ETF-Kolumne |
18.11.2024 16:54:43
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ETF-Sparplan beim Robo Advisor - Oxymoron, Pleonasmus oder einfach nur clever?
Kolumne
ETF-Sparpläne sind in aller Munde. Nichts einfacher als eine monatliche Einzahlung und schon baut sich ein kleines Vermögen auf und die Altersvorsorge ist aufgepeppt. Doch ist es tatsächlich so einfach? Und ist ein ETF-Sparplan bei einem Robo Advisor allenfalls ein echt cleverer und bequemer Weg?
Auch der administrative Teil ist einigermassen deckungsgleich: Grob gesagt legt der Anleger oder die Anlegerin fest, wie viel Geld regelmässig investiert werden soll. Das Intervall kann meist flexibel gewählt werden, beispielsweise 250 Franken pro Monat oder 2’000 Franken pro Quartal.
(Nicht) alles selber machen
Die Ausgestaltung der eigentlichen Anlagelösung ist indes unterschiedlich. Beim ETF-Sparplan über einen Broker bzw. eine Trading Platform, wird man sich in Eigenregie erst einmal klar, welche Asset Allocation bzw. Risikostufe man möchte. Man legt also fest, wie viel vom Vermögen in die einzelnen Anlageklassen (Aktien, Obligationen, Immobilien, Edelmetalle usw.) investiert werden sollen. Anschliessend entscheidet man sich, ebenfalls in Eigenregie, für einen oder mehrere ETFs, welche regelmässig bespart werden sollen und legt wiederum deren Gewichtung fest. Die Liste der zur Auswahl stehenden ETFs kann dabei, abhängig vom Broker, länger oder kürzer sein. Manchmal hilft die Trading Plattform mit Inspirationen und Tipps bei der Zusammenstellung des Portfolios. Am Ende des Tages ist man aber selbst dafür verantwortlich.
Ein Robo Advisor ist faktisch ein Vermögensverwalter und hilft mit einem Fragebogen, die passende Anlagelösung zu finden. Der Vorschlag ist meist eine fixfertige Vermögensverteilung mit vorgegebenen Gewichtung über die einzelnen Anlageklassen. Die strategische Asset Allocation wird oftmals von einem Anlagekomitee festgelegt. Die gewählte Anlagelösung besteht aus vorselektionierten ETFs, welche die Qualitätskriterien des digitalen Vermögensverwalters erfüllen. Doch der Robo hilft nicht nur beim Start in die Geldanlage, er überwacht das Portfolio auch laufend und nimmt allfällige Anpassungen vor. Dies, um sicherzustellen, dass das Portfolio auch nach grössseren Kursbewegungen die gewählte Strategie einwandfrei abbildet.
Weltaktien-ETF als Workaround?
Um sich die Qual der Wahl zu ersparen, könnte man auch einfach einen Weltaktien-ETF besparen, wie beispielsweise den Vanguard FTSE All World oder den iShares Core MSCI World. Damit hätte man einerseits, wie bei Vermögensverwaltern üblich, keinen Home Bias in der Schweiz. Man wäre daher wesentlich stärker in Technologie-Titel investiert, was sich besonders in den letzten Jahren ausbezahlt hat. Andererseits hat man ein erhöhtes Fremdwährungsrisiko, da eben diese Absenz zu einer erhöhten Fremdwährungsquote führt. Sämtliche Leitwährungen haben in den Jahrzehnten gegenüber dem Schweizer Franken 35% und mehr an Wert verloren. Zumindest einen Teil der Outperformance hätte man so wieder eingebüsst. Ob dies auch in Zukunft so sein wird, ist nur zu erahnen. Ganz bestimmt sollte es aber Einfluss in die Entscheidungsfindung haben.
Gebühren
ETF-Sparpläne verzichten in einigen Fällen auf die Kaufgebühren, allerdings nur für eine beschränkte Auswahl an ETFs. Ein Robo Advisor verzichtet im Idealfall gänzlich auf Kauf- und Verkaufsgebühren. Depotgebühren fallen indes in beiden Fällen an. Dasselbe gilt für die Produktkosten (TER) der ETFs. Das Rundum-Sorglos-Paket des Robo Advisors kostet zusätzlich eine Vermögensverwaltungsgebühr, welche sich im Rahmen von jährlich rund 0.1% bis 0.2% bewegen sollte.
Timing
Auch hinsichtlich der Investition der eingezahlten Gelder gibt es Unterschiede. Einige ETF-Sparpläne kaufen nicht umgehend nach Zahlungseingang sondern jeweils auf einen festgelegten Zeitpunkt, beispielsweise Anfang des Monats. Ein Robo Advisor investiert die Gelder umgehend nach Zahlungseingang.
Fazit
Einen ETF-Sparplan über einen Robo Advisor laufen zu lassen, ist die clevere und zeitsparende Variante der modernen Geldanlage. So wird die administrative Einfachheit des ETF-Sparplans mit dem Rundum-Sorglospaket des Robo Advisors kombiniert.
Weitere Informationen zu findependent, dem ETF Robo-Advisor des Jahres 2024 finden Sie unter findependent.ch
Matthias Bryner ist Gründer und CEO von findependent, dem ETF Robo Advisor des Jahres 2024. Die ETF-Anlage App ist ein FINMA-lizenzierter Vermögensverwalter mit fast 20.000 Kundinnen und Kunden. Matthias hat an der Universität Zürich den Bachelor und an der Universität St. Gallen (HSG) den Master in Banking & Finance gemacht und 2019 findependent gegründet.
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Wie kommt neon invest bei den Schweizerinnen und Schweizern an? Was sind die Pläne für die Zukunft und wie sieht es mit dem ETF-Sparplan-Angebot aus? Diese Fragen beantwortet Jörg Sandrock, CEO von neon, im heutigen Experteninterview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG.
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