Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.

CureVac Aktie 56537572 / NL0015436031

Grab für Investorengelder 08.06.2022 22:27:00

Absturz eines Pennystock-Börsenstars: Relief Therapeutics-Aktie - Anleger haben sich verzockt

Absturz eines Pennystock-Börsenstars: Relief Therapeutics-Aktie - Anleger haben sich verzockt

Ein Produktkandidat hat über Wohl und Wehe der Relief-Therapeutics-Aktie entschieden. Anleger, die auf den Hype-Zug aufgesprungen sind, wurden bitter enttäuscht - keine Besonderheit im Biotechsegment.

• Relief Therapeutics in der Corona-Pandemie grosse Anlegerhoffnung
• Börsenwert steigt auf Milliardenhöhe an
• Fallhöhe bei Biotechaktien hoch

Den Biotechkonzern Relief Therapeutics hatten vor der COVID-19-Pandemie nur wenig internationale Anleger auf dem Schirm. Das Unternehmen, das bereits 2013 gegründet wurde, geriet erst im Jahr 2020 auf breiter Ebene in den Anlegerfokus, als einer der Wirkstoffe im Produktportfolio, ein Entzündungshemmer, als mögliches Corona-Medikament den Börsenwert massiv anstiegen liess. Von dem Kursplus ist inzwischen aber nichts mehr übrig.

Anleger verlieren die Geduld

Die Hoffnung auf Aviptadil, das von dem Schweizer Unternehmen als Produkt im Kampf gegen COVID-19 etabliert werden sollte, liess im Sommer 2020 viele Anleger auf grosse Gewinne hoffen. Und tatsächlich ging es für die Aktie von Relief Therapeutics in ebendiesem Jahr bis auf zeitweise 0,80 CHF nach oben, der Börsenwert des Biotech-Startups wurde innerhalb kürzester Zeit vervielfacht und Relief war an der Börse Milliarden wert.

Doch die Folgemonate brachten massive Probleme mit sich: Trotz andauernder Beteuerungen, die Studiendaten zum Medikament als Anwendung gegen COVID-19 seien ermutigend, kam es nicht zur Zulassung des Mittels. Ein Rechtsstreit mit dem Vertriebspartner NeuroPX belastete die ohnehin gereizte Anlegerstimmung zusätzlich: Die US-Amerikaner, die mit Relief einen Vertrag zur Entwicklung und Vermarktung der Corona-Hoffnung Aviptadil geschlossen hatten, wurde von den Schweizern wegen Verletzung des Kooperationspapiers verklagt. NeuroPX reagierte mit einer Gegenklage, in der Relief seinerseits eine Verletzung des Kooperationsvertrages sowie Verleumdung vorgeworfen wurde.

Konkret soll der US-amerikanische Vertriebspartner Daten aus klinischen Studien nicht an Relief weitergegeben haben, Relief soll unterdessen Schulden in Höhe von 4 Millionen US-Dollar bei dem Partnerunternehmen nicht beglichen haben. "Leider wurden viele dieser angeblichen Ausgaben nicht durch gültige, überprüfbare Rechnungen belegt, die belegen, dass diese Ausgaben im Rahmen des Kooperationsvertrags erstattungsfähig sind. Darüber hinaus herrscht Uneinigkeit zwischen den Parteien darüber, ob Ausgaben, die das im Kooperationsvertrag festgelegte Budget überschreiten, erstattungsfähig sind", hiess es in einer Mitteilung von NeuroPX.

Anleger reagierten verunsichert auf die Entwicklungen rund um Relief und insbesondere auf die Tatsache, dass das Unternehmen trotz grosser Erwartung mit der Zulassung für seine Corona-Hoffnung nicht voran kam. Die Relief-Aktie wurde in den Folgemonaten massiv abgestraft und sackte bis in den einstelligen Rappenbereich ab.

Erfolgshoffnung wird zum Albtraum für Anleger

Anleger, die sich noch nicht von ihren Relief-Aktien getrennt hatten, bekamen in der vergangenen Woche eine weitere Hiobsbotschaft: Das Datenüberwachungskomitee (DSMB, Data Safety Monitoring Board) der US-Behörde National Institutes of Health (NIH) hat empfohlen, die Studien um den Corona-Kandidaten Aviptadil einzustellen. Weitere Evaluationen seien aussichtslos, nachdem man bereits im April keinen Nutzen des Wirkstoffs nachweisen konnte, so Relief Therapeutics in einer Pressemitteilung. Die ohnehin bereits gebeutelte Aktie bekam einen weiteren Stoss und sackte um weitere 25 Prozent ab.

Biotech-Absturz keine Ausnahme

Investoren, die auf den nächsten grossen Hype in der Biotechbranche gehofft und eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie bei BioNTech erwartet hatten, haben mit Relief aufs falsche Pferd gesetzt. Doch sie stehen damit nicht alleine da, die Biotechbranche hat in der Vergangenheit diverse Male Anlegergelder in grossen Umfang vernichtet.

Auch beim deutschen CureVac-Konzern wurde während der Corona-Pandemie ein Produktkandidat als grosser Hoffnungsträger ins Feld geführt. Hier war es Hoffnung auf einen COVID-19-Impfstoff, auf den Anleger viel Geld wetteten und der Aktie des Börsenneulings damit einen massiven Aufschwung beschwerten. Doch das Unternehmen zog seinen Impfstoffkandidaten CVnCoV im Herbst 2021 aus dem laufenden Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zurück, was auch den bestehenden Vorvertrag mit der Europäischen Kommission ungültig machte. Der Grund für den Rückzug war eine vergleichsweise schwache Wirksamkeit des CureVac-Impfstoffes. Die CureVac-Aktie kostet aktuell nur etwas mehr als der Ausgabepreis der Aktien vor rund zwei Jahren.

Und auch am Schweizer Markt war Relief nicht der erste hochgelobte Biotechkandidat, der Anleger teuer zu stehen kam. Mit dem italienischen Biotechunternehmen Newron, das an der Schweizer Börse gehandelt wird, haben die Eidgenossen noch mindestens eine weitere wenig erfreuliche Börsenstory in ihren Annalen - hier wurde die Hoffnung auf ein Medikament gegen das Rett-Syndom zum Grab von Investorengeldern.

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: Screenshot,Relief Therapeutics

Nachrichten zu Relief Therapeutics

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • ?
Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Relief Therapeutics

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
Zu diesem Datensatz liegen uns leider keine Daten vor.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Börsen-Check: 2025 abgehakt und was 2026 richtig zählt! mit Robert Halver & Lars Erichsenr

Börsenjahr 2025 Rückblick & Ausblick 2026: Aktien, KI, Tech, Gold, Bitcoin, Inflation, Zinsen, Notenbanken und US-Dollar – was hat die Märkte 2025 bewegt und welche Trends prägen 2026?

David Kunz spricht mit Robert Halver und Lars Erichsen über die wichtigsten Entwicklungen für Privatanleger.

Im Video geht es um:

📈 Aktienmarkt 2025: Rekorde trotz Risiken, Zölle und Unsicherheit – wie einordnen?
🤖 KI: Mehr als „Nvidia & Chips“ – welche Branchen 2026 profitieren könnten.
💻 Tech & Magnificent 7: Klumpenrisiko oder weiter der Index-Treiber?
🌐 Marktbreite: Chancen bei Nebenwerten (Russell 2000) und Europa/MDAX.
🏅 Gold & Rohstoffe: Warum Edel- und Industriemetalle wieder wichtiger werden.
₿ Bitcoin & Krypto: Volatilität, Chancen und Risiken 2026.
🏦 Zinsen/Inflation/Fed: Geldpolitik, Schulden und Notenbanken als Markt-Treiber.
💱 USD/CHF: US-Dollar absichern – ja oder nein?

Zum Abschluss: Börsenausblick 2026 – realistische Szenarien und worauf Anleger jetzt achten sollten.

👉🏽 Mehr zum Börsenjahr 2025 & 2026

Börsen-Check: 2025 abgehakt und was 2026 richtig zählt! mit Robert Halver & Lars Erichsen

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’807.93 19.50 SJVBHU
Short 14’090.14 13.71 BFES1U
Short 14’621.94 8.81 SNABAU
SMI-Kurs: 13’242.80 23.12.2025 17:31:08
Long 12’707.63 19.65 SCQB1U
Long 12’430.06 13.78 S1FBQU
Long 11’904.24 8.95 S69BTU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com