7,18 Millionen US-Dollar zu, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch eine Seitwärtsbewegung. Der Abschwungs wurde damit gestoppt, denn im dritten Quartal resultierte auf bereinigter Basis noch ein Umsatzminus von 4 Prozent.
Ähnlich präsentierte sich die Situation beim Auftragseingang. Dieser zog um 2 Prozent auf 7,00 Milliarden Dollar an, organisch ergab sich hier ein knappes Minus von 1 Prozent. Das Marktumfeld habe sich im vierten Quartal verbessert, schreibt ABB dazu.
Uneinheitlich sah es bei den Gewinnziffern aus. Der operative Gewinn auf Stufe EBITA erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um 12 Prozent auf 825 Millionen und die entsprechende Marge um 140 Basispunkte auf 11,5 Prozent. Das Reinergebnis fiel dagegen mit -79 Millionen Dollar negativ aus, unter anderem wegen einer Belastung durch nicht operative Pensionsaufwendungen und wegen der vorzeitigen Rückzahlung von Anleihen.
Auf Jahressicht kletterte der Reingewinn allerdings dank der Einnahmen aus dem Verkauf der Stromnetzsparte um über 250 Prozent auf 5'146 Millionen Dollar. Die Dividende bleibt allerdings stabil bei 80 Rappen.
Die ABB-Aktien notierten am Donnerstag nach der Vorlage des Jahresabschlusses mit deutlichen Verlusten. Laut Händlern kam es zu Gewinnmitnahmen, weil der Industriekonzern kaum positive Überraschungen geboten habe.
Die Valoren von ABB büssten letztlich 4,99 Prozent auf 26,09 Franken ein.
Börsianer verweisen auf die gute Performance im laufenden Jahr. So haben sich die Papiere bislang im Jahresverlauf mit einem Plus von mehr als 10 Prozent überdurchschnittlich geschlagen, nachdem es im gesamten Vorjahr um knapp 6 Prozent aufwärts gegangen war. Weil ABB nun nicht mit grossen positiven Überraschungen - zum Beispiel einer Sonderdividende - aufgewartet habe, würden nun erstmal Gewinne mitgenommen.
Bei den Q4-Resultaten vermochte ABB die Erwartungen beim Umsatz, Auftragseingang und dem EBITA zu übertreffen - aber nicht besonders ausgeprägt. "Leicht über den Erwartungen" lautet das Fazit bei den meisten Analysten. Angesichts der Resultate von Konkurrenten sei ein solches Abschneiden zuletzt ohnehin erwartet worden, schreibt der Analyst von Berenberg. Mit einem Stirnrunzeln wird der derweil der überraschende Quartalsverlust zur Kenntnis genommen.
Der Ausblick, der wie üblich nur quantitativ ist und unter anderem "klare Margenzuwächse" vorsieht, kommt derweil unterschiedlich gut an. UBS und Berenberg bezeichnen ihn - etwa im Vergleich zu jenem von Siemens - als "konservativ", Vontobel hingegen als "ermutigend" und die ZKB als "konsistent zu früheren Aussagen". Insofern sind sich die Experten auch nicht einig, ob es im Nachgang der Zahlenvorlage zu grösseren Anpassungen der Schätzungen kommen wird.
cf/rw
Zürich (awp)
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