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StocksDigital 20.02.2016 08:00:00

Öl-Konzerne verlassen die Talsohle

Mit dem Preis für Öl steigt jener der Aktien der Ölkonzerne. Die Branche hat gespart, so könnte es bald wieder schöne Gewinne geben. Aktienbaskets auf den Sektor locken mit attraktiver Rendite.



Von Christian Ingerl

Der Ölpreis hält die Kapitalmärkte in Atem. Je nach Nachrichtenlage schnellt der Kurs für schwarzes Gold nach oben oder unten. Am besten lässt sich die Nervosität am Crude Oil Volatility Index (OVX) der CBOE ablesen. Der Gradmesser befindet sich auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise im März 2009.

Den jüngsten Turbulenzen waren Meldungen vorausgegangen, dass sich die beiden entscheidenden Protagonisten Russland und Saudi-Arabien gemeinsam gegen den Preisverfall mit einer Absenkung der Fördermenge stellen. Doch die Erwartungen wurden enttäuscht. Sie konnten sich lediglich auf ein Einfrieren der Förderung auf dem Niveau vom Januar verständigen - und das nur, wenn auch die übrigen Förderländer zustimmen. Der Iran war anfänglich dagegen, konnte sich aber letztendlich doch noch zu einer Einigung durchringen.


Unternehmen in einer Konsolidierungsphase

Ob sich die Bodenbildung des Ölpreises im Bereich von 30 Dollar damit nun fortsetzen wird, muss dennoch abgewartet werden. Bereits einen Schritt weiter in der Konsolidierungsphase sind die Aktien der Öl-Konzerne. Diese mussten im Zuge der Korrektur an den Rohstoffmärkten ebenfalls kräftig Federn lassen.

Der Grund ist relativ einfach: Sie brauchen hohe Ölpreise, um profitabel wirtschaften zu können. Wie sehr der taumelnde Ölpreis an den Bilanzen nagt, zeigt sich in den Geschäftsabschlüssen für 2015. Der Gewinn des europäischen Branchenprimus Royal Dutch Shell beispielsweise schrumpfte um 87 Prozent zusammen. Das war das niedrigste Ergebnis seit 13 Jahren. Die britische BP musste sogar einen Rekordverlust verkraften.


Konzerne reagieren mit Sparprogrammen

Mit Effizienzsteigerungen, Restrukturierungen sowie Sparprogrammen suchen die Unternehmen nach Lösungen, um die Durststrecke besser überstehen zu können. Dabei zeigen sich erste Erfolge. Öl-Multis wie die französische Total oder Galp Energia aus Portugal konnten mit ihren jüngsten Abschlüssen die Erwartungen übertreffen.

Auch an der Börse macht sich Hoffnung breit. So verlor der STOXX Europe 600 Oil & Gas Index in diesem Jahr «nur» 7 Prozent seines Wertes, während der Gesamtmarkt um 12 Prozent eingebrochen ist. Einige Titel, wie Royal Dutch Shell, zeigten sich seit Silvester noch robuster. Die Aktie hat mittlerweile sogar in den positiven Bereich gedreht.


Investieren mit Teilschutzversicherung

Anleger, die dem Braten noch nicht ganz trauen, können mit neuen Renditeoptimierungsprodukten in die Öl-Konzerne investieren. Bei dieser Gattung reicht in der Regel eine Seitwärtsbewegung aus, um am Ende einen Gewinn einfahren zu können. Wegen der hohen Volatilität sind die Produkte derzeit mit attraktiven Konditionen ausgestattet.

Ein besonderes Augenmerk auf den Risikopuffer hat die Credit Suisse bei ihrer Neuemission eines Barrier Reverse Convertibles (ISIN CH0300129324) auf Royal Dutch Shell und Total gelegt. Die Barriere befindet sich um 45 Prozent von den aktuellen Notierungen des Duos entfernt. Trotz des hohen Sicherheitslevels wirft das Produkt einen sicheren Coupon von 9,00 Prozent p.a. ab. Noch ein Hinweis: Die Bank hat sich das Recht eingeräumt, den BRC frühzeitig zurückzuzahlen. Allerdings greift die Callable-Funktion erst nach der Hälfte der Kaufzeit, also nach sechs Monaten.


Neue Öl-Zertifikate

Ebenfalls nach einem Semester besitzt auch der Multi Barrier Reverse Convertible auf BP, Royal Dutch Shell und Total (ISIN CH0301797889) von Leonteq eine frühzeitige Rückzahlungsmöglichkeit. Der Coupon fällt mit 10 Prozent p.a. etwas höher aus als beim Vergleichsprodukt der Credit Suisse, jedoch ist auch das Risiko höher, da das Underlying aus drei Mitgliedern besteht und damit einen Titel mehr beinhaltet. Auch die Barriere fällt mit aktuell 41 Prozent einen Hauch geringer aus.

Die ZKB packt bei ihrer «Öl-Neuemission» noch einen US-Konzern dazu. Der Barrier Reverse Convertible (ISIN CH0305138296), der gerade gestartet worden ist, mit einem Coupon von 11 Prozent p.a., bezieht sich auf Royal Dutch Shell, Total und Exxon Mobil. Im Vergleich zu seinen europäischen Pendants konnte sich der letztgenannte US-Konzern gut aus der Affäre ziehen. Seit dem Jahresbeginn liegt der Titel sogar um rund 4 Prozent weiter vorne.


Auf Erholung setzen

Auch mit Blick auf die Schwankungsbreite ist die Aktie mit einer 12-Monats-Volatilität von 23 Prozent ruhiger unterwegs. Bei Royal Dutch Shell und Total bewegt sich der Wert im Bereich von 30 Prozent. Das Produkt ist währungsgesichert und verfügt über einen Risikopuffer beim Start in der Höhe von 40 Prozent.

Wer ohne Teilschutz eine Erholung der Branche spielen möchte, kann dies mit dem ETT der UBS auf den STOXX Europe 600 Oil & Gas Net Return Index (ISIN: CH0108347508) tun. Das Produkt spiegelt die Entwicklung des Barometers eins zu eins wider, kommt ohne Verwaltungskosten aus und berücksichtigt zudem die gezahlten Netto-Dividenden der Mitglieder.


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