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StocksDigital 02.09.2016 08:00:00

Investieren in die sieben Todsünden

Gutes Tun und hohe Renditen sind meist nicht vereinbar. Wer in «Todsünden» investiert, sollte sich aber von «Hochmut» fernhalten. Aktien aus dem Reich des «Bösen» im Überblick.

Social Entrepreneurship, Impact Investing, Venture Philanthropy - das sind Themen, welche an Cocktailparties der ­Finanzindustrie gut ankommen. Nein, dieses Mal handle es sich ganz bestimmt nicht nur um Marketinggerede, heisst es. Nicht so, wie es damals in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre der Fall war, als sich Produkte mit dem Zusatz «Nachhaltigkeit» gut verkaufen ­liessen. Heute werde soziale Verantwortung ­wirklich grossgeschrieben und ernst genommen, ­versichert die Finanzbranche gerne.

Und die Message wird gehört: In kotierten ­Indexfonds der UBS, die Aktien von Unternehmen aus den Bereichen Alkohol, Glücksspiel, ­Tabak, Waffen, Pornografie und gentechnisch veränderte Organismen ausschliessen, ist bereits 1 Milliarde Dollar investiert. Ein schöner Erfolg, auch wenn in einem Research-Bericht der Bank konstatiert wird, dass die Renditedifferenz zwischen ethisch vorbildlichen und herkömmlichen Anlagen statistisch nicht wesentlich sei. Risikobereinigt würden Investoren aber mit sozialverträglichen Fonds besser fahren, halten die Autoren fest.

Laster-Fonds mit 222 Prozent Zuwachs

In der Tat gibt es «lasterhafte» Unternehmen, die Aktionäre regelmässig enttäuschen und ihre Risikofähigkeit strapazieren - dabei handelt es sich nicht nur um Umweltsünder wie die grossen Ölkonzerne, sondern auch um Grossbanken. Besonders jene mit bedeutenden Investmentbanken neigen zu Exzessen, bei deren Aufarbeitung milliardenschwere Kompensationszahlungen fällig werden. Jüngst wurde das der Deutschen Bank angedroht.

Blickt man sich in den Sektoren um, die den Todsünden zugeschrieben werden, finden sich rasch viele renditeträchtige Titel. Der eine oder andere mag die Nase rümpfen ob so viel politischer Unkorrektheit, doch Zahlen ­lügen nicht: Der Barrier Fund (ehemals Vice Fund), der ausschliesslich in Alkohol, Tabak, Waffen und Glücksspiel investiert, weil sich die Nachfrage nach diesen Gütern und Dienstleistungen weitgehend unabhängig vom Konjunkturverlauf entwickelt, hat seit seiner Einführung im März 2003 rund 222 Prozent zugelegt, während der Wilshire 5000, der alle an der NYSE und Nasdaq kotierten Gesellschaften umfasst, nur 191 Prozent vorrückte.

Die Erkenntnis mag schmerzen: Wer ethisch korrekt investiert, erhält womöglich im Himmel eine Belohnung, während der Sünder bereits auf Erden kassieren darf. Mehr zum Thema und insgesamt 35 Aktien aus der Welt des «Bösen» finden Sie in der neuen «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk oder mit Abo bequem jede Woche im Briefkasten.


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