16.04.2020 10:19:49
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Schroders: Wie Mikrofinanzierungen stürmischen Zeiten standhalten können
Head of Investment Solutions, BlueOrchard
Die anhaltende Verbreitung des Coronavirus (Covid-19) hat zu wachsenden Ängsten in Bezug auf unterbrochene Lieferketten, den Tourismus und die globale Nachfrage geführt. Diese Sorgen hatten zur Folge, dass die Aktienmärkte drastisch nachgaben und die Renditen von Staatsanleihen historische Tiefstände erreichten.
Während traditionelle Anlageklassen schnell reagiert haben, ist noch nicht absehbar, wie sich diese Entwicklung auf die Privatmärkte - und insbesondere auf Mikrofinanzierungen - auswirken wird. Hier werden die Folgen differenzierter sein und je nach Region, Branche und Geschäftsmodell unterschiedlich ausfallen.
Einen kühlen Kopf bewahren
In der Vergangenheit korrelierten Mikrofinanzierungen nur geringfügig mit den öffentlichen Märkten - Anlagen in dieser Anlageklasse haben den grossen Vorteil, dass sie zur Diversifizierung von Anlegerportfolios beitragen können.
Mikrofinanzanlagen, vor allem in den Schwellenländern und Frontier-Märkten, waren in der Vergangenheit recht widerstandsfähig gegenüber Erschütterungen dieser Art. Dies gilt insbesondere für die SARS-Epidemie im Jahr 2002, die globale Finanzkrise 2008 und MERS im Jahr 2012.
Stabile Renditen und eine geringe Korrelation - Schlüsselmerkmale von Mikrofinanzfonds
Kumulative Renditen von Mikrofinanzierungen und anderen Anlageklassen*
Quelle: BlueOrchard. * Per 31. Dezember 2003 auf 100 indexiert, auf Basis der monatlichen Renditen in US-Dollar 421788
Ländlich und weniger vernetzt = weniger betroffen
Wenn sich das Wachstum in China abschwächt, könnte dies einen Dominoeffekt auf Märkte ausüben, deren Handel, Investitionen und Tourismus stark von China abhängig sind.
Bislang wurden in den meisten Ländern, in denen wir investieren, nur wenige Covid-19-Fälle gemeldet. Darüber hinaus ist das internationale Reiseaufkommen aufgrund des Virus drastisch zurückgegangen. Es ist also möglich, dass sich das Virus in den Entwicklungsländern vergleichsweise wenig verbreitet, wobei das Risiko von Beteiligungsgesellschaften, deren Schwerpunkt auf ländlichen Gebieten mit einer geringen Bevölkerungsdichte liegt, sogar noch geringer ist.
Als Impact-Investor vertritt BlueOrchard die Ansicht, dass Mikrounternehmen in Krisenzeiten den grössten Bedarf an Kapital und anderen Dienstleistungen haben, um die Einkommensgenerierung zu unterstützen.
Der Zugang zu diesen Dienstleistungen setzt das Potenzial von Menschen frei, die in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht möglicherweise benachteiligt sind. Auf diese Weise kann der Kreislauf aus Armut und Unterdrückung unterbrochen werden, wodurch Privatpersonen, Familien und breitere Gesellschaftsgruppen gestärkt werden.
Ein pragmatischer Ansatz
Auch wenn noch nicht vollständig abzusehen ist, welche Folgen das Virus auf unsere Anlagen haben wird, gehen wir davon aus, dass einige Bereiche stärker betroffen sein werden. Bislang haben wir noch keine wesentlichen Auswirkungen auf unsere Portfoliounternehmen ausgemacht. Wir verfolgen die Entwicklung jedoch genau und gewichten die Anlagen in unseren Portfolios entsprechend.
Wir haben Massnahmen ergriffen, um den Anlagebestand in unseren Mikrofinanzportfolios zu senken, und legen den Schwerpunkt weiterhin auf Qualitätstitel und eine defensive Positionierung unserer Impact-Bond-Portfolios.
Die hierin geäusserten Ansichten und Meinungen stammen von dem Autor und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Diese können sich ändern.
Lesen Sie mehr unter Schroders Insights - https://www.schroders.com/de/ch/asset-management/insights/
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