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Experten-Kolumne 30.01.2017 16:12:45

Europäische Aktien manövrieren sich durch Unsicherheit

Kolumne

Wären wir gezwungen, ein übergeordnetes Anlagethema für das Jahr 2016 zu identifizieren, dann liesse sich das vergangene Jahr wohl mit dem Begriff "Unsicherheit" am besten und einvernehmlichsten beschreiben.

Politische Turbulenzen, der im Aufstieg befindliche Populismus, sich ändernde Politiktrends - dies sind nur einige wenige der beunruhigenden Aspekte, die sich während des Jahres an den globalen Märkten bemerkbar machten, insbesondere in Europa. Hier beherrschten die Entscheidung Grossbritanniens für einen Austritt aus der Europäischen Union und unlängst die Niederlage von Premierminister Renzi im italienischen Verfassungsreferendum und sein daraus resultierender Rücktritt das Geschehen.

Abgesehen von den Schlagzeilen stimmt aber auch, dass sich die Lage in Europa bessert, zumal eine leichte wirtschaftliche Erholung zu verzeichnen ist. Die globalen Wachstumserwartungen sind ebenfalls positiver als noch vor zwölf Monaten und profitieren von der wachstumsfreundlichen Haltung des designierten US-Präsidenten Donald Trump und der Stabilisierung von Chinas Wirtschaft. Da 2017 eine Reihe von Wahlen in Europa ansteht, dürfte die Politik weiterhin für Unsicherheit und kurzfristig für Marktvolatilität sorgen. Die Massnahmen der Zentralbanken könnten ebenfalls wesentlichen Einfluss auf die Anlegerstimmung und Richtung der Märkte nehmen. Insgesamt fielen die politischen Initiativen in Europa unterstützend aus, und die Region hat sich mittlerweile aus den Gefilden der extremen Sparpolitik etwas zurückgezogen.

Augen bleiben auf Europäische Zentralbank gerichtet

Nichtsdestotrotz wird die Diskussion über die künftige Effektivität der geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) auch 2017 im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Da die Inflation kurzfristig wohl kaum den Zielwert der EZB erreichen wird, erachtete es die Europäische Zentralbank bereits als angebracht, ihr Wertpapierkaufprogramm zu verlängern. Ferner wurden Stimmen für eine potenzielle fiskalpolitische Expansion laut, um Europas Erholung zusätzlich auf die Sprünge zu helfen. Wir glauben jedoch nicht, dass sich hier viel tun wird. Denn Länder, die sich derlei Massnahmen leisten könnten, darunter Deutschland, brauchen sie eigentlich nicht, und diejenigen, die einer solchen fiskalpolitischen Unterstützung bedürfen, können sie sich wiederum eigentlich nicht leisten.

Die Dynamik verbessert sich

Auf Marktebene glauben wir, dass die Bewertungen in Europa angemessen sind und dass Spielraum für eine bedeutende Erholung zu einem gewissen Zeitpunkt besteht, sollten die Gewinne nachhaltig zulegen. Die Gewinnerwartungen scheinen die Talsohle durchschritten zu haben, und es gibt erste Anzeichen auf eine sich bessernde Dynamik. Damit wäre nach Jahren fortlaufender Abwärtskorrekturen an den Prognosen aus unterschiedlichen Gründen eine Kehrtwende vollzogen. Das Bewertungsargument war lange Kernstück der Anlagethese in Bezug auf Europa. Die Bewertungen europäischer Aktien sind im historischen Vergleich alles andere als ausgereizt: Auf der Basis normalisierter Gewinne (Durchschnitt der letzten zehn Jahre) werden die Aktien derzeit zu angemessenen Niveaus gehandelt. Auch in relativer Hinsicht weisen europäische Aktien gegenüber den meisten anderen massgeblichen Märkten weltweit deutliche Bewertungsabschläge auf, während der Unterschied zwischen den Bewertungen in Europa und vor allem in den USA derzeit sehr stark ausfällt.

Ermutigender Ausblick auf Unternehmensgewinne

In den letzten fünf Jahren nahmen die Konsensschätzungen zum Gewinnwachstum in Europa einen eindeutigen Verlauf: Jedes Jahr begann mit allzu optimistischen Erwartungen, die dann durch verschiedene Faktoren untergraben wurden. In den Jahren 2015-2016 waren es die Schwäche im Rohstoffsektor bzw. der einbrechende Ölpreis und in den Jahren 2013-2014 die sich abschwächenden Schwellenländer, insbesondere China. Davor war insbesondere die hausgemachte markante Konjunkturschwäche in Europa ein wesentlicher Grund. Unterdessen prägte die strukturelle Schwäche des Bankensektors, der schmerzliche Anpassungen bezüglich "auf längere Zeit niedrigerer" Zinsen vornehmen musste, diesen Berichtszeitraum fortlaufend.

Mit Beginn des Jahres 2017 haben diese negativen Einflüsse jedoch grösstenteils nachgelassen und sich sogar leicht ins Positive verkehrt. Unlängst haben sich die Rohstoffpreise erholt, was den Sektoren Erdöl & Erdgas und Grundstoffe zugutekommen sollte. Die Lage in Asien scheint sich zu verbessern, da China ein stetigeres Wachstum aufweist, während sich die Binnenwirtschaft ebenfalls allmählich (aber immerhin) verbessert. Selbst die Banken in Europa tragen das Ihrige zum positiven Gewinnausblick bei. Nachdem die Gewinnerwartungen in den letzten Jahren derart niedrige Niveaus erreicht hatten, konnten wir bei einigen Banken in der letzten Gewinnsaison überraschend positive Ergebnisse ausmachen. Wir warten in den USA mehr politische Klarheit ab, aber insgesamt erscheint uns das Wirtschaftsumfeld ermutigender als noch vor zwölf Monaten. Sollte in Europa ein Gewinnwachstum im oberen einstelligen Bereich zu verzeichnen sein, dann dürfte dieses den Märkten zugutekommen, insbesondere angesichts derart günstiger Bewertungen.

Dean Tenerelli, Portfolio Manager European Equity, T. Rowe Price

Dean Tenerelli: Portfolio Manager, T. Rowe Price

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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