Hype-Investments |
19.09.2025 03:56:30
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Risiken von Trend-ETFs: Warum Langfrist-Anleger lieber auf andere Investments setzen sollten

Trend-ETFs wirken verlockend, doch für langfristigen Vermögensaufbau sind sie riskant. Hype, Timing und unterschiedliche Indexauswahl machen sie laut Experten spekulativ.
• Timing für Erfolg entscheidend
• Gleiche Themen, unterschiedliche Ergebnisse
Trend-ETFs erfreuen sich seit einigen Jahren grosser Beliebtheit. Kaum ein Zukunftsthema, zu dem es nicht ein passendes Produkt gibt: Fleischersatz, Cannabis, Robotik oder Smart Cities. Die Fonds bündeln Aktien, die einen bestimmten Trend abbilden sollen, und versprechen Anlegerinnen und Anlegern die Teilhabe an den "Themen der Zukunft". Doch so verlockend das Konzept klingt - für den langfristigen Vermögensaufbau könnten Trend-ETFs ungeeignet sein.
Das Timing-Problem bei Trend-Investments
Ein wesentliches Risiko liegt im richtigen Timing. Anleger müssen nicht nur den passenden Trend erkennen, sondern auch den optimalen Zeitpunkt für den Einstieg und später für den Ausstieg treffen. "Das klassische Timing-Problem stellt sich bei den meisten Themen noch deutlicher dar als bei der klassischen Aktienanlage", heisst es in einer Analyse von Stiftung Warentest. Das Beispiel Fleischersatz zeigt, wie schwierig das ist. Stiftung Warentest nennt als Beispiel die Aktie von Beyond Meat: Einst als Börsenliebling gestartet, verlor der Titel rasch an Wert. Auch der Davy Rize Sustainable Future of Food ETF, der auf das gleiche Thema setzte, konnte nicht überzeugen. Für langfristig orientierte Investoren sei diese Abhängigkeit von Stimmungen und Hypes ein gravierendes Risiko, heisst es.
Hinzu kommt, dass viele Fonds erst dann aufgelegt werden, wenn ein Trend bereits im Markt angekommen ist. Bis dahin sind die Kurse oft schon stark gestiegen, was die Chancen auf weitere Kursgewinne schmälert. Eine Studie von Ben-David et al. von der Ohio State University, dem Swiss Finance Institute und der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2022 ergab, dass spezialisierte ETFs in den ersten fünf Jahren nach Auflage im Schnitt rund 30 Prozent schlechter abschnitten als der breite Markt. Das liege daran, dass die Fonds meist auf hoch bewertete Aktien setzen, wenn sie überhaupt handelbar werden. Für Emittenten lohne sich das Geschäft dennoch, da Trend-ETFs im Vergleich zu Standardprodukten höhere Gebühren verlangen.
Trend-ETFs: Gleiche Themen - völlig unterschiedliche Ergebnisse
Ein weiteres Problem stellt die Zusammensetzung der Indizes dar. Unter demselben Trendbegriff können Fonds sehr unterschiedliche Unternehmen enthalten. Beim Thema Smart Cities beispielsweise erzielte der iShares Smart City Infrastructure ETF laut Stiftung Warentest in den vergangenen fünf Jahren eine jährliche Rendite von 11 Prozent, während der Amundi Smart Cities ETF lediglich 3,7 Prozent erreichte. Ein ähnliches Bild zeige sich bei Robotik: Während der iShares Automation & Robotics ETF auf 10,8 Prozent jährlich kam, brachte es der L&G Robotics ETF im gleichen Zeitraum nur auf 5,9 Prozent.
Noch deutlicher wird die Problematik bei Halbleiter-ETFs. Während einige Anbieter wie iShares oder VanEck die Gewichtung einzelner Titel begrenzen, setzt der Amundi MSCI Semiconductors ETF gemäss Stiftung Warentest auf eine ungekappte Struktur. Dadurch machte NVIDIA zuletzt rund 34 Prozent des Fondsvolumens aus, heisst es. Diese Konzentration führte zwar kurzfristig zu einer deutlich besseren Wertentwicklung, berge aber erhebliche Klumpenrisiken, wenn die dominierende Aktie an Wert verliere.
Experten empfehlen Anlegern: Trend-ETFs nur als Beimischung
Die Beispiele zeigen, wie gross die Unterschiede zwischen scheinbar vergleichbaren Fonds sein können. Anleger, die glauben, mit einem Trend-ETF automatisch den richtigen Zukunftsmarkt abzubilden, irren häufig. Themenfonds sind stark von Hypes abhängig und verlangen eine aktive Auseinandersetzung mit den einzelnen Titeln. Für langfristig orientierte Anleger, die auf die bewährte Strategie "kaufen und liegenlassen" setzen, sind sie daher laut Experten eher weniger geeignet.
Als Beimischung für ein breit aufgestelltes Depot können Trend-ETFs interessant sein, vor allem für Anleger, die Freude an Marktbeobachtung haben und bereit sind, Risiken bewusst einzugehen. Für die Basisanlage empfehlen Experten jedoch weiterhin einen breit gestreuten Standard-ETF wie den MSCI World.
Bettina Schneider / Redaktion finanzen.ch
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