Strafmassnahmen |
09.03.2022 22:59:00
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UBS-Chefökonom Donovan: Diese Folgen bringen die Sanktionen gegen Russland mit sich
Mit harten Massnahmen hat die westliche Staatengemeinschaft auf den Angriffskrieg von Russland in der Ukraine reagiert. Russland wurde hart sanktioniert - UBS-Wirtschaftsexperte Donovan nimmt die möglichen Folgen unter die Lupe.
• UBS-Experte: Finanztransaktionen durch SWIFT-Ausschluss erschwert
• Sanktionen der rusisschen Zentralbank "ungewöhnlich aber nicht beispiellos"
Paul Donovan arbeitet als Chefökonom für die Schweizer Grossbank UBS. Er selbst bezeichnet sich als "eher politischen, nicht mathematischen Ökonomen" und hat mit diesem Fokus die aktuellen geopolitischen Ereignisse unter die Lupe genommen. In seinem täglichen Podcast hat der Experte nun die möglichen Folgen der Sanktionen diskutiert, die die westliche Staatengemeinschaft nach dem Einmarsch von Russland in der Ukraine gegen das Land von Wladimir Putin verhängt hat, um Russland wirtschaftlich zu isolieren.
Die Folgen des SWIFT-Ausschlusses
Eine der härtesten Massnahmen, mit denen der Westen auf den Angriffskrieg in der Ukraine reagiert hat, war der SWIFT-Ausschluss für sieben russische Banken. Lediglich die Sberbank und die Gazprombank sind weiter Teil des Banken-Kommunkationsnetzwerkes, während die zweitgrösste Bank Russlands, VTB, die Bank Otkritie, die Novikombank, die Promsvyazbank, die Bank Rossiya, die Sovcombank sowie die Staatsbank VEB mit dem Ausschluss von den internationalen Finanzströmen abgeklemmt werden sollen.
Finanztransaktionen würden auf diesem Weg aber nicht verhindert, so Donovan in seinem Podcast. Allerdings würden sie "bürokratischer und teurer", betont er.
Dabei verweist der Experte darauf, dass die Massnahmen nicht nur die russischen Banken unter Druck setzten, sondern auch Folgen für andere Unternehmen hätten, die Handelsbeziehungen mit Russland betreiben. Eine ähnliche Massnahme gegen den Iran hatte die Wirtschaft des Landes empfindlich geschwächt, erklärt er. "Der Ausschluss des Irans von SWIFT kostete etwa 30 Prozent seines Handels."
In Russland könnte die Massnahme dafür sorgen, dass die Bürger die Banken stürmen, um ihre Ersparnisse abzuheben. Angesichts der Tatsache, dass viele Russen in der Vergangenheit sowohl bereits einen Banken-Run als auch Hyperinflation erlebt hätten, rechnet Donovan mit höherer Nervosität im Land.
Folgen der Sanktionen gegen die russische Zentralbank
Auch gegen die russischen Währungshüter hat der Westen harte Strafmassnahmen beschlossen. Transaktionen mit der russischen Zentralbank sind sowohl in der EU als auch in den USA verboten, die Vermögenswerte der Notenbank wurden zudem eingefroren. Die Blockade eines grossen Teils der russischen Devisenreserven soll verhindern, dass diese zur Stabilisierung der Wirtschaft genutzt werden können. Diese Sanktionen gegen die Zentralbank seien "ungewöhnlich aber nicht beispiellos", kommentiert Donovan die harten Massnahmen von EU und USA. Sie erschwerten es Russland, den Rubel zu verteidigen, möglich sei aber noch der Verkauf der Goldreserven.
Die Folgen waren in den letzten Tagen bereits deutlich sichtbar: Der russische Rubel befindet sich im freien Fall, Stützungsmassnahmen wie die Verdopplung des Leitzinses von 9,0 auf 20 Prozent haben den Abwärtstrend nicht aufhalten können.
Die Schwäche der russischen Währung kombiniert mit starker Geldentwertung würden Russland das Importieren von Waren erschweren, so Donovan weiter.
Redaktion finanzen.ch
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