Oberes Ende der Spanne |
15.11.2018 17:52:00
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Nach leichtem Umsatz- und Gewinnplus: Linde zuversichtlich für 2018 - Aktie legt zu
Der Gasekonzern Linde, der erst kürzlich erfolgreich die Übernahme des US-Wettbewerbers Praxair unter Dach und Fach gebracht hat, ist gut durch die ersten neun Monate dieses Jahres gekommen und von daher zuversichtlich, bei Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr am oberen Ende der Bandbreiten rauszukommen.
Bereinigt um Währungseffekte sowie die erstmalige Anwendung der neuen Bilanzierungsregel IFRS 15 erhöhte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 4,8 Prozent auf 13,050 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis legte währungsbereinigt um 9 Prozent auf 3,301 Milliarden Euro zu. Bei der operativen Konzernmarge erreichte Linde 25,3 Prozent nach 23,9 Prozent vor einem Jahr.
Der Umsatz der Sparte Engineering kletterte per Ende September um 11,2 Prozent auf 2,011 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte auf 205 von 152 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum zu. In der Gase-Sparte setzte Linde im Berichtszeitraum 10,908 Milliarden Euro um und damit 3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bereinigt um Währungseffekte sowie um den Erstanwendungseffekt von IFRS 15 betrug das Umsatzwachstum im Gase-Geschäft 4,5 Prozent. Zusätzlich bereinigt um Erdgaspreiseffekte, also auf vergleichbarer Basis, betrug das Umsatzplus 4,2 Prozent. Das operative Ergebnis lag mit 3,260 Milliarden Euro um 1,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Mit Blick auf das Gesamtjahr geht Linde, die jetzt den juristischem Sitz in Irland hat und operativ aus den USA geführt wird, davon aus, dass Umsatz und Ergebnis für den Konzern und für die Gase-Sparte am oberen Ende der prognostizierten Bandbreiten liegen werden. Die Prognosespanne ist bei Linde traditionell breiter gefasst. Der bereinigte Konzernumsatz 2018 soll auf dem Niveau des Vorjahres liegen und im besten Fall um bis zu 4 Prozent steigen. Das bereinigte operative Konzernergebnis soll innerhalb einer Bandbreite liegen, die vom Vorjahresniveau bis zu einem Plus von 5 Prozent reicht. Für die Rendite auf das eingesetzte Kapital strebt Linde einen Wert von rund 10 Prozent an.
In der Gase-Sparte sollen das um die Effekte von IFRS 15 und um Währungseffekte bereinigte Erlöswachstum zwischen dem Vorjahresniveau und einem Plus von 4 Prozent liegen. Das währungsbereinigte operative Ergebnis soll innerhalb einer Bandbreite liegen, die vom Vorjahresniveau bis zu einem Plus von 5 Prozent reicht.
Im Anlagenbau geht Linde davon aus, 2018 rund 2,6 Milliarden Euro umzusetzen. Bisher war eine Bandbreite von 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Bei der operativen Marge für die Engineering Division plant Linde nun mit rund 10 Prozent nach bislang rund 9 Prozent.
Linde und Praxair müssen ihre Geschäfte derzeit noch unabhängig voneinander führen. Der Grund ist, dass das ursprünglich geschnürte Verkaufspaket von Linde und Praxair den US-Behörden für eine Fusionsfreigabe nicht ausgereicht hatte. Deswegen mussten Linde und Praxair weitere, schmerzhafte Zugeständnisse machen. Die FTC hat die Verkäufe mit einer Frist versehen: Sie müssen bis zum 29. Januar vollzogen werden. Sollten die Konzerne das nicht schaffen, würden diese Unternehmensteile nach Vorgaben der Behörde verkauft. Die Fusion würde daran nicht scheitern, aber bis zum Ende dieser Frist müssen die Geschäfte getrennt geführt werden.
Im XETRA-Handel kamen die Zahlen bei Anlegern zunächst gut an. Die Linde-Aktien legten zwischenzeitlich 1,58 Prozent auf 138,20 Euro zu, gingen dann aber doch marginale 0,08 Prozent leichter bei 191,90 Euro aus dem Handel.
FRANKFURT (Dow Jones)
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