Wall-Street-Titanen |
16.12.2017 23:59:00
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In Jahre in der Zukunft: Sind Goldman Sachs, BlackRock und Blackstone noch immer die Titanen der Wall Street?
Die drei Schwergewichte Goldman, BlackRock und Blackstone sitzen an der Wall Street noch fest im Sattel. Dank ganz neuer Herausforderungen könnte sich dies jedoch in wenigen Jahren schon ändern. Welches der drei Häuser wird sich dauerhaft halten können?
Aufbruch in neue Geschäftsfelder
Die Goldman Sachs Group will, aufgrund der Bankenregulierungsmaßnahmen und wegen gedämpfter Nachfrage, verstärkt auf vermögensverwaltende Geschäfte wie Investment Management und Digital Banking setzen. Während das traditionelle Geldhaus noch um die Gunst der Aktionäre kämpft, setzt die Blackstone Group hingegen auf die Lust der Anleger auf alternative Anlagen. Dabei hat Blackstone durchaus Kleinanleger im Visier und prescht damit in ein Territorium vor, das wiederum traditionell von BlackRock dominiert wird. Dadurch wird BlackRock an einer empfindlichen Stelle getroffen. Eine Preisschlacht mit Blackstone bei passiven Fonds könnte fatale Folgen für den Umsatz von BlackRock haben. BlackRock muss sich daher seinerseits nach Alternativen umsehen und will sich daher besser als Daten- und Serviceanbieter positionieren.
Blackstone verdient kräftig an alternativen Geldanlagen - BlackRock setzt auf Low-Cost
Blackstone hat das Alternativgeschäft längst für sich entdeckt und verdient hervorragend, nun, da Investoren rekordverdächtige Summen in alternative Anlagen stecken, um noch akzeptable Renditen zu erwirtschaften. Aber so viel Geld Investoren für renditestarke Investments auch bereit sind zu zahlen, so wenig wollen sie für passive Produkte ausgeben, die sich am Markt orientieren. In diese Nische stößt jedoch BlackRock vor. Mit seinen Low-Cost-Angeboten wie ETFs verzeichnete der Vermögensverwalter im ersten Halbjahr dieses Jahres Zuflüsse von satten 138,2 Milliarden US-Dollar. BlackRock hat jedoch noch größere Ambitionen und will sich verstärkt um das Zuschneiden von Portfolios auf die spezifischen Bedürfnisse einzelner Kunden fokussieren. Dafür stellt sich BlackRock auch technische Lösungen vor. "BlackRock will die treibende Kraft des Investment-Ökosystems werden", sagte Präsident Rob Kapito in einem Interview.
Goldman kämpft an zwei Fronten
Goldman möchte hingegen beide Bereiche abdecken und verwaltet gleichzeitig das Privatkapital vermögender Kunden und Institutionen, während es andererseits eine ganze Reihe ETFs an Kleinanleger veräußert. Auch wenn das ETF-Geschäft von Goldman gegenüber dem von BlackRock eher klein ist, hat es in letzter Zeit massiv angezogen und könnte für Goldman durchaus zukunftsfähig sein. Goldman Sachs‘ Vorstandsvorsitzender, Lloyd Blankfein, setzt auf neue Wachstumsfelder, um sich den Regulierungen nach der Finanzkrise entgegenzustemmen. Das ist bitter nötig. Lange hat Goldman Sachs auf seine dezidierten Marktkenntnisse und darauf aufbauend auf das Beratungsgeschäft gesetzt. Weiter steigende Märkte und geringe Volatilität erschweren dieses Geschäft jedoch zunehmend. Auch wenn ETFs am Markt gut ankommen - der Preiskampf im ETF-Geschäft dürfte auch in Zukunft eine große Herausforderung für alle Wall Street-Größen bleiben.
BlackRock surft auf der Welle der passiven Investments - doch wie lange noch?
Bislang kann BlackRock im Preiskampf der immer billigeren ETFs gut mithalten. So sagte das Haus laut "Bloomberg", dass es den Umsatzverlust durch die Senkung seiner ETF-Preise in weniger als einem Jahr wieder ausgeglichen habe. Am Ende des dritten Quartals machten passive Strategien einschließlich ETFs und Anlagemöglichkeiten auf einen Index satte 65 Prozent des gesamten von BlackRock verwalteten Vermögens und 41 Prozent des Umsatzes aus. Auch dann, wenn sich der Trend wieder hin zu aktiven Investments drehen sollte, sieht Kapito keinen Grund zur Beunruhigung. BlackRock verfüge noch über eine Reihe attraktiver Angebote, die eine solche Strömung abdecken könnten.
Herausforderungen und Pläne in naher Zukunft
Alle drei Wall Street-Größen werden in den nächsten Jahren ihre eigenen Herausforderungen zu bestehen haben. So wird sich Blackstone etwa in nicht allzu ferner Zukunft um die Nachfolge des amtierenden CEO Steve Schwarzman kümmern müssen, worauf die Branche bereits ungeduldig wartet. Außerdem möchte Blackstone seinen Kundenstamm erweitern und hat dabei besonders die gewöhnlichen Sparer im Blick. Schwarzman selbst sagte gegenüber "Bloomberg", der Zugang zu solchen nicht-akkreditierten Investoren sei einer "der Träume" von Blackstone. Überhaupt arbeitet Blackstone stetig daran, seine Kundenbasis weiter zu diversifizieren auf der Suche nach weiteren nachhaltigen Kapitalquellen. Dabei muss Blackstone über den Tellerrand blicken und neben seinen Kernbereichen Private Equity, Immobilien und Kredite neue Geschäftsfelder erschließen.
BlackRock hingegen muss weiter an seinem "Stock-Picking-Konzept" arbeiten, welches inzwischen gegenüber dem der Mitbewerber abzufallen droht. Auch auf seinem Alternativgeschäft will der Vermögensverwalter weiter aufbauen. Derzeit verwaltet BlackRock im Alternativgeschäft 131 Milliarden US-Dollar.
Goldman Sachs rüstet sich für die Zukunft, indem die Bank Privatkundeneinnahmen sammelt, um sie für einen neuen Online-Kreditgeber namens Marcus zu verwenden. Nach einem im September von Co-Präsident Harvey Schwartz formulierten Plan, soll "Marcus" gemeinsam mit einem Private-Wealth-Unternehmen und anderen Asset-Management-Unternehmen für 50 Prozent des Umsatzwachstums des Unternehmens in drei Jahren verantwortlich sein.
Führungsposition hängt von Wandelbarkeit ab
Letztendlich wird die Zukunft alle drei Wall-Street-Größen weg von ihren angestammten Gebieten treiben. Wer sich auch in zehn Jahren noch an der Spitze halten will, muss Wandlungsfähigkeit beweisen. Dieser Weg wird Goldman, Blackstone und BlackRock auch zwangsläufig in das Territorium der Konkurrenz führen. Um auf diesen neuen Feldern auch neben der Konkurrenz bestehen zu können, müssen alle drei Häuser ihr Entwicklungspotenzial ausschöpfen und kundenorientiert wirtschaften. Welches Konzept nachhaltig erfolgreich sein wird, wird sich in wenigen Jahren bereits entschieden haben. Ob der Trend nachhaltig hin zu billigeren Investments geht oder ob der Wind sich noch einmal drehen wird, ist ungewiss. Fakt ist jedoch: Die Entscheidung werden die Kunden treffen.
Redaktion finanzen.ch
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