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Global Wealth Report 02.07.2021 22:21:00

Weltweit steigendes Privatvermögen - Schweiz trotz Corona an der Spitze

Weltweit steigendes Privatvermögen - Schweiz trotz Corona an der Spitze

Der Beginn der Corona-Pandemie brachte wirtschaftlich grosse Schwierigkeiten mit sich. Und doch gehen viele Menschen finanziell gestärkt aus der Krise. Das globale Privatvermögen steigt - und Prognosen zufolge wird es das auch künftig tun. Kritik ist dennoch angebracht.

Credit Suisse
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• Privatvermögen im Höhenflug - Schweiz an der Spitze
• Global Wealth Report zeigt: Wirtschaftliche Folgen der Pandemie wohl nur kurzfristig
• Weltweites Vermögen auf Wachstumskurs

Neue Studien zeigen, dass das globale Vermögen zwar zu Beginn der Pandemie sank, nun aber mehr als aufgeholt hat. Auch das Kapital pro Person legt zu.

Global Wealth Report - Schweiz ist Spitzenreiter

Immobilienpreise und Aktienkurse werden durch die Inflation der Vermögenspreise in die Höhe getrieben. Auch dadurch ist das Vermögen privater Haushalte 2020 gestiegen. Das ergab der neue Global Wealth Report des Credit Suisse Research Institute, der jährlich das Haushaltsvermögen von 5,2 Milliarden Menschen weltweit untersucht. Demnach legte es im letzten Jahr um 7,4 Prozent auf 418,3 Billionen US-Dollar zu. Ein Erwachsener verfügte der Studie zufolge Ende des Jahres durchschnittlich über knapp 80.000 US-Dollar. Auch die Rettungsprogramme der Staaten und Notenbanken hätten zur Erhöhung des weltweiten Vermögens im Corona-Jahr 2020 geführt, erklären die Studienerheber.

Den Höchstwert verzeichnete man in der Schweiz. Dort betrug das Vermögen je Erwachsenen sogar 674.000 US-Dollar. Dies ist der weltweit höchste Wert. Es folgen die USA mit 505.000 US-Dollar und Hongkong mit 503.000 US-Dollar Vermögen je Erwachsenen. Deutschland belegt mit 268.680 US-Dolkar Vermögen pro Erwachsenen Platz 16 im Ranking.

Auch die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) veröffentlicht jedes Jahr eine Global Wealth Studie. Und auch diese zeigt: Die Menschen haben 2020 so viel Geld angehäuft wie nie. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Millionäre (in US-Dollar) der Studie zufolge von 35.000 auf ganze 542.000. Laut BCG ist auch der Eurokurs dafür verantwortlich, denn dieser legte im Vergleich zum Dollar zu. Dementsprechend bemerkbar sei dies bei der Umrechnung in die US-Währung gewesen.

Vermögensbildung von wirtschaftlichen Folgen der Pandemie losgelöst

Das Credit Suisse Research Institute erklärt, die Inflation der Vermögenspreise, allen voran die deutlich höheren Immobilienpreise und Aktienkurse die von dem Kapitalzufluss der Zentralbanken aufgebläht wurden, spielten bei der Entwicklung der Vermögenswerte eine wichtige Rolle.

Zwar seien laut dem Global Wealth Report mit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 kurzfristig rund 17,5 Billionen US-Dollar von privaten Haushalten verloren gegangen, doch dies konnte bis zum Ende des Jahres mehr als aufgeholt werden. Während der Monate Januar bis März 2020 schrumpfte das Vermögen pro Erwachsenen um 4,7 Prozent, das weltweite Vermögen um 4,4 Prozent. Von Juni bis Ende des Jahres wuchs jedoch das weltweite Vermögen um 7,4 Prozent und das pro Erwachsenen um sechs Prozent. Ökonom Anthony Shorrocks, der Verfasser des Reports, merkt an, dass die Vermögensbildung 2020 von den wirtschaftlichen Problemen, die aus der Pandemie resultierten, völlig losgelöst scheint. Auch der schwächere Dollar sei ein Faktor für den Anstieg der Vermögen gewesen.

Besonders stark ausgefallen sei die Zunahme des Vermögens in Europa und den USA, so Nannette Hechler-Fayd’herbe, die internationale Anlagechefin Wealth Management bei der Credit Suisse während der Vorstellung der Studie. Die äusserst gute Entwicklung der Tech-Aktien während der Pandemie habe in den USA eine grosse Bedeutung gehabt. Nicht zu vernachlässigen seien dabei aber laut Studie auch die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, da diese über 40 Prozent des Wachstums ausmachen werden, obwohl sie aktuell nur 33 Prozent des Vermögens entsprechen.

Weltweites Wachstum erwartet

Trotz der Last welche die Pandemie mit sich brachte, sei weltweit ein robustes BIP-Wachstum erwartbar, erklären die Studienerheber von Credit Suisse. Sie verweisen dabei auf neuste Schätzungen vom Internationalen Währungsfonds nach denen das BIP dieses Jahr erneut um elf Prozent ansteigen soll und damit nur etwa 1,5 Billionen US-Dollar unter vorpandemischen Zeiten sein würde. Über die nächsten fünf Jahre soll das globale Vermögen laut dem Global Wealth Report sogar um 39 Prozent steigen.

Global gesehen ist dennoch Kritik angebracht, erklärt die Neue Züricher Zeitung. Schliesslich steige die Weltweite Verschuldung. Obwohl Notenbanken und Staaten durch ihre Rettungspakete eine schwerwiegende Wirtschaftskrise verhindern konnten, ist laut Credit Suisse-Studie die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt um 20 oder mehr Prozentpunkte gestiegen.

Deniz Pense / Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Christian Zachariasen/Getty Images,Sergey Nivens / Shutterstock.com

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