Urteil belegt |
12.07.2017 16:15:48
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So häufte Boris Becker einen Schuldenberg von 42 Millionen Franken an
Boris Becker hat Schulden - so viel ist bereits bekannt. In London läuft derzeit ein Insolvenzverfahren. Bei einem Gläubiger hat Becker noch Schulden in Höhe von 41,8 Millionen Franken.
Wie kommt es zu 42 Millionen Franken Schulden?
Die Millionenforderung stammt von Hans-Dieter Cleven. Der 73-jährige Ex-Manager des Handelsriesen METRO war ein langjähriger Geschäftspartner und enger Vertrauter des Ex-Tennisstars. Doch wie konnte Boris Becker einen solchen Schuldenberg anhäufen? Das legt das Gerichtsurteil ebenfalls offen. So habe Cleven seinem Geschäftspartner jahrelang Darlehen gewährt. Becker lieh sich im Jahr 2002 über 2,4 Millionen D-Mark von Partner Cleven. Mit fünf Prozent Zinsen, dezidiert dokumentiert in Unterlagen, von Becker und Cleven unterzeichnet. Zurückzahlen wollte Becker dieses Darlehen aus den Einnahmen seines AOL-Werbedeals. Doch Cleven sah das Geld nie wieder. Stattdessen gewährte der Gründer der Cleven-Stiftung seinem Freund Becker weitere Kredite. Im Sommer 2008 war der Kreditrahmen bereits auf 20,7 Millionen Euro angeschwollen. Im Sommer soll der ehemalige Wimbledon-Sieger laut den Gerichtsunterlagen Cleven "alle privaten Vermögenswerte" als Sicherheit überschrieben haben. Dennoch gewährte der Ex-METRO-Manager der Tennislegende weitere Kredite - und das bis ins Jahr 2014. Ebenfalls ließ der zu, dass Becker weiter in Zahlungsverzug kam. Auch habe der in der Schweiz lebende Hans-Dieter Cleven Becker den 30. Juni 2018 als finale Rückzahlungsfrist angeboten. Nun steht eine Forderung von insgesamt 41,774 Millionen Schweizer Franken im Raum. Das Geld floss Boris Becker in unterschiedlichen Währungen zu. Einzelne Darlehensteile bekam er in Euro, andere in US-Dollar oder in Schweizer Franken, mit jeweils unterschiedlichen Zinssätzen. Am günstigsten kam Becker mit einer Darlehensauszahlung in Schweizer Franken weg. Hier forderte Cleven 3,5 Prozent Zinsen. Für die Rückzahlung der Dollar-Beträge waren vier Prozent Zinsen, für die Summen, die Becker in Euro zuflossen, fünf Prozent veranschlagt.
Muss Becker die Millionen zurückzahlen?
Nachdem Hans-Dieter Cleven bereits im September 2015 Klage gegen Becker eingereicht hatte, bekräftigt das nun veröffentlichte Urteil des Schweizer Kantonsgerichts deutlich die Schuld, in welcher Becker steht. "Es ist unbestritten, dass der Kläger dem Beklagten ab 2001 diverse Darlehen gewährte und sich die Darlehensschuld des Beklagten auf CHF 41.774.236,65 per 31. Dezember 2014 beläuft", so heißt es in dem Urteil. Die Summe hatte Cleven im Zuge des Insolvenzverfahrens in London erneut reklamiert. Die Klage wurde indes aus formellen Gründen vorerst abgewiesen. Strittig sei die Zuständigkeit des Gerichtes. Auch die Tatsche, dass Cleven die Darlehenszahlungen an Becker nie formal gekündigt habe und das Angebot der finalen Rückzahlungsfrist bis 2018, berechtigten die aktuellen Forderungen Clevens nicht. Dieses Urteil kann Cleven nun bis Ende Juli anfechten. Für Becker heißt das vor allem eins: Er gewinnt weitere Zeit. Derzeit muss er die geliehenen Summen noch nicht zurückzahlen. Unstrittig sind aber die Summen, welche er seinem damals engen Vertrauten Cleven schuldet. Cleven selbst könnte noch mehr Niederlagen einstecken - zumindest vorerst. Sollte das derzeitige Urteil rechtskräftig werden, müsste Cleven auch sämtliche Gerichtskosten übernehmen.
Redaktion finanzen.ch
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