Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Straftaten 01.12.2025 13:04:00

UBS-Aktie wenig bewegt: Frühere Credit-Suisse-Mitarbeiterin wegen Geldwäscherei angeklagt

UBS-Aktie wenig bewegt: Frühere Credit-Suisse-Mitarbeiterin wegen Geldwäscherei angeklagt

Die Bundesanwaltschaft hat eine Mitarbeiterin der frühere Credit Suisse wegen Verdachts auf Geldwäscherei angeklagt.

Zudem wirft sie der CS und dem Nachfolgeunternehmen UBS vor, die Straftat nicht verhindert zu haben.

Die Anklage steht im Zusammenhang mit dem sogenannten "Mosambik-Schuldenskandal", wie die Bundesanwaltschaft (BA) am Montag mitteilte.

Gegenstand der Anklage ist, dass die Credit Suisse die Geschäftsbeziehung zu einem ausländischen Unternehmen beendete und dadurch mutmasslich deliktische Gelder ins Ausland abfliessen konnten, ohne dass die CS oder ihre Muttergesellschaft eine Verdachtsmeldung an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) erstatteten, wie es in der Mitteilung weiter hiesst.

Die UBS weist in einer Stellungnahme jegliche Verantwortung für die Vorfälle vor ihrer Übernahme der CS von sich. "Wir weisen die Schlussfolgerungen der Bundesanwaltschaft entschieden zurück und werden unsere Position mit Nachdruck verteidigen", sagte eine Sprecherin zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Keine Meldung an MROS

Im Zentrum der Anklage steht eine ausländische Gesellschaft, die laut der Bundesanwaltschaft mutmasslich in die Vorgänge rund um den Mosambik-Schuldenskandal eingebunden war und bei der Credit Suisse Konten geführt hatte.

Auf diese CS-Konten überwies das mosambikanische Wirtschafts- und Finanzministerium im Frühling 2016 rund 7,86 Millionen US-Dollar. Gemäss Bundesanwaltschaft handelte es sich dabei um eine sogenannte "Running Fee", deren Zahlung durch Straftaten in Mosambik - insbesondere Korruption und ungetreue Amtsführung - erlangt oder begünstigt worden sei.

Kurz nach dem Geldeingang liess die Gesellschaft 7 Millionen US-Dollar auf Konten in die Vereinigten Arabischen Emiraten weiterleiten. Die Credit Suisse nahm daraufhin interne Abklärungen vor, die von der nun angeklagten Compliance-Mitarbeiterin geführt wurden.

Obwohl laut Anklageschrift mehrere Hinweise auf eine möglicherweise deliktische Herkunft der Gelder bestanden, empfahl sie der Bankleitung, keine Meldung an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) zu erstatten und stattdessen die Geschäftsbeziehung zu beenden.

In der Folge flossen auch die verbliebenen Gelder - rund 609'000 US-Dollar und 28'000 Franken - ins Ausland ab.

Organisatorische Mängel bei der CS

Die Bundesanwaltschaft wirft der Mitarbeiterin vor, durch ihre Empfehlung und durch eine unsorgfältige Durchführung der internen Untersuchung die Verschiebung mutmasslich verbrecherischer Vermögenswerte ermöglicht oder zumindest nicht verhindert zu haben. Der Angeklagten wird daher Geldwäscherei vorgeworfen.

Zugleich kritisiert die BA erhebliche organisatorische Mängel bei der damaligen Credit Suisse und ihrer Konzernmutter. So seien 2016 im Bereich Risikomanagement, Compliance und Weisungswesen unzureichende Strukturen vorhanden gewesen, um Geldwäschereirisiken angemessen zu erkennen und zu kontrollieren.

Eine Verdachtsmeldung an die MROS sei zudem erst 2019 erfolgt, nachdem die US-Behörden ihrerseits ein Strafverfahren öffentlich gemacht hatten. Den Rechtsnachfolgerinnen UBS AG und UBS Group AG wird deshalb die Unternehmensverantwortung für die mutmasslich begangene Geldwäscherei vorgeworfen.

Der Mosambik-Skandal

Hintergrund dieser Zahlungen und Geldwäscherei ist der "Mosambik-Schuldenskandal". Darin geht es um im Jahr 2013 von der Credit-Suisse-Finanzgruppe getätigte Kredite im Umfang von insgesamt über zwei Milliarden US-Dollar an drei mosambikanische Staatsunternehmen, die ohne Wissen des dortigen Parlaments und des Internationalen Währungsfonds aufgenommen wurden. 2016 flogen die Zahlungen auf. Mit dem Geld sollte etwa der Aufbau einer Thunfisch-Fangflotte bezahlt werden, es flossen aber Bestechungsgelder in grossem Umfang ab.

Im Jahr 2020 eröffnete die BA ein erstes Strafverfahren in diesem Zusammenhang, das sie zurzeit gegen zwei natürliche Personen wegen des Verdachts der Geldwäscherei und des Verdachts der Gehilfenschaft zur Bestechung fremder Amtsträger führt.

Aufgrund von Erkenntnissen aus diesem ersten Strafverfahren eröffnete die BA 2023 eine zweite Strafuntersuchung, die sie nun mit der Einreichung der Anklageschrift vom 25. November 2025 abschloss.

Im Schweizer Handel verliert die UBS-Aktie zwischenzeitlich 0,,13 Prozent auf 30,98 Franken.

Bern (awp/sda)

Weitere Links:


Bildquelle: rarrarorro / Shutterstock.com
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Börsen-Check: 2025 abgehakt und was 2026 richtig zählt! mit Robert Halver & Lars Erichsenr

Börsenjahr 2025 Rückblick & Ausblick 2026: Aktien, KI, Tech, Gold, Bitcoin, Inflation, Zinsen, Notenbanken und US-Dollar – was hat die Märkte 2025 bewegt und welche Trends prägen 2026?

David Kunz spricht mit Robert Halver und Lars Erichsen über die wichtigsten Entwicklungen für Privatanleger.

Im Video geht es um:

📈 Aktienmarkt 2025: Rekorde trotz Risiken, Zölle und Unsicherheit – wie einordnen?
🤖 KI: Mehr als „Nvidia & Chips“ – welche Branchen 2026 profitieren könnten.
💻 Tech & Magnificent 7: Klumpenrisiko oder weiter der Index-Treiber?
🌐 Marktbreite: Chancen bei Nebenwerten (Russell 2000) und Europa/MDAX.
🏅 Gold & Rohstoffe: Warum Edel- und Industriemetalle wieder wichtiger werden.
₿ Bitcoin & Krypto: Volatilität, Chancen und Risiken 2026.
🏦 Zinsen/Inflation/Fed: Geldpolitik, Schulden und Notenbanken als Markt-Treiber.
💱 USD/CHF: US-Dollar absichern – ja oder nein?

Zum Abschluss: Börsenausblick 2026 – realistische Szenarien und worauf Anleger jetzt achten sollten.

👉🏽 Mehr zum Börsenjahr 2025 & 2026

Börsen-Check: 2025 abgehakt und was 2026 richtig zählt! mit Robert Halver & Lars Erichsen

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’754.63 19.22 SFIBXU
Short 14’026.91 13.71 BSUSOU
Short 14’558.63 8.83 B0PS9U
SMI-Kurs: 13’238.96 23.12.2025 12:20:25
Long 12’675.57 19.94 SFDBGU
Long 12’366.82 13.64 S5CBOU
Long 11’858.02 8.95 SG1BPU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

Aktien in diesem Artikel

UBS 36.68 -0.18% UBS