Milliarden-Deal |
06.12.2019 17:57:00
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Swiss Re-Aktie gefragt: Swiss Re verkauft Tochter Reassure an die Phoenix-Gruppe
Nach dem gescheiterten Börsengang der Tochter Reassure hat sich der Rückversicherungskonzern Swiss Re nun zu einem Verkauf des Geschäfts entschieden.
"Das Ziel von Swiss Re war es, Reassure zu dekonsolidieren, und wir freuen uns, nun einen starken Käufer für dieses Geschäft gefunden zu haben", sagte Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler. Den Börsengang der Tochter, die geschlossene Lebensversicherungsbestände verwaltet, hatte der Konzern im Juli wegen einer schwachen Nachfrage bei Investoren auf Eis gelegt. Die angestrebte Gesamtbewertung lag seinerzeit bei bis zu 3,3 Milliarden Pfund.
Die Swiss Re bekommt 13 bis 17 Prozent der Phoenix-Aktien und einen Sitz im Verwaltungsrat. Die MS&AD Insurance erhält 11 bis 15 Prozent. Die genaue Beteiligung der beiden Unternehmen an Phoenix ist von der Entwicklung des Phoenix-Aktienkurses abhängig, der Gesamtanteil beider ist auf 28 Prozent festgelegt.
Swiss Re rechnet im vierten Quartal mit einem Aufwand vor Steuern nach US-GAAP von rund 0,3 Milliarden US-Dollar. Das sei dem höheren konsolidierten Buchwert von Reassure geschuldet.
Swiss Re-Aktien gefragt wegen Hoffnung auf höhere Ausschüttung
Die Aktien von Swiss Re waren am Freitag an der freundlichen Schweizer Börse stark gesucht.
Die Swiss Re Aktien stiegen um 3,02 Prozent und schlossen bei 109,00 Franken.
Die Analysten zeigen sich mehrheitlich erfreut über die Neuigkeiten. Dies sorge für Fantasie, heisst es am Markt. "Damit dürfte einer höheren Dividende oder auch einer zusätzlichen Ausschüttung nichts mehr im Wege stehen", sagt ein Börsianer. "Swiss Re dürfte seinem Ruf als 'dividend play' einmal mehr gerecht werden", sagt ein anderer Börsianer.
Der Verkaufserlös von 3,25 Milliarden Pfund sei zwar tiefer, als noch aus dem geplanten und im Sommer wegen der Brexit-Verunsicherung schliesslich abgesagten Börsengang zu erwarten gewesen wäre. "Aber dass noch vor Jahresende eine Lösung gefunden würde, ist doch enge schöne Überraschung und ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Aktionäre", sagt ein Börsianer.
Als im Januar Verkaufsspekulationen aufgekeimt waren, hatten die Märkte einen Verkaufspreis von 3,5 Milliarden Pfund geschätzt. Später bei den Plänen zum Börsengang Gang wurde der Wert von ReAssure in Analystenkreisen auf bis zu 4 Milliarden Pfund geschätzt.
"Die positiven Aspekte überwiegen die negativen bei weitem", kommentiert Simon Foessmeier von der Bank Vontobel. Der Anstieg der Solvency-Ratio biete Raum für eine höhere Dividende 2020 oder einen umfassenderen Aktienrückkauf.
Das IPO vom letzten Sommer sei letztlich an Preisdifferenzen gescheitert, schreibt Georg Marti von der Zürcher Kantonalbank. Demnach wäre damals eine Unternehmensbewertung von rund 2,8 bis 3,3 Milliarden Pfund erzielt worden. "Der heute mit Phoenix Group bekannt gegebene Transaktionspreis ist somit angemessen", sagt Marti.
FRANKFURT (Dow Jones) / ZÜRICH (awp)
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