Experten-Kolumne |
19.11.2024 16:14:03
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Ohne Smart Grids keine Energiewende
Damit die grüne Transformation gelingt, braucht es viel Strom - der nicht nur produziert, sondern vor allem auch transportiert werden muss.
Auch die Schweiz ist gefordert: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie dem Spitzenreiter Dänemark liegt der Anteil von Strom aus Solarenergie und Windenergie mit 8,6 respektive 0,3 Prozent gemäss der Schweizerischen Energie-Stiftung weit unter dem Durchschnitt.
Doch die Erzeugung des benötigten Stroms ist nur eine Seite der Gleichung. Die Übertragung der Energie dorthin, wo und wann sie benötigt wird, ist ebenso wichtig. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass bis 2040 insgesamt mehr als 80 Millionen Kilometer Stromnetze hinzugefügt oder saniert werden müssen. Das entspricht in etwa der Länge der aktuell bestehenden Strominfrastruktur weltweit - und der Entfernung von der Erde zur Venus und zurück.
Netze müssen smart werden
Doch traditionelle Stromnetze, die auf eine zentralisierte Energieerzeugung und -verteilung ausgelegt sind, stehen vor grossen Herausforderungen, wenn es darum geht, die schwankungsintensive Natur der immer wichtiger werdenden erneuerbaren Energiequellen zu bewältigen. Das moderne Netz, das sogenannte Smart Grid, muss auf diese Schwankungen von Energieangebot und -nachfrage in Echtzeit reagieren können und zudem die Integration von Elektrofahrzeugen erleichtern. Das ist möglich dank einer Vielzahl von Energiesteuerungs- und Überwachungsgeräten, die den Stromfluss regulieren.
Um diesen Ausbau zu finanzieren und auf dem Netto-Null-Kurs zu bleiben, sind Investitionen in die globalen Stromnetze bis 2030 von jährlich rund 600 Milliarden US-Dollar notwendig. Das ist etwa doppelt so viel, wie aktuell in die Netzinfrastruktur investiert wird. Doch Initiativen wie der European Net Zero Industry Act und der US Inflation Reduction Act sollten den nachhaltigen Um- und Ausbau der Stromnetze beschleunigen.
Langsamer Ausbau
Dennoch bleibt die Modernisierung und der Ausbau der Stromnetze zeitintensiv. Für die Fertigstellung einer neuen Netzinfrastruktur ist mit fünf bis 15 Jahren zu rechnen - neue Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien brauchen hingegen zwischen ein bis fünf Jahre. Neue Wind- und Solarparks werden also schneller errichtet als die von ihnen produzierte Energie in die Netze eingespeist werden kann.
Unternehmen wie MasTec setzen da an. Der US-Infrastrukturentwickler konzentriert einen grossen Teil seines Geschäfts auf beide Seiten der Energiegleichung: Das Unternehmen ist der drittgrösste Spezialunternehmer und einer der führenden Auftragnehmer für erneuerbare Energien in Nordamerika. Die Expertise reicht von Bereichen wie Wind, Solar und Biomasse über Wasserstoff und Biogas bis hin zur Kohlenstoffabscheidung und Energiegewinnung aus Abfall. Zudem ist MasTec ein führendes Infrastrukturbauunternehmen, das sich auf den Bau von unter- und überirdischen Verteilungssystemen wie beispielsweise Stromleitungen, Rohrleitungen und Kabeln spezialisiert hat. Damit trägt MasTec dazu bei, den Engpass bei der Energieübertragung zu verringern und den Transit umweltfreundlicher zu gestalten.
In den letzten Jahren hat MasTec Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien in der Grössenordnung von mehr als 47 Gigawatt realisiert. Und allein im Jahr 2022 lieferte MasTec Strom- und Energieprojekte im Wert von 5,3 Milliarden US-Dollar. Künftig dürften es deutlich mehr werden: Bis Mitte 2025 sollten Projekte im Wert von 12,5 Milliarden US-Dollar abgeschlossen werden, wovon 90 Prozent auf die Bereiche saubere Energie, Strominfrastruktur und Kommunikationsnetze entfallen.
von Johannes Haubrich, Nordea Asset Management.
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