Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
>
"Ihre Rolle bei Twitter" 04.11.2022 21:02:00

Nach Übernahme: Twitter-Mitarbeiter werden über Kündigung informiert - Firmen mit Werbepause

Nach Übernahme: Twitter-Mitarbeiter werden über Kündigung informiert - Firmen mit Werbepause

Die Mitarbeiter von Twitter sollen am Freitag per E-Mail erfahren, ob sie nach der Übernahme durch Elon Musk noch bei dem Online-Dienst arbeiten.

Tesla
294.60 CHF 0.97%
Kaufen / Verkaufen
Das Schreiben werde mit dem Betreff "Ihre Rolle bei Twitter" versehen sein, kündigte das Unternehmen am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer von mehreren US-Medien veröffentlichten Rundmail an. Medienberichten zufolge könnte mit 3700 Jobs rund jeder zweite Arbeitsplatz bei dem Kurznachrichtendienst wegfallen. Tech-Milliardär Musk hatte vergangene Woche den Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar (45 Mrd Euro) abgeschlossen.

Der Rundmail zufolge sollen die Mitarbeiter, die bei Twitter bleiben können, die E-Mail zu 9.00 Uhr US-Westküstenzeit am Freitag (17.00 MEZ) an ihre Firmen-Adresse bekommen. Wer seinen Job verliert, erhält demnach Informationen über die weiteren Schritte an seine private E-Mail-Adresse. Bei Twitter verstehe man, dass es ein "herausforderndes Erlebnis sei", stand in der Rundmail, die mit der Anrede "Team" begann und nur mit "Twitter" signiert war.

Die Twitter-Büros werden am Freitag geschlossen bleiben und alle Zugangskarten deaktiviert sein, wie es weiter hiess. "Wenn sie in einem Büro oder auf dem Weg in ein Büro sind, kehren sie bitte nach Hause zurück." Die Massnahme solle die Sicherheit der Mitarbeiter sowie der Twitter-Systeme und der Nutzerdaten gewährleisten.

Der Schritt dürfte damit eine Vorsichtsmassnahme sein, um eventuelle Protesthandlungen Entlassener auszuschliessen. Beispiellos wäre das nicht: Im November 2017 deaktivierte ein Support-Mitarbeiter an seinem letzten Tag im Job den Twitter-Account des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Es dauerte rund zehn Minuten, bis der Account wieder online war.

In der Rundmail hiess es, der Stellenabbau sei "unglücklicherweise notwendig, um den Erfolg des Unternehmens in der Zukunft sicherzustellen". Twitter schrieb zuletzt rote Zahlen. Auch hatte Musk für den Übernahmedeal Kredite von rund 13 Milliarden Dollar aufgenommen - und deren Bedienung erfordert laut Medienberichten mehr Geld als das Twitter-Geschäft an freien Mitteln dafür abwirft.

Für Twitter-Mitarbeiter war die Rundmail die erste offizielle Kommunikation, seit Musk am Donnerstag vergangener Woche den Twitter-Kauf abgeschlossen hatte, wie unter anderem die "Washington Post" berichtete. Ursprünglich sei für den Freitag darauf eine allgemeine Zusammenkunft mit Musk angekündigt gewesen. Diese sei jedoch abgesagt worden - genauso wie auch ein späterer Termin dafür, hiess es unter Berufung auf Mitarbeiter.

Über Musks Ideen für die Zukunft des Dienstes erfuhren die Angestellten demnach am ehesten aus den Tweets des Tech-Milliardärs. So seien seine öffentlich gemachten Pläne für neue Funktionen im kostenpflichtigen Abo-Angebot Twitter Blue für die meisten Mitarbeiter des zuständigen Bereichs eine Überraschung gewesen, schrieb die "Washington Post" in der Nacht zum Freitag. "Wir arbeiten alle für das Weisse Haus von Donald Trump", zitierte sie einen Mitarbeiter. Er spielte darauf an, dass Trump Ankündigungen bei Twitter zum Teil ohne Rücksprache mit Beamten machte und selbst einige seiner Minister von ihrer Entlassung aus Tweets des US-Präsidenten erfuhren.

Immer mehr grosse Firmen machen Twitter-Werbepause

Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch den US-Milliardär Elon Musk stoppen vermehrt Unternehmen zunächst ihre Werbung. Die VW-Tochter Audi, der Lebensmittelkonzern General Mills, der Oreo- und Milka-Hersteller Mondelez International und der Pharmariese Pfizer gehörten zur wachsenden Zahl der Firmen, die vorübergehend nicht mehr Werbung auf Twitter schalteten, sagten informierte Personen dem Wall Street Journal.

Einige Werbetreibende fürchteten, dass der exzentrische neue Eigentümer die Moderation von Inhalten zurückfahren könnte, so dass extreme und anstössige Posts auf der Plattform zunähmen, sagten die Insider. Andere hielten sich zurück, weil nach der Entlassung der Twitter-Führungsspitze unklar sei, wohin Twitter steuere. Vertreter von General Mills und Audi of America bestätigten, dass sie derzeit nicht auf Twitter werben. "Wie immer werden wir diese neue Richtung weiter beobachten und unsere Marketing neu bewerten", sagte eine Sprecherin von General Mills, zu dessen Marken auch Häagen-Dazs gehört. Ein Twitter-Sprecher reagierte nicht auf die Bitte um einen Kommentar.

Der Autoriese General Motors hatte bereits letzte Woche erklärt, man werde zunächst keine Werbung mehr auf Twitter schalten. Etliche Unternehmen sind dem bereits gefolgt. Ein leitender Angestellter einer grossen Werbeagentur sagte, etwa 20 seiner Kunden hätten die Ausgaben auf Twitter vorübergehend gestoppt. Verglichen mit Apple und Facebook ist die Twitter-Plattform für viele Werbetreibende auch kein Muss. Twitter lebt zwar von Werbung, bekommt in den USA aber nur 1,1 Prozent vom gesamten digitalen Werbekuchen.

Zwar läuft die Platzierung digitaler Werbung mit Hilfe von Technologie weitgehend automatisiert, trotzdem hängt das Geschäft nach wie vor stark von den Beziehungen zwischen den Werbenden auf der einen Seite und den Führungskräften für den Anzeigenverkauf auf Seiten der Plattformen ab. Hier gab es bei Twitter zuletzt einen Aderlass. Musk bemüht sich derzeit, den Werbetreibenden - sowohl öffentlich als auch privat - zu versichern, dass die Plattform ein sicherer Ort für ihre Marken bleiben wird. Nachdem er vergangene Woche twitterte, Twitter werde nicht zu einer "Höllenlandschaft für alle" werden, hat der Milliardär inzwischen an mehreren Treffen und Videogesprächen mit einigen der weltweit grössten Werbefirmen und Blue-Chip-Werbekunden teilgenommen, sagen Werbefachleute.

Am Mittwoch etwa war Musk in einem Videogespräch mit WPP, dem weltgrössten Werbeunternehmen, und einigen seiner Kunden wie Coca-Cola, Unilever und Google zugegen, wie mit dem Treffen vertraute Personen berichten. Musk habe versprochen, die Plattform von Bots zu befreien und Community-Management-Tools einzusetzen. Auch sei es darum gegangen, wie Musk Inhalte auf Twitter segmentieren wolle, damit Nutzer selbst bestimmen könnten, was in ihren Feeds angezeigt werde. Dann könnten Nutzer eine jugendfreie Version der Plattform bauen, so Musk. Werbetreibende bekämen mehr Möglichkeiten zu wählen, welche Inhalte im Umfeld ihrer Werbung angezeigt werden solle, sagten die mit dem Treffen vertrauten Personen.

Die französische Werbeagentur Publicis, die Firmen wie Anheuser-Busch und Samsung Electronics betreut, wird voraussichtlich in Kürze ein einstündiges Videomeeting mit Musk für ihre Kunden veranstalten. Das geht aus einer E-Mail der Agentur an ihre Kunden hervor.

Entlassungen bei Twitter laufen an - Ausmass unklar

Bei Twitter hat am Freitag der Stellenabbau nach der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk begonnen. Entlassene Mitarbeiter erhielten wie angekündigt E-Mails mit der Nachricht, dass es ihr letzter Arbeitstag bei dem Unternehmen sei, wie der Finanzdienst Bloomberg meldete. Bei Twitter mehrten sich Tweets bisheriger Beschäftigter, die von ihrer Kündigung berichteten.

Das Ausmass des Stellenabbaus bliebt zunächst unklar. Laut Medienberichten aus den vergangenen Tagen könnte mit rund 3700 Jobs etwa jeder zweite Arbeitsplatz bei Twitter betroffen sein. Offizielle Angaben dazu gab es nicht - und muss es auch nicht mehr geben, seit Musk am Donnerstag vergangener Woche die Übernahme abschloss.

Vereinte Nationen prüfen nach Übernahme Umfang ihrer Twitter-Präsenz

Nach der Übernahme von Twitter durch Milliardär Elon Musk ist der Umfang des künftigen Engagements der Vereinten Nationen auf der Plattform ungewiss. "Wenn sich die Dinge festigen, müssen wir natürlich unsere Teilnahme bewerten, ob und wie sich die Änderungen, einschliesslich der Gebühren für die Überprüfung und die Frage der Inhaltsmoderation, auf unsere Kommunikation auf Twitter auswirken können", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Freitag in New York. Man sei mit Twitter in Kontakt und habe "einige Fragen gestellt". Auf Grundlage der noch ausstehenden Antworten würden die UN dann ihre Schlüsse ziehen.

Tesla- und SpaceX-Chef Musk schloss in der vergangenen Woche den Kauf des sozialen Netzwerks für rund 44 Milliarden US-Dollar ab und kündigte tiefgreifende Änderungen unter anderem beim Umgang der Verifizierung von Nutzern an.

SAN FRANCISCO/NEW YORK (awp international/Dow Jones Newswires)

Weitere Links:


Bildquelle: 1000 Words / Shutterstock.com,Annette Shaff / Shutterstock.com

Aktien in diesem Artikel

Tesla 843.35 47.29% Tesla

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}

Nachrichten

  • Nachrichten zu Konjunktur
  • Alle Nachrichten