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CS-Kredithandbuch Schweiz 29.06.2023 23:47:00

Erfolg trotz Inflation, höheren Zinsen, Ukrainekrieg? Darum stehen Schweizer Unternehmen ungeachtet der Krisen gut da

Erfolg trotz Inflation, höheren Zinsen, Ukrainekrieg? Darum stehen Schweizer Unternehmen ungeachtet der Krisen gut da

Die Liste der potenziellen Belastungsfaktoren für Unternehmen bleibt 2023 weiterhin sehr lang: Hartnäckiger Inflationsdruck, rapide gestiegene Leitzinsen, der anhaltende Russland-Krieg, internationale Konjunkturflaute - all diese Entwicklungen bedrohen eine gute Unternehmensentwicklung. Dennoch stehen Schweizer Unternehmen sehr stark da, wie ein jüngster CS-Bericht verdeutlichte.

UBS
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• SNB erhöhte die Zinsen hierzulande schrittweise auf ein Niveau von 1,75 Prozent
• Schweizer Unternehmen haben früh und adäquat drauf reagiert und sind in guter Verfassung
• Schweizer Börse hingegen hinkt internationalen Aktienmärkten noch hinterher

Die Schweiz gilt nicht umsonst als einer der attraktivsten Standorte für Unternehmen, insbesondere für solche aus der Finanzindustrie. Den Ruf, selbst in schwierigsten Zeiten einen sicheren Hafen vor globalen Verwerfungen zu bieten, scheint die Eidgenossenschaft auch 2023 erneut zu bestätigen.

Zinsanhebungen haben längst auch die Schweiz erreicht

Der weltweite Zinsstraffungszyklus macht auch vor der Schweiz nicht halt - zuletzt erhöhte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den hiesigen Leitzins auf ein Niveau von 1,75 Prozent. SNB-Chef Thomas Jordan schliesst weitere Zinsanhebungen nicht aus. Der Inflationsdruck in der Eidgenossenschaft sei weiterhin deutlich zu hoch, wenngleich er sich auf einem niedrigeren Niveau befindet als beispielsweise in den USA oder im Euroraum.

CS-Kredithandbuch zeigt starke Verfassung der Schweizer Unternehmen

Es gibt hierzulande dennoch keinen allzu grossen Grund zur Sorge: Dem jüngst von der Credit Suisse herausgegebenen Kredithandbuch Schweiz zufolge trotzen die heimischen Unternehmen mit grossem Erfolg der schwierigen Wirtschaftslage. Demnach seien die Auswirkungen des höheren Leitzinsniveaus, was zu strengeren Kreditkonditionen führt, zwar ebenso wie höhere Lohn- und Produktbeschaffungskosten spürbar. Jedoch befänden sich die Schweizer Unternehmen allgemein in einer so guten ökonomischen Situation, dass sie den Belastungsfaktoren mit Erfolg entgegentreten könnten. Aufgrund dessen gehen viele Experten, wie unter anderem der Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustín Carstens, davon aus, dass die Schweiz eine Rezession vermeiden könne.

So verkraften die Schweizer Unternehmen die höheren Kreditkosten

Dank einer adäquaten Reaktion auf die zu erwartenden Hochzinsphase hätten viele heimische Firmen ihre Kapitalstruktur und die Finanzierungskosten optimiert. Beispielsweise refinanzierten viele Unternehmen ihre Schulden frühzeitig, um die höheren Zinskosten zu vermeiden. Ebenfalls stellten einige Firmen auf andere Finanzierungsquellen um, wie der CS-Bericht feststellt.

Hinsichtlich alternativer Finanzierungsquellen steht besonders die Ausgabe von Anleihen im Vordergrund. Das Kredithandbuch hält denn auch fest, dass die Emissionstätigkeit in der Schweiz zugenommen habe. Dies gilt vor allem für sogenannte ESG-Anleihen, die auf ökologische, soziale und politische Nachhaltigkeit achten. Der Markt für grüne Anleihen in Schweizer Franken sei zwar weiterhin relativ klein, betonen die CS-Experten. Die Zeichen stünden jedoch klar auf Wachstum. Hintergrund sei, dass mehr Kapital benötigt werde, um die von Regierungen und Unternehmen gesetzten Netto-Null-Ziele zu erreichen. Darüber hinaus steige die Nachfrage der Investoren für Anleihen von umwelt- und sozialverträglichen Unternehmen.

Dennoch: Schweizer Aktienmarkt hinkt internationalen Börsen 2023 hinterher

Die verglichen mit Firmen aus anderen Ländern gute wirtschaftliche Situation der Schweizer Unternehmen spiegelt sich jedoch kaum in einer starken Aktienmarktentwicklung wider. Seit Jahresbeginn konnte der eidgenössische Leitindex SMI deutlich weniger zulegen als andere grosse Indizes wie der DAX, der EURO STOXX 50 oder der S&P 500. Ein Grund dafür liegt darin, dass die drei defensiv ausgerichteten Schwergewichte wie Nestlé, Novartis und Roche 2022 zwar weniger einbrachen, in diesem Jahr aber weniger stark von der allgemeinen Erholungsbewegung der Börsen profitieren konnten. Doch viele Experten nehmen die relative Schwäche des Schweizer Aktienmarktes als eine Chance wahr und empfehlen ein Investment in Firmen aus der Schweiz, nicht zuletzt auch wegen ihres Charakters als äusserst stabiler Finanzstandort in turbulenten Zeiten.

Redaktion finanzen.ch

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