06.07.2017 18:39:49
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MÄRKTE EUROPA/Steigende Marktzinsen belasten Europas Börsen
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter anziehende Marktzinsen haben Europas Börsen am Donnerstag zugesetzt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war über die psychologisch wichtige 0,5-Prozenthürde gestiegen und lag bei Börsenschluss bei 0,57 Prozent - das war der höchste Stand sei Anfang 2016. Analysten sahen Aufwärtspotenzial bis auf 70 oder sogar 80 Basispunkte. "Was die Aktienmärkte verunsichert, ist die Schnelligkeit des Renditeanstiegs", sagte ein Händler.
Der Dax verlor 0,6 Prozent auf 12.381 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 3.462 Zähler nach unten. Auch die politischen Risiken rund um Nordkorea drückten auf die Stimmung. Nach dem Test einer Interkontinentalrakete hat US-Präsident Donald Trump dem Land mit ernsten Konsequenzen gedroht. Die Antwort werde "sehr stark" ausfallen. Ein möglicher Militärschlag hätte massive Auswirkungen auf die gesamte asiatische Region.
Die steigenden Marktzinsen sowie ein schwächer als erwartet ausgefallener ADP-Arbeitsmarktbericht hievten den Euro über die Marke von 1,14 Dollar. Die US-Privatwirtschaft hat im Juni 158.000 neue Stellen geschaffen. Erwartet worden war ein Plus von 180.000. Der ADP-Bericht lieferte möglicherweise eine negative Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag bekannt gegeben wird. Im Mai waren die Zahlen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Euro ging bei Börsenschluss bei 1,1405 Dollar um.
Protokolle der Zentralbanken lassen die Märkte kalt Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll setzte derweil keine größeren Akzente am Markt. Das Fed-Protokoll lieferte keinen konkreten Fahrplan für ein Herunterfahren der Notenbankbilanz. "Die FOMC-Minutes der Juni-Sitzung haben im Großen und Ganzen die Markterwartung bestätigt und den Dollar dementsprechend kalt gelassen", so die Devisenstrategen der Commerzbank. Auch das am Mittag veröffentlichte EZB-Protokoll bewegte die Märkte nicht größer.
Versorgerwerte gehörten zu den Hauptverlierern am deutschen Aktienmarkt. RWE fielen um 1,1 Prozent und Eon um 1,8 Prozent. Händler verwiesen auf den Renditeanstieg bei Bundesanleihen. "Versorger gehören zu den Hauptverlierern steigender Zinsen aufgrund ihrer hohen Verschuldung", sagte ein Händler. Umgekehrt waren Finanzwerte gesucht. Europaweit gewannen Bankenwerte 1,3 Prozent, während es für den Versorgersektor um 0,8 Prozent nach unten ging.
Für Automobilaktien ging es an der Pariser Börse kräftig nach oben. Auslöser waren Berichte, wonach Frankreich den Verkauf von Fahrzeugen mit Diesel- bzw. Ottomotoren bis 2040 verbieten wolle. Den Haushalten soll der Umstieg auf umweltfreundlichere Modelle durch eine Abwrackprämie erleichtert werden. Über deren Höhe machte Umweltminister Nicolas Hulot zwar keine Angaben, die Ankündigung allein stützte allerdings den Sektor. Peugeot stiegen um 2,8 Prozent und Renault um 1,6 Prozent.
Cerberus will angeblich bei Commerzbank einsteigen Die Aktie der Commerzbank stellte mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent den größten DAX-Gewinner. Als Kurstreiber machten Händler neben den steigenden Renditen einen Kreisebericht von Bloomberg aus, wonach der Finanzinvestor Cerberus erwäge, einen Minderheitsanteil von 2 Prozent an der Bank zu erwerben. "Gut auch für alle anderen Banken in der Branche wie die Deutsche ist die Begründung", sagte ein Händler. Cerberus wolle wegen sich verbessernden Aussichten der Bankenbranche in Europa einsteigen. Deutsche Bank gewannen 2,1 Prozent.
Das DAX-Schlusslicht stellte die Aktie von Prosiebensat.1, die 3,5 Prozent verlor. JP Morgan stellte mit Blick auf die Senderkette fest, dass sich im zweiten Quartal die Fernsehwerbetrends weiter verschlechtert hätten - vor allem in Deutschland und in Spanien. Hierbei handele es sich um eine neue Entwicklung, die das wichtigste Argument für den Besitz von Aktien von Fernsehsendern zunichte machte. Nach der Einigung auf eine strategische Allianz mit John Deere gewannen Wacker Neuson 2,4 Prozent.
Die weltweite Cyberattacke Ende Juni belastete den Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser. Das Unternehmen hat in der Folge die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Für die Aktie ging es um 1,5 Prozent nach unten. Sodexo verloren 6,9 Prozent, nachdem das Unternehmen erneut die Umsatzprognose gesenkt hatte.
=== Euro-Stoxx-50 3.462,06 -16,35 -0,5% +5,2% Stoxx-50 3.119,77 -23,27 -0,7% +3,6% Stoxx-600 380,43 -2,56 -0,7% +5,3% XETRA-DAX 12.381,25 -72,43 -0,6% +7,8% FTSE-100 London 7.337,28 -30,32 -0,4% +2,7% CAC-40 Paris 5.152,40 -27,69 -0,5% +6,0% AEX Amsterdam 509,94 -1,41 -0,3% +5,5% ATHEX-20 Athen 2.187,14 -1,36 -0,1% +25,6% BEL-20 Brüssel 3.822,94 -16,02 -0,4% +6,0% BUX Budapest 35.615,00 +316,86 +0,9% +11,3% OMXH-25 Helsinki 3.985,44 -20,17 -0,5% +8,3% ISE NAT. 30 Istanbul 123.615,16 -88,94 -0,1% +29,4% OMXC-20 Kopenhagen 989,07 -8,28 -0,8% +11,9% PSI 20 Lissabon 5.203,30 -34,20 -0,7% +10,5% IBEX-35 Madrid 10.498,40 -25,20 -0,2% +12,3% FTSE-MIB Mailand 21.084,19 +144,80 +0,7% +9,6% RTS Moskau 1.011,79 +3,91 +0,4% -12,2% OBX Oslo 628,07 -0,21 -0,0% +1,7% PX-GLOB Prag 0,00 0,00 0,0% +8,4% OMXS-30 Stockholm 1.620,99 -6,22 -0,4% +6,8% WIG-20 Warschau 2.300,74 -6,75 -0,3% +18,1% ATX Wien 3.151,42 +7,30 +0,2% +20,4% SMI Zürich 8.886,95 -67,15 -0,7% +8,1%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1410 +0,63% 1,1339 1,1340 +8,5% EUR/JPY 129,30 +0,81% 128,27 128,34 +5,2% EUR/CHF 1,0990 +0,42% 1,0945 1,0944 +2,6% EUR/GBP 0,8801 +0,48% 0,8758 1,1397 +3,3% USD/JPY 113,32 +0,17% 113,13 113,16 -3,1% GBP/USD 1,2965 +0,15% 1,2946 1,2924 +5,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,15 45,13 +2,3% 1,02 -18,9% Brent/ICE 48,69 47,79 +1,9% 0,90 -17,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.223,88 1.226,90 -0,2% -3,02 +6,3% Silber (Spot) 15,98 16,09 -0,7% -0,11 +0,3% Platin (Spot) 909,25 911,50 -0,2% -2,25 +0,6% Kupfer-Future 2,65 2,65 -0,1% -0,00 +5,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
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July 06, 2017 12:09 ET (16:09 GMT)
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