Kassenschlager |
25.02.2022 23:31:00
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Wie Pfizer von der Coronakrise profitiert: Impfstoff und Corona-Medikament sorgen für Rekordgewinne
Einst regierte Pfizer dank seines unverhofften Kassenschlagers Viagra die Pharmabranche. Doch nach Abklingen des Hypes wurde es stiller um den US-Riesen. Die Coronakrise hat Pfizer nun jedoch wieder ganz nach vorn gebracht - der Pharmakonzern ist erfolgreicher als je zuvor.
• Corona-Impfstoff- und Medikament werden zu Kassenschlagern
• Weitere Investition in mRNA-Technologie
Für Pfizer läuft es wieder rund: Die Corona-Pandemie hat dem Pharma-Giganten wieder zurück auf die Überholspur geholfen, und das in kürzester Zeit. Möglich wurde diese Kehrtwende durch die schnelle Entscheidung Pfizers, mit dem Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech bei der Herstellung eines Impfstoffes gegen COVID-19 zusammenzuarbeiten, welcher auf der mRNA-Technologie basiert. Das aus dieser Kooperation entstandene Vakzin mit dem Namen Comirnaty hat seitdem längst die Welt erobert. Wie Daten von Our World in Data zeigen sind bis Mitte Februar 2022 mehr als 585 Millionen Comirnaty-Impfungen weltweit durchgeführt worden.
Paxlovid - der neue Hoffnungsträger
Doch nicht nur mit dem Corona-Vakzin ist Pfizer ein Coup gelungen. Mit der sogenannten Anti-Corona-Pille Paxlovid kann das US-Unternehmen noch einmal von der Coronakrise profitieren. Der Wirkstoff soll bei einer Corona-Erkrankung insbesondere bei Risikopatienten das Risiko eines schweren Verlaufs deutlich reduzieren. Nachdem das Mittel Ende Dezember 2021 zunächst in den USA zugelassen wurde, zog Ende Januar die EU nach. Mittlerweile haben sich mehrere Länder mit Millionen Pillen eingedeckt.
Pfizer mit starken Zahlen
Der Erfolg des Vakzins sowie des Corona-Medikaments spiegelte sich auch nur allzu deutlich in der Bilanz des Pharma-Schwergewichts Anfang Februar wider. So verbuchte Pfizer 2021 einen Umsatz von rund 81,3 Milliarden US-Dollar, was im Vorjahresvergleich fast einer Verdopplung gleichkommt. 37 Milliarden US-Dollar entfielen dabei auf Comirnaty, was einem Anteil am Gesamtumsatz von 45 Prozent entspricht.
"Das Unternehmen steht besser da als jemals zuvor in meinen fast 15 Jahren hier", so der vor dem Ruhestand stehende Finanzchef Pfizers, Frank D’Amelio, laut Reuters. Ohne die beiden Kassenschlager hätte Pfizer lediglich 44,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von sechs Prozent bedeutet hätte.
Börse reagiert verhalten
Dass die Reaktion an der Börse auf die Rekordzahlen verhalten ausfiel, lag am vorsichtigen Ausblick des US-Giganten. Für 2022 rechnet Pfizer mit einem Umsatzzuwachs auf 98 bis 102 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten hier jedoch mit 106 Milliarden US-Dollar gerechnet. So ging es denn auch für die Pfizer-Aktie in Reaktion auf die Bilanzvorlage an der NYSE letztlich 2,8 Prozent abwärts auf 51,70 US-Dollar.
Analysten enttäuscht vom Ausblick
Auch verschiedene Analysten reagierten ernüchtert auf die zurückhaltende Prognose Pfizers. So zeigte sich JPMorgan-Experte Chris Scott in einer Studie enttäuscht von den Zielen des Pharma-Schwergewichts, insbesondere im Umsatz von Paxlovid und der Bruttomarge hätte er sich mehr erwartet. Er beliess die Pfizer-Aktie bei "neutral" und einem Kursziel von 57 US-Dollar.
Auch Goldman Sachs steht dem Anteilsschein neutral gegenüber, mit einem Kursziel von 54 US-Dollar. Hier kritisierte Analyst Chris Shibutani in einer Einschätzung den angepeilten Gewinn je Aktie on 6,35 und 6,55 US-Dollar. Er halte diese für konservativ. Er selbst geht stattdessen von einem EPS von 6,94 US-Dollar aus.
mRNA-Technologie gehört die Zukunft
Wie es nun mit Pfizer weitergeht, hängt zu einem grossen Teil auch vom Fortgang der Corona-Pandemie ab. Wie Pfizer-CEO Albert Bourla nach der Bilanzvorlage verlautete, sollen die Unternehmensgewinne aus dem Impfstoffsektor für eine hohe Dividende genutzt, aber auch in bedeutendem Ausmass in Forschung und Entwicklung gesteckt werden. Hier dürfte sich Pfizer darauf konzentrieren, neue Produkte zu schaffen, die dem Konzern auch nach Corona eine glänzende Zukunft garantieren. Ein besonderer Fokus liegt laut Bourla hierbei weiterhin auf der mRNA-Technologie, die auch bei anderen Krankheiten wie "Infektionskrankheiten, Krebs, seltenen genetischen Störungen und selbst Autoimmunerkranken" potentielle Anwendung findet. "Auch wenn mRNA nicht der heilige Gral ist, glauben wir, dass die Technologie das Potenzial birgt, ein Gamechanger für die globale Gesundheit zu sein, weshalb wir eine robuste mRNA-Strategie entwickelt haben und unsere Plattform offensiv ausbauen", so der Pfizer-CEO im Earnings Call.
Nun bleibt nur abzuwarten, ob Pfizer den hohen Erwartungen gerecht werden kann, oder mit dem Abklingen der Corona-Pandemie auch die Renaissance Pfizers zu einem Ende kommt.
Redaktion finanzen.ch
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