Pharma- und Bankenbranche |
16.05.2023 22:06:00
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Citadel-CEO Ken Griffin setzt auf diese zwei Titel
Ken Griffin, CEO des Vermögensverwalters Citadel, gilt als ausgewiesener Marktkenner. Bei diesen zwei Unternehmen hat der Starinvestor in diesem Jahr bereits zugegriffen.
• 2seventy bio sagt Krebs den Kampf an
• Western Alliance Bancorporation gibt sich trotz Marktturbulenzen robust
Citadel-CEO und Hedgefonds-Manager Ken Griffin gehört mit einem geschätzten Vermögen von 35 Milliarden US-Dollar zu den reichsten Menschen der Welt (Stand: 10. Mai 2023). Über die Jahre hat sich Griffin den Ruf eines erfolgreichen Investors aufgebaut, der laut Forbes mit den ersten Trades bereits während seiner Studienzeit in Harvard begann. Mittlerweile gehört der Vermögensverwalter Citadel zu den wichtigsten Market-Makern und ist laut der Webseite für jeden fünften Trade an der Wall Street verantwortlich.
Aufgrund des Erfolgs von Griffin und seinem Unternehmen schauen Anleger stets gespannt auf die Investments, für die sich der Marktexperte entscheidet. In diesem Jahr hat Griffin bei zwei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zugeschlagen, wobei insbesondere das zweite Investment überraschen dürfte.
Krebstherapien im Fokus: 2seventy bio-Aktie
Das erste Unternehmen an dem sich der Starinvestor in diesem Jahr laut TipRanks bereits 2.051.053 Aktien und damit einen Anteil von 4,1 Prozent sicherte, ist der Biotech-Spezialist 2seventy bio. Wie aus der unternehmenseigenen Webseite hervorgeht, hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, der Krankheit Krebs den Kampf anzusagen: "Wir konzentrieren uns darauf, neue Therapien zu entdecken und zu entwickeln, die die Krebsbehandlungslandschaft ganz neu aufrollen. Wir kombinieren unser tiefes Wissen über Krebszellenbiologie und Genetik mit unserem Verständnis der Immunantwort auf Krebs, um unsere Pipeline voranzubringen".
Erfolge im ersten Quartal 2023
Wie aus dem Quartalsbericht des Unternehmens für die ersten drei Monate des Jahres 2023 hervorgeht, kann 2seventy auf einige Erfolge zurückblicken. So hat das Medikament Abecma, welches in Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb (BMS) hergestellt wird, im ersten Jahresviertel Umsätze von 118 Millionen US-Dollar generiert, was im Vergleich zum Vorquartal einem Wachstum von 26 Prozent entspricht und verglichen mit dem Vorjahr gar einem Plus von 111 Prozent. Abecma wird als Therapie gegen Multiples Myelom angewendet, eine Krebserkrankung der Knochen und des Knochenmarks. Aufgrund dieses Erfolgs geht das Unternehmen nun davon aus, dass das obere Ende des Umsatz-Ausblicks von 470 bis 570 Millionen US-Dollar erreicht werden kann. Die Kooperation mit BMS sei genau 50:50 aufgeteilt, im ersten Quartal hätte mit Abecma bereits ein positiver Barmittelfluss erreicht werden können. Zwischen 2024 und 2025 geht 2seventy davon aus, dass zwischen 200 und 300 Millionen US-Dollar operativer Gewinn mit dem Medikament generiert werden können.
Partnerschaft mit Novo Nordisk
Auch mit Novo Nordisk verbindet 2seventy bio eine Partnerschaft. So betreiben die beiden Unternehmen ein gemeinsames Forschungsprogramm, welches sich auf ein in vivo Gene Editing für die Bluterkrankheit Hämophilie A konzentriert. Laut dem Quartalbericht wurde hier jüngst ein Meilenstein erreicht, der eine Meilensteinzahlung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar von Novo Nordisk an 2seventy mit sich brachte.
Das macht die 2seventy bio-Aktie
Auch an der Börse kommt die 2seventy-Aktie gut an. So konnte das an der NASDAQ gelistete Papier seit Jahresbeginn bereits 25,8 Prozent an Wert hinzugewinnen. Alle sechs FactSet-Analysten, die die Aktie bewerten, empfehlen den Anteilsschein zum Kauf. Das mittlere Kursziel von 28,167 US-Dollar liegt dabei auch deutlich über dem letzten Schlusskurs von 11,79 US-Dollar (Stand ist der 10. Mai 2023).
Marktturbulenzen trotzen: Western Alliance Bancorporation-Aktie
Das zweite Unternehmen, welches sich Ken Griffin in diesem Jahr ins Portfolio holte, kommt aus dem Bankensektor. Die Auswahl der Aktie dürfte angesichts der jüngsten Turbulenzen rund um US-Regionalbanken jedoch überraschen, denn es handelt sich um Western Alliance Bancorporation. Seit Jahresbeginn hat Ken Griffin 4'468'967 Aktien des Finanzinstituts gekauft. Insgesamt kommt der Starinvestor auf 5'781'968 Anteilsscheine und damit auf einen Anteil an der Bank von 5,3 Prozent, wie TipRanks berichtet.
Management weist Bericht um Verkauf des Geldinstituts zurück
Die Bank Western Alliance Bancorporation war erst kürzlich im Zuge der Debatte um die Bankenkrise in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt, nachdem die Financial Times mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet hatte, das Unternehmen prüfe den Verkauf des gesamten Finanzinstituts oder von Teilen des Geldhauses. Die Aktie stürzte daraufhin bis zum Handelsschluss an der NYSE um knapp 40 Prozent ab. Das Dementi von Western Alliance mit der Aussage, der Bericht sei "absolut falsch", liess nicht lange auf sich warten. Die Western Alliance Bank ist im Übrigen nur eine von vielen Banken, die wie die Bank of Nevada, die Bridge Bank und die First Independent Bank zur Western Alliance Bancorporation gehören.
Robuste Quartalsbilanz
Mitte April hatte die Bank eine robuste Quartalsbilanz vorgelegt, die bereinigte Netto-Einnahmen in Höhe von 712,2 Millionen US-Dollar offenbarte. Das EPS konnte von 2,22 US-Dollar im ersten Quartal 2022 auf 2,30 US-Dollar gesteigert werden. Damit wurden die Vorabprognosen jeweils übertroffen. "Die Flexibilität unserer diversifizierten, nationalen Geschäftsbankenstrategie mit einer breiten Palette von wertsteigernden Einlagekanälen und tiefen Geschäftskundenbeziehungen in einer Vielzahl von Sektoren und Regionen haben gemeinsam zur Widerstandsfähigkeit unseres Unternehmens angesichts der jüngsten Turbulenzen in der Bankenbranche beigetragen", wird Präsident und CEO Kenneth A. Vecchione in dem Bericht zitiert.
Kein ungewöhnlicher Abfluss der Einlagen
Anfang Mai gab Western Alliance in einer weiteren Pressemitteilung in Reaktion auf die Marktturbulenzen bekannt, dass keine ungewöhnlichen Einlage-Abflüsse verzeichnet worden seien. So hätten die Einlagen zum Quartalsende 47,6 Milliarden US-Dollar betragen, am 1. Mai seien es bereits 48,2 Milliarden US-Dollar gewesen und am 2. Mai 48,8 Milliarden US-Dollar. Die Einlagen seien auch weiterhin sicher.
Ken Griffin übt Kritik an Einlagen-Garantie bei SVB-Pleite
Die Bankenkrise in den USA hatte mit dem Zusammenbruch des auf Kryptowährungen spezialisierten Finanzkonzerns Silvergate Capital Anfang März ihren Anfang genommen, später folgte die Pleite der Silicon Valley Bank sowie der Verkauf der First Republic Bank an JPMorgan. Bei der Pleite der Silicon Valley Bank hatten US-Finanzministerin Janet Yellen, Fed-Chef Jerome Powell sowie die US-Einlagensicherung FDIC gemeinsam bekannt gegeben, dass alle Einlagen vollständig geschützt seien - also auch diejenigen, die die von der Einlagensicherung besicherten 250'000 US-Dollar übersteigen. Ken Griffin hatte damals diese Einlagen-Garantie als Fehler der Fed bezeichnet: "Die USA sollen eine kapitalistische Wirtschaft sein, und diese zerbricht vor unseren Augen. Es gab einen Verlust an finanzieller Disziplin, da die Regierung die Einleger vollständig gerettet hat." Interessant wäre in diesem Zusammenhang zu sehen, ob Griffin auch weiterhin dieser Meinung bleibt, wenn die Krise doch noch auf die Western Alliance Bancorporation übergreifen sollte.
Das macht die Western Alliance-Aktie
Die Aktie des Unternehmens hat angesichts der grassierenden Unsicherheit an der Börse einen schweren Stand. So verlor das Papier seit Jahresbeginn an der NYSE bisher rund 54 Prozent an Wert. Analysten bleiben dem Anteilsschein jedoch weiterhin treu und scheinen weiterhin an die Widerstandskraft der Bank zu glauben. Von den 15 FactSet-Analysten, die den Anteilsschein bewerten, empfehlen 14 das Papier zum Kauf, während einer auf "Hold" setzt. Das mittlere Kursziel liegt bei 57,767 US-Dollar und damit sehr deutlich über dem letzten Schlusskurs von 27,48 US-Dollar (Stand ist der 10. Mai 2023).
Redaktion finanzen.ch
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