| Experten-Kolumne |
31.03.2020 08:27:45
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Der Beta-Erfolgsansatz
Börsengehandelte Fonds (ETFs) sind alles andere als ein Wundermittel und weisen laut Mellon-Fondsmanager Jason Lejonvarn so einige Nachteile auf. Jüngste Innovationen jedoch haben ganz neue Möglichkeiten für einen hybriden Ansatz eröffnet, der die besten Aspekte sowohl passiver als auch aktiver Anlagen vereint.
Statt des üblichen Entweder/Oder Ansatzes in dieser Debatte gibt es gemäss Lejonvarn einen goldenen Mittelweg, der die besten Eigenschaften der passiven und aktiven Strategie miteinander verbindet. "Ziel dieser Strategien - auch bekannt als effiziente Betalösungen - ist es, das Beta einer relevanten Benchmark zu erreichen, jedoch mit einer zunehmenden Verbesserung der Performance", sagt er. "Dies kann anhand der Replikation des Index mit einer ausgewählten Exponierung gegenüber einzelnen Anleihen, Sektoren und Faktoren erreicht werden".
Hochzinsanleihen ist lauf Lejonvarn ein Bereich in dem die Strategie auf fruchtbaren Boden fällt, da die reine indexbasierte Strategie erfahrungsgemäss mit erheblichem Gegenwind zu kämpfen hat. Die Notwendigkeit das Portfolio ständig neu ausbalancieren zu müssen führt zum Beispiel zu erheblichen Konflikten im Handel. Die begrenzte Liquidität im Hochzinsuniversum, insbesondere für Emittenten geringerer Bonität und kleinere oder ältere Emittenten, ist ebenfalls ein Problem. Die Folge? Vergleichsweise hohe Transaktionskosten und eine Tendenz unter der Benchmark zu liegen.
Eine Methode dieser Schwachstelle entgegenzuwirken, könnte das 'Aufbrechen' eines gegebenen Index sein, um die Aktien in dem Fonds gegen eine gleichwertige Auswahl an zugrundeliegenden Anleihen auszutauschen. Auf diese Weise könnten an dem Handelstag Positionen äquivalent zum ETF eingenommen werden, jedoch zu geringeren Kosten als über dem Over-The-Counter Weg, erklärt Lejonvarn. Der nächste Schritt wäre die Anwendung eines «Credit Model Overlay» um potenzielle Ausfällen und Abwärtsrisiken zu mildern.
"Viele Manager hätten zwar weder die Infrastruktur noch das Know-how diese Strategie umzusetzen, aber wir glauben, dass dieser Ansatz das Potenzial hat die Gesamtperformance der Benchmark zu erfüllen oder gar zu übertreffen und das mit geringerem Risiko, geringeren Kosten sowie mit einer verbesserten Liquidität gegenüber dem reinen passiven Ansatz".
Zusammenfassend hält Lejonvarn fest: "Ein ausschliesslich allgemeiner Ansatz für Investitionen wird fast immer auf Ineffizienz stossen. So werden Inhaber eines Investment-Grade-Index zum Beispiel in der Regel keine Positionen zu «fallen angels» aufweisen und nur verzögert Positionen gegenüber Neuemittenten einnehmen. Ein indexbasierter Ansatz berücksichtigt auch nicht das erhöhtes Risiko und die geringeren risikobereinigten Erträge in Zusammenhang mit Anleihen längerer Laufzeiten. Auch wird nicht zwischen Emittenten mit starken oder schwachen zugrundeliegenden Fundamentaldaten unterschieden. Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass ein hybrider aktiver und passiver Ansatz weltweit an Interesse gewinnen könnte, auch wenn Investoren Angebote in diesem Bereich genau prüfen müssen, um sicherzustellen, dass sie verstehen, wie solch ein Ansatz implementiert wird".
Jason Lejonvarn, Mellon (eine Investmentgesellschaft von BNY Mellon Investment Management)
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