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Kapitalerhöhung in Planung 08.07.2021 16:41:00

Lufthansa-Aktie fester: Lufthansa beschafft sich erneut 1 Milliarde Euro am Anleihemarkt - bis September nahezu komplettes Netz im Angebot

Lufthansa-Aktie fester: Lufthansa beschafft sich erneut 1 Milliarde Euro am Anleihemarkt - bis September nahezu komplettes Netz im Angebot

Die Deutsche Lufthansa nimmt erneut den Anleihemarkt für eine Milliardenemission in Anspruch.

Platziert wurden zwei Mal je 500 Millionen Euro mit Laufzeiten von drei und acht Jahren, wie der Luftfahrtkonzern mitteilte. Ferner bereitet der Konzern eine Kapitalerhöhung vor.

Zuletzt im Februar hatte die Airline 1 Milliarde Euro mit einer Anleihe eingesammelt. Während der Erlös damals zur vorzeitigen Tilgung eines KfW-Darlehens verwendet worden war, soll das Geld jetzt der Liquiditätsstärkung dienen. Die Tranche mit Laufzeit bis 2024 wird mit 2,0 Prozent jährlich verzinst, die Tranche mit Laufzeit bis 2029 mit 3,5 Prozent.

"Die beiden Tranchen über drei und acht Jahre passen bestmöglich in unser Fälligkeitenprofil", sagte Finanzchef Remco Steenbergen. "Darüber hinaus können wir uns am Kapitalmarkt im Vergleich zu den Stabilisierungsmassnahmen günstiger finanzieren." Die Lufthansa arbeite konsequent an der Restrukturierung, um die staatlichen Stabilisierungsmassnahmen "so schnell wie möglich zurückzuführen", so Steenbergen.

Vorbereitet wird eine Kapitalerhöhung. Deren Erlös soll zur Rückzahlung von Stabilisierungsmassnahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und zur Wiederherstellung einer nachhaltigen und langfristig effizienten Kapitalstruktur beitragen, hiess es. Über Zeitpunkt sowie Umfang hätten Vorstand und Aufsichtsrat noch keine Entscheidung getroffen. Auch der WSF hat dabei ein Mitspracherecht.

Im Mai vergangenen Jahres hatte die Lufthansa finanzielle Unterstützung im Umfang von 9 Milliarden Euro vom Bund bekommen.

Lufthansa will bis September nahezu komplettes Netz anbieten

Die Lufthansa-Airline-Gruppe baut das Flugangebot trotz Corona-Reisebeschränkungen weiter aus. "Wir haben entschieden, dass wir bis September nahezu alle Flugziele wieder anbieten, um ein vollwertiges Angebot für Privat- und Geschäftsreisende zu haben", sagte Netzplaner Heiko Reitz in einem Interview mit dem Magazin "Capital".

Allerdings werden die Strecken mit geringeren Frequenzen geflogen. Die bisherige Kapazitätsplanung gilt einer Lufthansa-Sprecherin zufolge weiter. Für das Gesamtjahr werden im Schnitt 40 Prozent der Sitzplätze des Vorkrisenjahrs 2019 angeboten. Über den Sommer wird das Angebot schrittweise hochgefahren auf bis zu 70 Prozent der Vorkrisenkapazität.

Die Swiss gibt die durchschnittliche Kapazität für den Sommer etwas tiefer an als der Mutterkonzern: "Die durchschnittliche Kapazität, sprich die Flugproduktion, für diesen Sommer liegt bei 50 bis 55 Prozent gegenüber 2019", bekräftigte Unternehmenssprecher Marco Lipp auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP frühere Angaben in dieser Grössenordnung. Für das Gesamtjahr rechnet die Swiss aber analog mit der Lufthansa mit einem Angebot von 40 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr.

Swiss wieder mit über 90 Prozent der Reisestrecken

Im Hochsommer fliegt die Swiss insgesamt wieder 125 Ziele an, 85 ab Zürich und 40 ab Genf. Damit decke sie folglich mehr als 90 Prozent des Streckennetzes im Vergleich zu 2019 ab, sagte Lipp. Ab wann wieder das ganze Streckennetz abgedeckt werde, sei im Moment aber noch nicht klar. "Dies ist unter anderem von den weiteren Entwicklungen abhängig", sagte er.

Mitte Juni noch hatte die Fluggesellschaft angegeben, die Nachfrage im Hochsommer sei zwar nur halb so hoch wie vor der Pandemie, die Buchungen hätten im Hinblick auf die anstehenden Sommerferien aber deutlich zugenommen. Jetzt, nur wenige Wochen später, ist die Delta-Variante weiter auf dem Vormarsch und die Lambda-Variante droht bereits zur nächsten Problemvariante zu werden.

Auf die Fragen, welchen Einfluss die Delta-Variante auf die Buchungen hat, sagte er: "Wir haben im Allgemeinen festgestellt, dass ein Anstieg der Fallzahlen oder eine Änderung der Einreise- bzw. Quarantänebestimmungen zu einer Veränderung des Buchungsverhaltens beziehungsweise zu Umbuchungen führt."

Als Beispiel nannte er Grossbritannien: Seit das Land auf der Quarantäneliste des Bundes stehe, habe die Nachfrage nach Flügen dorthin abgenommen. Dafür reisten wieder mehr Leute nach Berlin, nachdem die Einreisebestimmungen in Deutschland gelockert worden waren.

Die Lufthansa-Aktie gewinnt am Donnerstag im XETRA-Handel zeitweise um 0,33 Prozent auf 9,84 Euro.

DJG/rio/mgo

(END) Dow Jones Newswires

FRANKFURT (Dow Jones) / (awp international)

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Bildquelle: Kvini / Shutterstock.com

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